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cro_Kralj_Zvonimir
Guest
Mazedonien will zum Energie-Exporteur werden
Start der neuen Serie „Wirtschaftspolitik in Osteuropa“: Das WirtschaftsBlatt im Gespräch mit Wirtschaftspolitkern aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa.
WirtschaftsBlatt: Mazedonien ist wie Kroatien EU-Beitrittskandidat. Allerdings werden mit Mazedonien im Gegensatz zu Kroatien noch keine Beitrittsverhandlungen geführt. Bremst das das Interesse der Investoren?
Zoran Stavreski: Es gab bisher kein Land, das EU-Beitrittskandidat war und dann nicht Mitglied geworden ist. Die Richtung ist also klar. Die Frage ist nicht ob, sondern wann Mazedonien EU-Mitglied wird.
Und wann wird das Ihrer Meinung nach sein?
Ich bin zuversichtlich, dass die Verhandlungen nächstes Jahr beginnen werden.
Mazedonien hat Probleme mit der Energieversorgung. Sie müssen viel Strom importieren und die Netz-Infrastruktur ist schlecht. Wie wollen Sie das verbessern?
Die Energieversorgung ist in Mazedonien viel besser als in anderen Ländern. Wir haben ein Aktionspaket im Umfang von 1,5 Milliarden € geschnürt und suchen dafür Investoren für Wasser-, Gas- und Wärmekraftwerke. Es wird Mazedonien innerhalb von vier bis fünf Jahren zu einem Exportland von Energie machen.
Der Verkauf des Wärmekraftwerks Negotino an die kanadisch-bulgarische Hutch & MacDonald lässt vermuten, dass sich die mazedonische Regierung mehr um schnelles Geld und weniger um die Versorgungssicherheit sorgt. Das Hutch-Angebot war zwar deutlich höher als jenes der österreichischen EVN, die hätte aber höhere Investitionszusagen gemacht ...
Ich denke, es sollte eine Balance geben zwischen Zahlungsbetrag und Investitionszusagen. Das Hutch-Konsortium erfüllt diese Balance.
Welche weitere Privatisierungen stehen in den nächsten Monaten bevor?
Die Konzessionsvergabe für die Flughäfen Skopje und Ohrid, ein Gas-Wärmekraftwerk, die Konzession für den Korridor 8, mehrere grosse Chemie- und Industrieunternehmen sowie Immobilien, vor allem Hotels und Wohgebäude in Skopje und Ohrid.
Die EU kritisiert die Schwäche der Institutionen, Geschäftsleute beklagen die schlechte Koordination zwischen den Ministerien, wodurch z.B. Anträge verschleppt werden ...
Die Stärkung der Institutionen ist eine der grossen Herausvorderungen. Wir versuchen die Koordination zu verbessern.
Von 2005 auf 2006 haben sich die Auslandsinvestments auf 350 Millionen Dollar mehr als verdreifacht. Was erwareten Sie in Zukunft?
2008 wird dank Reformen, Nato-Beitritt und EU-Verhandlungstermin das bisher beste Jahr werden.
Osteuropa « News « Wirtschaftsblatt.at
Start der neuen Serie „Wirtschaftspolitik in Osteuropa“: Das WirtschaftsBlatt im Gespräch mit Wirtschaftspolitkern aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa.
WirtschaftsBlatt: Mazedonien ist wie Kroatien EU-Beitrittskandidat. Allerdings werden mit Mazedonien im Gegensatz zu Kroatien noch keine Beitrittsverhandlungen geführt. Bremst das das Interesse der Investoren?
Zoran Stavreski: Es gab bisher kein Land, das EU-Beitrittskandidat war und dann nicht Mitglied geworden ist. Die Richtung ist also klar. Die Frage ist nicht ob, sondern wann Mazedonien EU-Mitglied wird.
Und wann wird das Ihrer Meinung nach sein?
Ich bin zuversichtlich, dass die Verhandlungen nächstes Jahr beginnen werden.
Mazedonien hat Probleme mit der Energieversorgung. Sie müssen viel Strom importieren und die Netz-Infrastruktur ist schlecht. Wie wollen Sie das verbessern?
Die Energieversorgung ist in Mazedonien viel besser als in anderen Ländern. Wir haben ein Aktionspaket im Umfang von 1,5 Milliarden € geschnürt und suchen dafür Investoren für Wasser-, Gas- und Wärmekraftwerke. Es wird Mazedonien innerhalb von vier bis fünf Jahren zu einem Exportland von Energie machen.
Der Verkauf des Wärmekraftwerks Negotino an die kanadisch-bulgarische Hutch & MacDonald lässt vermuten, dass sich die mazedonische Regierung mehr um schnelles Geld und weniger um die Versorgungssicherheit sorgt. Das Hutch-Angebot war zwar deutlich höher als jenes der österreichischen EVN, die hätte aber höhere Investitionszusagen gemacht ...
Ich denke, es sollte eine Balance geben zwischen Zahlungsbetrag und Investitionszusagen. Das Hutch-Konsortium erfüllt diese Balance.
Welche weitere Privatisierungen stehen in den nächsten Monaten bevor?
Die Konzessionsvergabe für die Flughäfen Skopje und Ohrid, ein Gas-Wärmekraftwerk, die Konzession für den Korridor 8, mehrere grosse Chemie- und Industrieunternehmen sowie Immobilien, vor allem Hotels und Wohgebäude in Skopje und Ohrid.
Die EU kritisiert die Schwäche der Institutionen, Geschäftsleute beklagen die schlechte Koordination zwischen den Ministerien, wodurch z.B. Anträge verschleppt werden ...
Die Stärkung der Institutionen ist eine der grossen Herausvorderungen. Wir versuchen die Koordination zu verbessern.
Von 2005 auf 2006 haben sich die Auslandsinvestments auf 350 Millionen Dollar mehr als verdreifacht. Was erwareten Sie in Zukunft?
2008 wird dank Reformen, Nato-Beitritt und EU-Verhandlungstermin das bisher beste Jahr werden.
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