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Kurden in der Türkei

C

Crane

Guest
Hier mal ein neuer Thread in dem dargestellt werden soll, wie es den Kurden in der Türkei wirklich geht und darüber diskutiert werden kann, inwiefern dieses Volk die Unabhängigkeit von der Türkei verlangen kann oder was es mit der PKK auf sich hat und wieso diese als eine Terrororganisation eingestuft wurde.

Gleichzeitig können die User hier aktuelle oder historische Artikel posten, die die Lage der Kurden in der Türkei verdeutlichen.
 
Und hier der erste aktuelle Artikel aus der FAZ online über den derzeitigen Einmarsch türkischer Truppen in den Nordirak.

Militärisch unlösbar

22. Februar 2008 Eigentlich wollte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan „die Söhne heim zu ihren Familien holen“. Doch nun durchkämmen etwa zehntausend türkische Soldaten die Kandilli-Berge im Nordirak auf der Suche nach PKK-Kämpfern. Ziel dieser als „zeitlich begrenzt“ ausgegebenen Aktion soll es sein, als Antwort auf jüngste Attacken kurdischer Terroristen Schlupfwinkel der PKK auszuheben oder zu zerstören.
Ähnliche Aktionen, wenn auch im Umfang geringer, hat es viele Male zuvor gegeben. Schon im Herbst erfüllte das Parlament in Ankara der Armeeführung ihren dringendsten Wunsch und stimmte einer umfangreichen Militäraktion grundsätzlich zu. Tausende von Truppen sind seither an der Grenze stationiert.



„Wie glücklich, ein Türke zu sein!“
Erdogan und seine regierende AKP sehen sich in jüngster Zeit wieder heftigen Angriffen der Opposition ausgesetzt, auch einem gewissen Druck der Straße. Die Aufhebung des Kopftuchverbotes an den Universitäten durch seine Regierung trifft auf den erbitterten Widerstand kemalistischer Kreise; Demonstranten – vor allem weibliche – tragen bisweilen Plakate vor sich her, auf denen sie fordern, den „Anhängern der Scharia“ das Handwerk zu legen.

Auch die kürzlich im Parlament beschlossene Lockerung des Stiftungsgesetzes, das religiösen Minderheiten mehr Freiheit gibt, hat auf Seiten der nationalistischen Opposition harschen Widerspruch hervorgerufen.

Politik der Zwangsassimilation
Eine Militäraktion im Nordirak bietet Erdogan Gelegenheit, seine nationale, patriotische Gesinnung zu demonstrieren und das Militär ruhigzustellen. Die autonome kurdische Region im Nordirak, wo relative Stabilität herrscht, ist für die Türkei eine einzige Provokation. Doch mit der Militäraktion wird auch diesmal Entscheidendes nicht erreicht werden. Lange dürfte es nicht dauern, bis die PKK die möglicherweise stark gelichteten Reihen ihrer Leute wieder aufgefüllt hat.
Das Kurdenproblem der Türkei ist ein grundsätzliches und muss politisch gelöst werden. Seit der Entstehung der Republik im Jahr 1923 verfolgt Ankara in den Kurden-Gebieten eine Politik der Zwangsassimilation. Solange die Kurden in den ostanatolischen Dörfern jeden Tag in großen weißen Lettern die Parole lesen müssen „Wie glücklich, ein Türke zu sein!“, wenn sie das Haus verlassen, wird es eine Lösung kaum geben.
 
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