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Lira Bajramaj besucht ihre Heimat

  • Ersteller Ersteller Karim-Benzema
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Karim-Benzema

Guest
Als sie nach Deutschland kam, hatte sie nichts. Lira Bajramaj (23), war 1992 als Flüchtlingskind in Remscheid gelandet. Heute ist sie eine unserer bekanntesten Fußballerinnen, wurde 2007 Weltmeisterin.
BILD-am-SONNTAG-Besuch mit Lira im Kosovo. Hier liegen ihre Wurzeln, von hier floh ihre fünfköpfige Familie vor der serbischen Unterdrückung 1992 nach Deutschland. Und genau hier setzt sie sich für die Aussöhnung der Volksgruppen ein. Sie unterstützt das Projekt „Kids for Peace“ der Hilfsorganisation World Vision finanziell. Rund 3000 Kinder lernen das Zusammenleben, lernen, ohne Hass auf andere zuzugehen.
Lira: „Es gibt seit dem Ende des Kosovo-Krieges 1999 immer noch kein richtiges Miteinander. Es wird auch noch lange dauern, bis das klappt. Aber irgendwann muss der erste Schritt gemacht werden. Die Kinder können ja nichts dafür, dass es Krieg gab.“
Versöhnliche Töne. Dabei hat Familie Bajramaj unter den Serben gelitten. Ein Verwandter von Vater Ismet wurde ermordet. Ismet selbst musste seine Werkstatt schließen. Und er organisierte Schulunterricht – heimlich. Weil die Serben die albanischen Schulen geschlossen hatten. Ismet: „Das haben wir zweieinhalb Jahre gemacht. Aber irgendwann kamen immer häufiger Polizei-Patrouillen vorbei. Wenn die uns in der Schule erwischt hätten, wäre es schlimm geworden.“
Also entschloss sich die Familie zur Flucht. Durch Mazedonien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und die Tschechoslowakei nach Deutschland. Mit Bus, Auto, Floß oder zu Fuß.
Lira war viereinhalb Jahre alt damals: „Für mich war das wie ein Abenteuer, aber natürlich hatte ich auch ein bisschen Angst. Ich war ein aufgewecktes Kind. Aber damals wusste ich, dass ich ruhig sein musste.“
In der Tschechoslowakei quetschten die Schleuser zwölf Personen in einen VW Golf, darunter eine im neunten Monat schwangere Frau. Ein Polizist stoppte das Auto, für 20 Mark durften die Flüchtlinge weiterfahren. Glück! Wie so häufig auf ihrer Irrfahrt durch Europa. Über 2000 Mark bezahlte die Familie damals an Schleuser. Und startete so in ein neues Leben.
Erst als Lira 15 Jahre alt ist, kehrte die Familie zum ersten Mal in ihr Dorf zurück: „Unser Haus wurde 1998 geplündert, dann bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Genauso wie der Raum, in dem die Schule war. Alles, was wir dort gefunden haben, waren zwei halbe Fotos der Familie.“
Das ist die Vergangenheit. In Zukunft soll der Hass nicht mehr regieren. Dafür setzt sich Lira Bajramaj im Kosovo ein.
 
2,h=343.bild.jpg



mit serbischen und albanischen kindern
Weltmeisterin Fatmire Bajramajs Zeitreise zu ihren Wurzeln im Kosovo - Fussball - Bild.de
 
wäre sie in die schweiz gegangen würde man sie auch bei "die guten Albaner" sehen ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Bajramajs Zeitreise zu ihren Wurzeln im Kosovo

Bajramajs Zeitreise zu ihren Wurzeln im Kosovo





Unsere Weltmeisterin setzt sich für die Aussöhnung in der Region ein





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Als sie nach Deutschland kam, hatte sie nichts. Lira Bajramaj (23), war 1992 als Flüchtlingskind in Remscheid gelandet. Heute ist sie eine unserer bekanntesten Fußballerinnen, wurde 2007 Weltmeisterin.


BILD-am-SONNTAG-Besuch mit Lira im Kosovo. Hier liegen ihre Wurzeln, von hier floh ihre fünfköpfige Familie vor der serbischen Unterdrückung 1992 nach Deutschland. Und genau hier setzt sie sich für die Aussöhnung der Volksgruppen ein. Sie unterstützt das Projekt „Kids for Peace“ der Hilfsorganisation World Vision finanziell. Rund 3000 Kinder lernen das Zusammenleben, lernen, ohne Hass auf andere zuzugehen.




Lira: „Es gibt seit dem Ende des Kosovo-Krieges 1999 immer noch kein richtiges Miteinander. Es wird auch noch lange dauern, bis das klappt. Aber irgendwann muss der erste Schritt gemacht werden. Die Kinder können ja nichts dafür, dass es Krieg gab.“


Versöhnliche Töne. Dabei hat Familie Bajramaj unter den Serben gelitten. Ein Verwandter von Vater Ismet wurde ermordet. Ismet selbst musste seine Werkstatt schließen. Und er organisierte Schulunterricht – heimlich. Weil die Serben die albanischen Schulen geschlossen hatten. Ismet: „Das haben wir zweieinhalb Jahre gemacht. Aber irgendwann kamen immer häufiger Polizei-Patrouillen vorbei. Wenn die uns in der Schule erwischt hätten, wäre es schlimm geworden.“




Also entschloss sich die Familie zur Flucht. Durch Mazedonien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und die Tschechoslowakei nach Deutschland. Mit Bus, Auto, Floß oder zu Fuß.


Lira war viereinhalb Jahre alt damals: „Für mich war das wie ein Abenteuer, aber natürlich hatte ich auch ein bisschen Angst. Ich war ein aufgewecktes Kind. Aber damals wusste ich, dass ich ruhig sein musste.“




In der Tschechoslowakei quetschten die Schleuser zwölf Personen in einen VW Golf, darunter eine im neunten Monat schwangere Frau. Ein Polizist stoppte das Auto, für 20 Mark durften die Flüchtlinge weiterfahren. Glück! Wie so häufig auf ihrer Irrfahrt durch Europa. Über 2000 Mark bezahlte die Familie damals an Schleuser. Und startete so in ein neues Leben.


Erst als Lira 15 Jahre alt ist, kehrte die Familie zum ersten Mal in ihr Dorf zurück: „Unser Haus wurde 1998 geplündert, dann bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Genauso wie der Raum, in dem die Schule war. Alles, was wir dort gefunden haben, waren zwei halbe Fotos der Familie.“

Das ist die Vergangenheit. In Zukunft soll der Hass nicht mehr regieren. Dafür setzt sich Lira Bajramaj im Kosovo ein.






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