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Linke Lachnummer

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Gelöschtes Mitglied 11254

Guest
Der Verfassungsschutz kann seine Beobachtung der Linken beenden. Denn sie stellt nur noch eine Gefahr für sich selbst dar. Die peinliche Posse um die Nominierung eines Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl zeigt: Die Partei ist mit dieser Führung politikunfähig.

Die linke Parteivorsitzende Gesine Lötzsch hatte ihre Einschätzung der Situation mal wieder sehr exklusiv: "Komfortabel" sei es, gleich drei gute Kandidaten für die Wahl zum Bundespräsidenten in petto zu haben. Komfortabel daran war für die Linke nur die Ausgangsposition, die die Führung in Rekordzeit mal wieder vergeigt hat.


In der Ausgrenzung der Linken und ihrer Wähler durch die anderen Parteien bei der Nominierung des Konsenskandidaten Joachim Gauck steckte erhebliches Empörungspotential. Es wäre leicht gewesen, sich so darzustellen, wie sich die Linke am liebsten sieht: als letzte verbliebene Oppositionspartei. Dafür hätte es nur eine zügige Entscheidung und Positionierung gebraucht: Klar und gut begründet "Nein" sagen zu Gauck, dann dagegen stimmen oder für eine halbwegs attraktive eigene Alternative votieren. Doch statt den Elfmeter zu verwandeln, der ihnen geschenkt wurde, schießt diese Linke wieder mal ein Eigentor. Einen "Skandal" nannte es Gregor Gysi, dass die Linke bei der Kandidatensuche für das Schloss Bellevue von allen Fraktionen missachtet wurde. Dummerweise liefern die Linken aber nachträglich selbst das beste Argument, warum mit ihnen kein Staat zu machen ist: Wie will sie eigentlich mit anderen verhandeln, wenn sie schon parteiintern nichts hinkriegt, außer alle möglichen Kandidaten zu beschädigen?
Einmal mehr rächt sich ein grundlegender Konstruktionsfehler in dieser Partei. Im Bestreben möglichst schnell zu wachsen und sich endlich auch im Westen zu verankern, hatte vor allem Oskar Lafontaine für seine neue Partei alles rekrutiert, was sich irgendwie links definiert oder auf einer Demo eine rote Fahne halten kann. Die Geister, die sie riefen, werden sie nicht mehr los: Regelmäßig wird eine ganze Partei in Geiselhaft genommen von irren Einzelmeinungen, von Antisemiten, Verschwörungstheoretikern, Diktatorenfreunden, DDR-Verherrlichern, Zerstörungs-Trotzkisten oder Blockade- und Betonkommunisten. Gregor Gysi und Oskar Lafontaine mögen sich eingeredet haben, das sei für eine Übergangszeit unvermeidlich. Die Wahrheit ist: Sie sind damit gescheitert. Dieser Übergang ist zum Dauerzustand geworden und ein Ende nicht in Sicht.
Mit Klaus Ernst und Gesine Lötzsch als den schlechtesten Vorsitzenden seit Gründung dieser Partei stinkt der Fisch vom Kopf her. Lötzsch, die sich in ihr Amt verbissen hat und immer noch glaubt, sie sei die Richtige, hat das Kandidatenkarussell erst selber in Schwung gebracht und dann gewohnt opportunistisch keine Entscheidung angeführt, weil sie es sich in der Hoffnung auf eine Wiederwahl mit keinem Parteilager verscherzen will. Selbst Lafontaine, der ihr einst ins Amt geholfen hat, berichten seine Freunde, schüttelt nur noch mit dem Kopf über sie.


Die Realos in der Partei haben sich längst in eine Art inneres Exil zurückgezogen und jammern nur noch. Sie trösten sich mit dem Argument, beim Bundespräsidenten gehe es ja um nichts. Aber wenn dieser Partei schon nichts gelingt, wenn es um angeblich nichts geht, was ist dann von ihr zu erwarten, wenn es mal um was gehen sollte? Die immer wiederkehrende Not, man erinnert sich noch belustigt an den Kabarettisten Peter Sodann, unfallfrei einen halbwegs passablen eigenen Kandidaten aufzustellen, verweist auf ein sehr viel ernsteres, tieferes Problem: Die Linke ist unattraktiv für kluge Köpfe. Sie hat ein Glaubwürdigkeitsproblem. Sie hat keinen Zugang zu neuen Eliten und damit keinen Zugang zu frischen Ideen. Die Piraten sind dabei nur eine von vielen Gefahren für die Partei. Dabei wäre eine moderne, avantgardistische Linke in diesen Zeiten nicht nur spannend und eine Herausforderung für alle Parteien - sie wäre sogar dringend nötig.
Es gibt durchaus Leute in der Partei, die das Problem längst erkannt haben. Man findet viele davon in der Generation der 30- bis 40-Jährigen. Aber für einen Generationenwechsel fehlt der Partei der Mut. Es wird wohl laufen wie bisher immer: Die Partei ruft nach dem alten Zampano Lafontaine und wird ihr Leiden nur verlängern. SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte Unrecht, als er kürzlich sagte, die Linke sei nicht regierungsfähig. Es ist viel schlimmer: Sie ist nicht politikfähig.

Wulff-Nachfolge: Linke Lachnummer - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

:geil:....genial und wahr geschrieben .....
 
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