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Popeye
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Marmaray ist der Name eines geplanten Eisenbahntunnels, der ab 2009 Europa und Asien unter dem Zentrum Istanbuls und dem Bosporus hindurch miteinander verbinden soll. Der Name leitet sich vom benachbarten Marmarameer und dem türkischen Wort für Schiene, ray, ab. Das Projekt ist eines der größten aktuellen Verkehrsprojekte der Welt.
Das Projekt
Das Projekt umfasst einen 13,6 km langen Tunnel und die Modernisierung von 63 km bestehender Eisenbahnstrecke, um eine leistungsfähige Bahnverbindung zwischen Gebze (Asien) und Halkalı (Europa) zu schaffen. Der Bosporus wird in einem 1,4 km langen, erdbebensicheren Tunnel unterquert, der 56 Meter unter dem Meeresspiegel unter der Meerenge hindurch führen wird. Die 11 Tunnelelemente werde vorgefertigt und am Einbauort eingebracht. Diese Röhre wird mit zwei in bergmännischem Vortrieb gebauten Tunnelröhren verbunden, die in Kazlıçeşme auf der europäischen und in Ayrılıkçeşme auf der asiatischen Seite der Stadt beginnen.
In Yenikapı, Sirkeci, und Üsküdar entstehen neue unterirdische Bahnhöfe, 37 weitere oberirdische Stationen werden im Bereich der auszubauenden Strecke errichtet oder modernisiert. An der Station Yenikapi wird ein Umsteigen zur U-Bahn und zur Stadtbahn möglich sein, die Station Sirkeci entsteht unter dem europäischen Hauptbahnhof der Stadt.
Die Bahnstrecke wird zum großen Teil dreigleisig ausgebaut werden, um eine Beförderungsleistung von 75.000 Fahrgästen pro Stunde und Richtung zu ermöglichen. Die Reisezeit von Gebze nach Halkali wird 105 Minuten betragen.
Die Baukosten des ehrgeizigen Projekts werden rund 2,5 Milliarden € betragen. Die Japan Bank for International Cooperation (JBIC) und die Europäische Investitionsbank (EIB) tragen den größten Teil der Finanzierung.
Die Bauarbeiten begannen im Mai 2004. Die Fertigstellung war für 2009 geplant, wird sich aber verzögern, da bei den Arbeiten an der Station Yenikapı Überreste des antiken Hafens von Byzanz aus dem 4. Jahrhundert gefunden wurden. Die archäologischen Arbeiten dauern zur Zeit noch an, bisher ist unklar, wann die Bauarbeiten fortgesetzt werden können.
Planung
Die Idee eines Bosporustunnels stammt aus dem Jahr 1860. Da der Bosporus sehr tief ist und mit damaliger Technik eine Unterquerung nicht möglich war, plante man eine Art schwebenden Tunnel, der wie eine Brücke auf Pfeilern auf dem Meeresgrund ruhen sollte. Während der folgenden Jahrzehnte wurde die Idee weiter diskutiert. Ein zweiter Plan aus dem Jahr 1902 sah Tunnelöhren vor, die auf dem Meeresgrund lagen (ähnlich wie beim 1908 eröffneten Hudsontunnel in New York). Diese und die folgenden Entwürfe wurden jedoch letztlich nicht weiterverfolgt.
Aufgrund des rasanten Wachstums der Stadt und des städtischen Verkehrs wurde die Idee in den 1980er Jahren wiederaufgegriffen. Eine umfassende Studie wurde 1987 veröffentlicht. Ein weiteres Gutachten aus dem Jahr 1998 führte schließlich zur Entscheidung, die Pläne umzusetzen. 1999 konnte ein Finanzierungsabkommen mit der JBIC geschlossen werden, 2004 trat die EIB hinzu.
Istanbul liegt in unmittelbarer Nähe der Nordanatolischen Verwerfung, die rund 20 km südlich der Stadt in ost-westlicher Richtung durch das Marmarameer verläuft. Die Stadt lebt deshalb in ständiger Gefahr heftiger Erdbeben. Das letzte große Erdbeben der Region (das Epizentrum lag bei Izmit östlich von Istanbul) forderte 1999 über 24.000 Todesopfer. Der Marmaray-Tunnel ist deshalb darauf ausgelegt, stärksten Erdbeben zu widerstehen.
Das Projekt
Das Projekt umfasst einen 13,6 km langen Tunnel und die Modernisierung von 63 km bestehender Eisenbahnstrecke, um eine leistungsfähige Bahnverbindung zwischen Gebze (Asien) und Halkalı (Europa) zu schaffen. Der Bosporus wird in einem 1,4 km langen, erdbebensicheren Tunnel unterquert, der 56 Meter unter dem Meeresspiegel unter der Meerenge hindurch führen wird. Die 11 Tunnelelemente werde vorgefertigt und am Einbauort eingebracht. Diese Röhre wird mit zwei in bergmännischem Vortrieb gebauten Tunnelröhren verbunden, die in Kazlıçeşme auf der europäischen und in Ayrılıkçeşme auf der asiatischen Seite der Stadt beginnen.
In Yenikapı, Sirkeci, und Üsküdar entstehen neue unterirdische Bahnhöfe, 37 weitere oberirdische Stationen werden im Bereich der auszubauenden Strecke errichtet oder modernisiert. An der Station Yenikapi wird ein Umsteigen zur U-Bahn und zur Stadtbahn möglich sein, die Station Sirkeci entsteht unter dem europäischen Hauptbahnhof der Stadt.
Die Bahnstrecke wird zum großen Teil dreigleisig ausgebaut werden, um eine Beförderungsleistung von 75.000 Fahrgästen pro Stunde und Richtung zu ermöglichen. Die Reisezeit von Gebze nach Halkali wird 105 Minuten betragen.
Die Baukosten des ehrgeizigen Projekts werden rund 2,5 Milliarden € betragen. Die Japan Bank for International Cooperation (JBIC) und die Europäische Investitionsbank (EIB) tragen den größten Teil der Finanzierung.
Die Bauarbeiten begannen im Mai 2004. Die Fertigstellung war für 2009 geplant, wird sich aber verzögern, da bei den Arbeiten an der Station Yenikapı Überreste des antiken Hafens von Byzanz aus dem 4. Jahrhundert gefunden wurden. Die archäologischen Arbeiten dauern zur Zeit noch an, bisher ist unklar, wann die Bauarbeiten fortgesetzt werden können.
Planung
Die Idee eines Bosporustunnels stammt aus dem Jahr 1860. Da der Bosporus sehr tief ist und mit damaliger Technik eine Unterquerung nicht möglich war, plante man eine Art schwebenden Tunnel, der wie eine Brücke auf Pfeilern auf dem Meeresgrund ruhen sollte. Während der folgenden Jahrzehnte wurde die Idee weiter diskutiert. Ein zweiter Plan aus dem Jahr 1902 sah Tunnelöhren vor, die auf dem Meeresgrund lagen (ähnlich wie beim 1908 eröffneten Hudsontunnel in New York). Diese und die folgenden Entwürfe wurden jedoch letztlich nicht weiterverfolgt.
Aufgrund des rasanten Wachstums der Stadt und des städtischen Verkehrs wurde die Idee in den 1980er Jahren wiederaufgegriffen. Eine umfassende Studie wurde 1987 veröffentlicht. Ein weiteres Gutachten aus dem Jahr 1998 führte schließlich zur Entscheidung, die Pläne umzusetzen. 1999 konnte ein Finanzierungsabkommen mit der JBIC geschlossen werden, 2004 trat die EIB hinzu.
Istanbul liegt in unmittelbarer Nähe der Nordanatolischen Verwerfung, die rund 20 km südlich der Stadt in ost-westlicher Richtung durch das Marmarameer verläuft. Die Stadt lebt deshalb in ständiger Gefahr heftiger Erdbeben. Das letzte große Erdbeben der Region (das Epizentrum lag bei Izmit östlich von Istanbul) forderte 1999 über 24.000 Todesopfer. Der Marmaray-Tunnel ist deshalb darauf ausgelegt, stärksten Erdbeben zu widerstehen.