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Mazedonien privatisiert E-Wirtschaft
(Die Presse) 06.10.2005
Südosteuropa. Energieexperte erwartet Investitionsbedarf in Milliardenhöhe.
WIEN (go). Mazedonien unternimmt den zweiten Anlauf binnen kurzem, seine Elektrizitätswirtschaft zu privatisieren. Noch im November wird der Stromversorger Elektrostopanstvo na Makedonija (ESM) zum Verkauf ausgeschrieben, gab der Vorstandsvorsitzende der Meinl Bank, Julius Meinl V., am Dienstagabend vor Journalisten bekannt. Die Meinl Captial Advisors AG führt das Projekt durch. Zum selben Termin soll das derzeit still liegende Ölkraftwerk im zentralmazedonischen Negotino privatisiert werden.
Der erste Abschnitt der Privatisierung soll bis März 2006 abgeschlossen sein. Im Herbst 2006 soll die Produktionsgesellschaft AD ELEM zum Verkauf angeboten werden. Zur AD ELEM gehören mehrere Wasserkraftwerke sowie Braunkohleminen.
Mazedonien muss einen großen Teil seines Strombedarfs - der mit rund sieben Terawattstunden etwas kleiner als jener von Oberösterreich ist - im Ausland decken. Eine Situation, welche die Regierung unter Premier Vlado Buckovski angesichts steigender Rohstoffpreise und der starken Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zur radikalen Änderung des Privatisierungsplanes bewogen hat. Ursprünglich hätten im Mai 2005 bereits 51 Prozent der ESM in private Hände wechseln sollen. Nun soll der Staat bloß zehn Prozent an der Energiegesellschaft halten. Denn die stark veralteten Kraftwerke und Stromnetze benötigen dringend ausländische Investoren.
Im "Presse"-Gespräch schätzt Florian Haslauer vom Beratungsunternehmen A.T. Kearney den Investitionsbedarf allein in die Kraftwerke auf rund eine Mrd. Euro. Er hat die mazedonische Stromwirtschaft vor dem ersten Privatisierungsversuch analysiert. Sein Fazit: Das mazedonische Stromnetz ist eines der ineffizientesten in Europa. Rund 15 Prozent der erzeugten Energie gehen am Weg zum Verbraucher verloren. In Osteuropa liegt der Schnitt bei neun, im Westen bei drei Prozent.
Interessant werde Mazedonien hingegen dadurch, dass erst ein Fünftel des Wasserkraftpotenzials genutzt werde.
Zudem sei der Verbrauch gut kalkulierbar, denn zwei Drittel der ESM-Kunden seien Privathaushalte. Und schließlich liege Mazedonien geografisch günstig vor den Toren Griechenlands, das derzeit noch nicht ausreichend an das europäische Stromnetz angeschlossen ist.
Bei heimischen Energieversorgern gibt man sich bedeckt: Vor Ansicht der Ausschreibungsunterlagen wolle man keine Einschätzung einer möglichen Beteiligung am Bieterverfahren abgeben.
Mazedonien privatisiert E-Wirtschaft
(Die Presse) 06.10.2005
Südosteuropa. Energieexperte erwartet Investitionsbedarf in Milliardenhöhe.
WIEN (go). Mazedonien unternimmt den zweiten Anlauf binnen kurzem, seine Elektrizitätswirtschaft zu privatisieren. Noch im November wird der Stromversorger Elektrostopanstvo na Makedonija (ESM) zum Verkauf ausgeschrieben, gab der Vorstandsvorsitzende der Meinl Bank, Julius Meinl V., am Dienstagabend vor Journalisten bekannt. Die Meinl Captial Advisors AG führt das Projekt durch. Zum selben Termin soll das derzeit still liegende Ölkraftwerk im zentralmazedonischen Negotino privatisiert werden.
Der erste Abschnitt der Privatisierung soll bis März 2006 abgeschlossen sein. Im Herbst 2006 soll die Produktionsgesellschaft AD ELEM zum Verkauf angeboten werden. Zur AD ELEM gehören mehrere Wasserkraftwerke sowie Braunkohleminen.
Mazedonien muss einen großen Teil seines Strombedarfs - der mit rund sieben Terawattstunden etwas kleiner als jener von Oberösterreich ist - im Ausland decken. Eine Situation, welche die Regierung unter Premier Vlado Buckovski angesichts steigender Rohstoffpreise und der starken Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zur radikalen Änderung des Privatisierungsplanes bewogen hat. Ursprünglich hätten im Mai 2005 bereits 51 Prozent der ESM in private Hände wechseln sollen. Nun soll der Staat bloß zehn Prozent an der Energiegesellschaft halten. Denn die stark veralteten Kraftwerke und Stromnetze benötigen dringend ausländische Investoren.
Im "Presse"-Gespräch schätzt Florian Haslauer vom Beratungsunternehmen A.T. Kearney den Investitionsbedarf allein in die Kraftwerke auf rund eine Mrd. Euro. Er hat die mazedonische Stromwirtschaft vor dem ersten Privatisierungsversuch analysiert. Sein Fazit: Das mazedonische Stromnetz ist eines der ineffizientesten in Europa. Rund 15 Prozent der erzeugten Energie gehen am Weg zum Verbraucher verloren. In Osteuropa liegt der Schnitt bei neun, im Westen bei drei Prozent.
Interessant werde Mazedonien hingegen dadurch, dass erst ein Fünftel des Wasserkraftpotenzials genutzt werde.
Zudem sei der Verbrauch gut kalkulierbar, denn zwei Drittel der ESM-Kunden seien Privathaushalte. Und schließlich liege Mazedonien geografisch günstig vor den Toren Griechenlands, das derzeit noch nicht ausreichend an das europäische Stromnetz angeschlossen ist.
Bei heimischen Energieversorgern gibt man sich bedeckt: Vor Ansicht der Ausschreibungsunterlagen wolle man keine Einschätzung einer möglichen Beteiligung am Bieterverfahren abgeben.