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Kroatische Oma - eine Gefahr für öffentliche Sicherheit

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Grasdackel

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Oma Gefahr für öffentliche Sicherheit

Unna. "Unsere Oma, eine Straftäterin?" Familie Juric versteht die Welt nicht mehr. Blazenka Capeta lebte bei ihrer Familie, wie es viele Großmütter tun. Bis Donnerstag, als sie um 6 Uhr in den Bus nach Kroatien stieg. Sie wurde aus Deutschland ausgewiesen. Rückkehr ausgeschlossen.

Mehrere Zollbeamte umstellen am Montag das Haus in der kleinen Siedlung in der Nähe des Südfriedhofs, in dem Liliana Juric mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt. Sie holen Lilianas Mutter, Blazenka Capeta, ab, um sie zur Ausländerbehörde des Kreises zu bringen. Drei Stunden wird die 65-Jährige verhört - am Ende steht die Ausweisung. Drei Tage bleiben der Kroatin, um ihre Sachen zu packen und das Land freiwillig zu verlassen, sonst droht die Abschiebung. Der illegale Aufenthalt in der Bundesrepublik wird ihr vorgeworfen.

Als Liliana Juric vor einigen Jahren schwer erkrankte, gab es für die kroatische Familie nur eine Möglichkeit: Juric bat ihre Mutter um Hilfe. Blazenka Capeta kam, organisierte den Haushalt, unterstützte die Familie. "Sie war immer mal längere Zeit bei uns und dann wieder in Kroatien bei der Familie meiner Schwester", erzählt Liliana Juric. Für sie und ihre Familie eine ganz normale Situation. Zuletzt kam Blazenka Capeta vor Weihnachten nach Deutschland. Nur: Sie hätte für Aufenthalte über mehr als drei Monate eine Aufenthaltsgenehmigung gebraucht, weil Kroatien noch kein EU-Mitglied ist.

Die aber konnte die 65-Jährige nicht vorlegen, als am vergangenen Sonntag Zollbeamte das Restaurant Waldschlösschen in Dortmund-Aplerbeck überprüften. "Sie hatte nur ein paar Teller in die Küche gebracht und beim Spülen geholfen, weil sie gesehen hat, dass viel los war", sagt Radoslav Maglic, Schwager von Liliana Juric, dessen Tochter das Waldschlösschen betreibt. Ein Familienbetrieb, in dem jeder mit anpackt.

Für die Zollbeamten aber sah die Sache anders aus. Sie trafen auf eine Frau ohne Aufenthaltserlaubnis, die scheinbar illegal in einem Restaurant arbeitete, und übergaben den Fall an die Ausländerbehörde des Kreises Unna. Dort befand man: "Durch Ihre Einreise unter Umgehung der Einreisebestimmungen und den dadurch bedingten illegalen Aufenthalt wurden die öffentliche Sicherheit und Ordnung und sonstige erhebliche Interessen der Bundesrepublik Deutschland beeinträchtigt."

Familie Juric wusste nicht, dass Blazenka Capeta eine Aufenthaltsgenehmigung braucht. "Sie wollte doch hier nicht arbeiten, sondern nur bei ihrer Familie sein", sagt Liliana Juric. Und dass die Frau die öffentliche Sicherheit und Ordnung der Bundesrepublik beeinträchtigen soll, kann auch in der Nachbarschaft niemand nachvollziehen. "Sie hat ja nicht einmal Leistungen vom Staat bezogen, im Gegenteil: Wäre sie nicht gewesen, hätte man der Familie eine Haushaltshilfe stellen müssen, als Liliana so krank war", sagt etwa Gabriele Meyer, die gegenüber der Jurics wohnt. Sie kann vor allem nicht verstehen, dass Capeta die Wiedereinreise - auch zu Besuchszwecken - verboten wird. Beim Kreis heißt es dazu: "Es liegt eine Straftat vor, aus diesem Grund mussten wir so entscheiden. Da gibt es keinen Ermessensspielraum." Allerdings kann Blazenka Capeta eine Befristung der Ausweisung beantragen. Sollte dem Antrag stattgegeben werden, düfte sie ihre Familie zumindest wieder besuchen.

Darum bemüht sich inzwischen eine Anwältin.
 
ich würd mich abschieben lassen, die zahlen ihr dann denn Flug, dann muss sie wenigsten nicht mit dem Bus fahren
 
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