Die „ Bewegung für Selbstbestimmung“
Es gibt in Kosova an vielen Wänden die Parole „Gegen Fremdbestimmung - Selbstbestimmung“. Gesprüht und gemalt werden solche Parolen von den hauptsächlich jugendlichen Aktivisten der „Bewegung“. Massenhaft sind Parolen gegen den Kolonialismus der UNMIK im Lande zu sehen. In der monatlich erscheinenden Massenzeitung „Vetevendosja“ (Selbstbestimmung) wird das koloniale Gehabe der UNMIK attackiert. In den letzten Wochen reagierte die UNMIK-Polizei mit harten Reppresionsmaßnahmen gegen die Aktivisten. Insgesamt wurden 175 Menschen aus der KAN (Bewegung für Selbstbestimmung) inhaftiert und oftmals brutal mißhandelt. Der Menschenrechtsverein KMDLNJ protestiert gegen dieses Verhalten der UNMIK seit Wochen. Nach dem KMDLNJ bestraft die UNMIK „Meinungsdelikte und handelt gegen die von ihr propagierten Standards“.
Dieser Meinung hat sich am 16. August auch der internationale Ombudsmann für Kosova, Marek Anton Novicki, angeschlossen. In einem Schreiben an den UNMIK- Protektoratsleiter, Jessen Petersen, verurteilt Novicki die „antidemokratischen Maßnahmen“ der UNMIK-Verwaltung. In der Tat, die Repression widersprach allen demokratischen Prinzipien, zudem verschärft sie die Ablehnung der UNMIK. Am vergangenen Dienstag konnte sich in Kline erstmals die „Bewegung für Selbstbestimmung“ frei versammeln und Albin Kurti sprach ungehindert im vollen Saal des Kulturhauses von Kline. Anschließend wurde die Stadt mit Parolen verschönert und die Polizei wagte keinen Angriff. Die Rede von Albin Kurti verdient es auszugsweise wiedergegeben zu werden.