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Meister Manole

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Die Rumänische Ballade



In der Ballade von Meister Manole möchte der Schwarze Prinz in einem schönen Tal ein Kloster errichten. Als er einen Schäfer sieht, der auf seiner Flöte spielt, fragt er ihn, ob er nicht auf seinem Weg irgendwo verlassene Mauern gesehen hat, die nicht fertig gebaut wurden. Dieser entgegnet, dass er welche gesehen hat. Und dass bei deren Anblick seine Hunde heulen, als ob der Tod sie verfolgen würde. Er zeigt Meister Manole und den anderen neun die Mauern und trägt auf, hier das schönste Kloster auf Erden zu errichten.


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Das, was sie tagsüber bauen, stürzt jedoch nachts immer wieder zusammen, so dass der Prinz ungeduldig wird und ihnen droht, sie lebendig einzumauern. Manole erfährt in einem Traum, dass die Mauern stehen bleiben, wenn sie die Frau, Schwester oder Braut einmauern, die am nächsten Morgen als erste auf der Baustelle ist.


Am nächsten Morgen sieht er jedoch schon von weitem, dass es seine Frau ist, die als erste kommt. So bittet er Gott, er möge es so heftig regnen lassen, dass die Flüsse über die Ufer steigen und sie nicht mehr weiterkommt. Gott hat Erbarmen und lässt es regnen. Sie kämpft sich aber durch. Da bittet er Gott um einen Sturm. Sie kommt aber auch dort hindurch und kommt erschöpft an. Alle anderen Maurer sind erleichtert, als sie sie sehen. Er sagt zu ihr, dass sie Spaß machen wollen und sie einmauern. Die Mauer wächst und die Frau lächelt nicht mehr und meint, dass die Mauer sie erdrückt. Er arbeitet aber stumm weiter. Sie fleht ihn an, dass die Mauer ihre Brust und ihr Kind erdrückt. Er baut sie aber komplett ein und hört sie nur noch seufzen, dass ihr Leben erlischt.


Das Kloster, schön wie kein Zweites auf dieser Erde, wird fertig gestellt. Der Prinz kommt und bewundert es und fragt die Maurer, ob sie ein noch schöneres bauen könnten, was diese bejahen. Daraufhin wird er wütend und lässt das Gerüst wegnehmen, damit die Mauer auf dem Dach elendig sterben. Sie aber machen sich Flügel aus Schindeln, um herunterzuspringen, sterben jedoch alle. Als Manole springen will, hört er eine erstickte Stimme aus der Mauer: Die Mauer erdrückt mich. Da erfasst ihn große Gram, und er stürzt in den Tod. Dort wo er aufkommt, entspringt sofort eine Quelle, aber ihr Wasser ist bitter wie die Tränen.







In der neugriechischen Ballade Ist der Bau, der jede Nacht zusammenstürtzt, die Brücke von Arta. Die Variante von Korfu, die Sainéan benutzt, zeigt und 40 Meister und 60 Arbeiter, die drei Jahre lang vergeblich arbeiten. Ein Geist (stoicheion) eröffnet ihnen schließlich, daß die Brücke nur vollendet werden kann, wenn sie die Frau des obersten Maurermeisters opfern, der bei dieser Nachricht in Ohnmacht fällt. Wieder bei Bewußtsein schreibt er eine Botschaft für seine Frau, worin er ihr befiehlt, sich langsam anzukleiden und auch genauso langsam und möglichst spät, gegen Mittag, zur Baustelle zu kommen; er vertraut die Botschaft einem Vogel an. Aber der Vogel rät, ganz im Gegenbteil, der Frau sich zu beeilen. Als sie den Baumeister traurig und niedergeschlagen findet, erkundigt sie sich nach dem Grund. Er sagt ihr, daß er seinen Ehering unter der Brücke verloren habe; sie steigt hinab, um ihn zu suchen. So wird sie von den Maurern geopfert. Sterbend beweint die Frau ihr Schicksal: sie waren drei Schwestern, jammert sie, und alle drei sind auf dieselbe tragische Weise umgekommen: eine unter der Donaubrücke, die andere unter den Mauern der Stadt Avlona, sie schließlich, die jüngste, unter der Brücke von Arta. Sie wünschte, daß die Brücke so zittern wird, wie ihr Herz in diesem Augenblick, und sie hegt den Wunsch, daß die Passanten von der Brücke fallen werden, wie in diesem Augenblick ihre Haare abfallen.

In einer anderen Variante ist es die Stimme eines Erzengels, der ankündigt, daß die Gattin des Baumeisters geöfter werden muß. In der Version von Zante empfängt der Architekt die Eröffnung im Traum. Sterbend jammert seine Frau, daß eine ihrer Schwestern in den Fundamenten einer Kirche geopfert worden ist, die andere in den Mauern einer Klosters und sie selbst, die dritte, unter der Brücke von Arta. In einer Variante von Trapezunt hört der Baumeister eine Stimmt, die ihn fragt: "Was gibst du mir, damit die Mauer nicht mehr zusammenstürzt?" Der Meister antwortete "Mutter und Tochter kann ich nicht mehr haben, aber Gattin, ja, vielleicht finde ich eine bessere". Es gibt noch grausamere Varianten, so die Variante aus Thrakien, wo der Baumeister, als die Gattin herabsteigt, um den Ehering zu suchen, ihr zuruft: "Ich habe ihn doch, aber du, du wirst dort nicht mehr herauskommen!".

In der makedorumänischen Version, Cânticlu a pontulu di Narta, sind die Helden drei Brüder und Baumeister. Ein Vogel eröffnet dem ältesten, daß er die Frau des jüngeren Bruders einmauern soll. Es ist eine Einzelheit zu bemerken, die sowohl der dako-rumänischen wie auch den neugriechischen Varianten fremd ist: Das Opfer fleht, man möge ihm die Brust frei lassen, damit sie ihr Kind weiter stillen könne. Dieser Zug findet sich in einer Variante der Herzegowina wieder (die Sinti und Romain die unter der Brücke von Mostar eingemkauert ist), in einer bosnischen Version (sie bezieht sich auf die Stadt Tešanj) und in fast allen serbischen und bulgarischen Formen. Die letzteren enthalten folgende Geschichte: Seit zehn Jahren arbeiten Meister Manole und seine zwei Brüder an der Stadt Smilen, ohne sie vollenden zu können. Ein Traum enthüllt ihm, daß er die Gattin, die am nächsten Morgen zuerst auf die Baustelle kommt, opfern sollte. Die drei Brüder verpflichten sich durch einen Schwur, ihren Frauen ncihts zu sage, aber Manole ist der einzige, der seinen schwur hält. Als seine Frau ankommt, und ihn weinend findet, weil er, wie er sagt, seinen Ehering verloren hat, steigt sie hinab, um ihn zu suchen, und wird eingemauert. Sie bittet, daß man ihr die Brust freu läßt, um ihr Kind stillen zu können, und wenig später sprudelt eine Milchquelle aus der Mauer. Eine Variante von Trevensko endet mit dieser Überlegung Manoles: "Deshalb ist es nicht gut, zu schwören, denn manches Mal täuscht sich der Mensch."

In den serbokroatischen Balladen, die Vuk Stefanović Karadžić zu Beginn des 19. Jahrhunderts gesammelt und in seiner meisterhaften Sammlung von Volksliedern veröffendlicht hat, ist die Rede von drei fürstlichen Brüdern, die die Stadt Skutari bauen. Nachts zerstört eine Fee (Vila) ihr ganzes Tagwerk. Sie verrät einem der Brüder, Vukašin, Daß die Stadt nur errichtet werden kann, wenn es gelingt, die beiden Zwillinge Stojan und Stojana zu finden und einzumauern. Drei Jahre lang durchstreift ein Bote, Dišimir, die Welt, ohne Erfolg. Die Vila eröffnet ihnen jedes Mal, daß sie anstelle der mythischen Zwillinge eine ihrer Frauen einmauern können. Der Rest verläuft nach dem bekannten Schema: Die drei Brüder verpflichten sich durch Schwur, ihre Frauen nichts ahnen zu lassen, aber als einziger hält der jüngste, Gojćo, Wort, und seine treue Gattin endet, indem sie eingemauert wird. Sie fleht, man möge "ein kleines Fenster für ihre Mutterbrust" lassen, damit ihr Kind von ihr gestillt werden könne, und ein anderes Fenster für ihre Augen, damit sie das Haus sehen könne. Die Ballade der Stadt Skutari ist auch bei den Albanern bekannt.

Schließlich zeigen uns die ungarischen Versionen zwölf Maurermeister, die am Bau der Stadt Deva arbeiten. Der Meister Clemens beschließt die Gatton zu opfern, die am nächsten Tag zuerst kommt, um ihnen die Mahlzeit zu bringen. Es gibt weder übernatürliche Elemente (Geist, Fee, Erzengel, Traum) noch den Schwur der Maurermeister. Als die Gatton ankommt, verkündet Clemens ihr das Schicksal und bekommt sie einzumauern. Das Kind fängt zu weinen an, und die Mutter tröstet es: "Es werden sich einige gute Damen finden, die es stillen und eine gute Burschen, die es wiegen."



Fortsetzung folgt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die volkskundlich, literarhistorischen und stilkritischen Auslegungen

Jeder nationale Balladentyp enthält eine eigenständige Strukturierung der verschiedenen dramatischen, psychologischen und literarischen Elemente. Eine vergleichende Studie muß sie sorgfältig analysieren, sowohl in Hinsicht auf die Ebene des Berichts, wie auch auf der Ebene der Stilistik und des literarischen Wertes. Es ist offensichtlich schwierig , sich über den künstlerischen Wert jedes nationalen Typus zu äußern; ein solches Urteil würde außer der vollkommenen Kenntnis des Ungarischen, Rumänischen, und aller Balkanspracheneine tiefe Vertrautheit mit ihren volkstümlichen Literaturen und deren eigener Ästhetik voraussetzen. Einige allgemeine Schlußfolgerungen ergeben sich jedoch aus der Behandlung des volkstümlichen Materials selbst. Sainéan faßte das Ergebnis seiner vergleichenden Untersuchungen folgendermaßen zusammen: "Hinsichtlich der Schönheit und der relativen Ursprünglichkeit nehmen die serbischen und rumänischen Versionen den ersten Rang ein, die bulgarischen Lieder vermitteln infolge ihrer zusammenhanglosen Form den Eindruck loser Fragmente; die albanischen Überlieferungen sind blasse Nachahmungen der griechischen und serbischen Versionen, und das makedorumänische Lied ist eine fast wörtliche Wiedergabe einer neugriechischen Version; die ungarischen Varianten sind anscheinend das Echo der rumänischen Ballade, während die neugriechischen Versionen infolge bestimmter charakteristischer Züge einen Platz für sich innerhalb dieses Ensembles von dichterischen Produktionen einnehmen.

Indem Sainéan die Balladen so klassifizierte, berücksichtigte er sowohl ihre Entstehung wie auch ihre Verbreitung und ihren entsprechenden literarischen Wert. Die Meinungen der Gelehrten gehen vorallem darin auseinander, was die Entstehung betrifft. Politis, Arnaudov, Caraman, und neuerdings Cocchiara stimmen aus übrigens verschiedenen Gründen darin überein, als Entstehungszentrum Griechenland anzunehmen. Arnaudov leitet vom griechischen Typ die albanischen, bulgarischen und die makedorumänischen Balladen ab; den serbischen Typ von der albanischen und bulgarischen Form; den rumänischen Typ von den Bulgaren und den ungarischen von den Rumänen. Caracostea bemerkt jedoch, daß Arnaudov auch von Polygenese spricht, was das erwähnte Schema wieder auflockert. Andererseits hatte Arnaudov selbst die geringere Verbreitung der Ballade in Nordbulgarien festgestellt. Nun aber müßte man das gegenteilige Phänomen erwarten, - wenn es stimmt, daß diese Gegend die Brücke bildete, über die die Ballade nach Rumänien eingedrungen ist. Wie dem auch sei, sicher hat die Bewegung in beiden Richtungen stattgefunden. D. Găzdaru hat in einer bulgarischen Variante den Namen Curtea wiedergefunden, ein Wiederhall von Curtea de Argeş, was impliziert. daß die rumänische Form über die Donau hinüber nach Süden gekommen ist.

Skok ist zu völlig anderen Schlußvolgerungen gelangt. Für ihn haben die makedorumänischen Maurer eine wesentliche Rolle bei der Schaffung und Verbreitung der Ballade gespielt. Der kroatische Gelehrte macht darauf aufmerksam, daß in allen rumänischen Varianten die Maurer als außergewöhnliche Wesen angesehen werden ("Manole ist ein Genie, das mit der Gottheit verkehrt"); außerdem sind die Maurer allein durch ihren Beruf schon dazu verurteilt, ihre Familie zu vernachlässigen, woraus sich ihr tragischen Schicksal ergibt. Die dichterische Erarbeitung dieses Motivs, so schätzt Skok ein, läßt sich nicht außerhalb des beruflichen Milieus der Maurer denken. Nun aber ist dieser Beruf auf der ganzen Balkanhalbinsel von den Makedorumänenausgeübt worden, bei denen die Maurer goge genannt werden; die Makedorumänen wurden so weit mit dem Beruf des Maurers identifiziert, daß das makedorumänische Wort goga für die Serben und Albaner Synonym für Maurer geworden ist.

Was man auch von der Gesamtthese Skoks halten mag, - es ist sein Verdienst, als erster die Aufmerksamkeit auf die grundlegende Rolle gelenkt zu haben, die die Maurer in der Thematisierung der Baurituale einzunehmen. Die Baumeister haben bis ins letzte Jahrhundert "Berufsgeheimnisse" bewahrt, die eindeutig archaisch sind. Wie wir gleich sehen werden, enthalten die Bauarbeiten ein Ritual und einen Symbolismus, die aus einer sehr fernen Vergangenheit kommen.

Jedes Handwerk, aber besondert das Handwerk des Maurers und des Schmiedes enthielten eine rituelle Bedeutung und eine Symbolik, die streng nur den "Eingeweihten" vorbehalten waren. Dieser erstaunliche Konservatismus erklärt sich teilweise durch die große Resonanz, die die verschiedenen Weisen des "Machens", des "Herstellens", des "Bauens" immer in den Tiefen der menschlichen Seele geweckt haben. Eine ganze Mythologie des "Machens" ist noch unter vielfältigen Formen und auf verschiedene Art versteckt im Verhalten der Menschen lebendig.

Nach Skok würde sogar der Name Manole die rumänische Herkunft der Ballade bestätigen. Im Gegensatz dazu gelangt Caraman zu dem Schluß, daß dieser Personenname speziell zur neugriechischen Onomastik gehört, und daß er nachu Rumänienmit einem griechischen Lautstand übergewechselt ist. Der Name Manole wäre sogar das Symbol der Architekten in Griechenland. Andererseits wird in den serbokroatischen Versionen der Baumeister, Rado, Neimaru oder Neimare genannt; ebenso findet man das Substantiv mai mare in den makedorumänischen und den bulgarischen Balladen wieder. Nun aber, so bemerkt Caraman, stelle dieses Wort das türkische mimar, "Architekt", dar, das von den Makedorumänen dank einem häufigen Verfahren der Volksetymologie dem rumänischen "mai mare, mai marlu", "größer", angeglichen worden ist. Diese Tatsache schein uns zumindest teilweise die Hypothese von Skok über die Rolle der Makedorumänen bei der Verbreitung der Ballade zu bestätigen.

Caraman stimmt der These von Politis, wenn auch aus aneren Gründen, zu: Für den rumänischen Gelehrten weist das Archaische und die thematische Einfachheit der neugriechischen Balladen darauf hin, daß sich eben auf griechischem Boden der Übergang vom Bauritual zur volkstümlichen literarischen Schöpfung vollzogen hat. Die Perfektion der rumänischen und serbischen Formen, wäre, so Caraman, ein Beweis mehr, daß die Rumänen und Serben die Ballade nicht "erfunden" haben, sondern sie sie nur ausgefeilt und alle künstlerischen Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Cocchiara verwirft dieses letzte Argument; für ihn kann nicht die Rede von einem literarischen Evolutionismus sein, denn jedes Lied entstand mit seinem Autor; mehr noch, er scheint von der literarischen Überlegenheit der rumänischen Formen nicht überzeugt zu sein.

Es ist bedauerlich, daß der hervorragende italienische Volkskundler nicht die vergleichende und stilkritische Studie von Caracostea gekannt hat. In tiefschürfenden Sätzen hat Caracostea zur rechten Zeit die künstlerischen Qualitäten der rumänischen Versionen ins Licht gerückt. Für ihn ist es die rumänische Form, in der die Legende ihre ästhetische Bestimmung verwirklicht hat, was auch immer ihre "Herkunft" und die Verbreitung der südosteuropäischen Varianten betreffen mag. Mit Recht unterstreicht Caracostea den rituellen Charakter des Balladenanfangs von Curtea de Argeş: die Suche nach einem geeigneten Platz, um das Kloster zu bauen, während in allen anderen Formen die Handlung mit dem Zusammensturz der Mauern während der Nacht beginnt. Der Gelehrte zeigt ebenfalls, daß in derrumänischen Form Manole immer im Zentrum der Handlung bleibt, während zum Beispiel in der serbischen Ballade die Gattin und ihre mütterliche Liebe betont werden. In der rumänischen Ballade nimmt die Frau ihre rituelle Opferung mit Resignation und sogar mit Ruhe an; in den anderen südosteuropäischen Versionen jammert die Ehefrau und verflucht ihr Schicksal. Die Ballade vom Kloster Argeş hat eine Fortsetzung, die im Gegensatz zur Meinung gewisser Volkskundler, kein Beiwerk ist: der Flug Manoles und sein tragischer Tod. Der Tod gibt Manole in gewisser Weise die Gattin zurück, die er gerade geopfert hat.
 
Die serbische Variante

Zidanje Skadra

Grad gradila tri brata rođena,
Do tri brata, tri Mrnjavčevića:
Jedno bješe Vukašine kralje,
Drugo bješe Uglješa vojvoda,
Treće bješe Mrnjavčević Gojko;
Grad gradili Skadar na Bojani,
Grad gradili tri godine dana,
Tri godine sa trista majstora;
Ne mogaše temelj podignuti,
A kamoli sagraditi grada:
Što majstori za dan ga sagrade,
To sve vila za noć obaljuje.
Kad nastala godina četvrta,
Tada viče sa planine vila:
"Ne muči se, Vukašine kralje,
Ne muči se i ne harči blaga!
Ne mož, kralje, temelj podignuti,
A kamoli sagraditi grada,
Dok ne nađeš dva slična imena,
Dok nenađeš Stoju i Stojana,
A oboje brata i sestricu,
Da zaziđeš kuli u temelja:
Tako će se temelj obdržati,
I tako ćeš sagraditi grada."
Kad to začu Vukašine kralje,
On doziva slugu Desimira:
"Desimire, moje čedo drago,
Dosad si mi bio vjerna sluga,
A odsade moje čedo drago!
Hvataj, sine, konje u hintove,
I ponesi šest tovara blaga;
Idi, sine, preko b'jela sv'jeta,
Te ti traži, sine, Stoju i Stojana,
A oboje brata i sestricu;
Ja li otmi, ja l' za blago kupi,
Dovedi ih Skadru na Bojanu,
Da ziđemo kuli u temelja,
Ne bi l' nam se temelj obdržao,
I ne bi li sagradili grada."
Kad to začu sluga Desimire,
On uhvati konje u hintove,
I ponese šest tovara blaga;
Ode sluga preko b'jela sv'jeta,
Ode tražit' dva slična imena:
Traži slugu Stoju i Stojana,
Traži sluga tri godine dana,
Al' ne nađe dva slična imena,
Al' ne nađe Stoje i Stojana,
Pa se vrnu Skadru na Bojanu,
Dade kralju konje i hintove,
I dade mu šest tovara blaga:
Ja ne nađoh dva slična imena,
Ja ne nađoh Stoje i Stojana."
Kad to začu Vukašine kralju,
On podviknu Rada neimara,
Rade viknu tri stotin' majstora:
Gradi kralje Skadar na Bojani,
Kralje gradi, vila obaljuje,
- Ne da vila temelj podignuti,
A kamoli sagraditi grada!
Pa dozivlje iz planine vila:
"More, ču li, Vukašine kralju,
Ne muči se i ne harči blaga!
No eto ste tri brata rođena,
U svakoga ima vjerna ljuba;
Čija sjutra na Bojanu dođe
I donese majstorima ručak,
Ziđite je kuli u temelja:
Tako će se temelj obdržati,
Tako ćete sagraditi grada."
Kad to začu Vukašine kralju,
On doziva dva brata rođena:
"Čujete li, moja braćo draga,
Eto vila sa planine viče,
Nije vajde što harčimo blago,
Ne da vila temelj podignuti,
A kamoli sagraditi grada!
Još govori sa planine vila:
Ev' mi jesmo tri brata rođena,
U svakoga ima vjerna ljuba;
Čija sjutra na Bojanu dođe
I donese majstorima ručak,
Da j' u temelj kuli uzidamo:
Tako će se temelj obdržati,
Tako ćemo sagraditi grada.
No je l', braćo, Božja vjera tvrda
Da nijedan ljubi ne dokaže,
Već na sreću da im ostavimo,
Koja sjutra na Bojanu dođe?"
I tu Božju vjeru zadadoše
Da nijedan ljubi ne dokaže.
U tom ih je noćca zastanula,
Otidoše u bijele dvore,
Večeraše gospodsku večeru.
Al' da vidiš čuda velikoga!
Kralj Vukašin vjeru pogazio,
Te on prvi svojoj ljubi kaza:
"Da se čuvaš, moja vjerna ljubo!
Nemoj sjutra na Bojanu doći,
Ni donijet' ručak majstorima,
Jer ćeš svoju izgubiti glavu,
Zidaće te kuli u temelja!"
I Uglješa vjeru pogazio,
I on kaza svojoj vjernoj ljubi:
"Ne prevar' se vjerna moja ljubo!
Nemoj sjutra na Bojanu doći,
Ni donijet' majstorima ručak,
Jera hoćeš mlada poginuti,
Zidaće te kuli u temelja!"
Mladi Gojko vjeru ne pogazi,
I on svojoj ljubi ne dokaza.
Kad ujutru jutro osvanulo,
Poraniše tri Mrnjavčevića,
Otidoše na grad na Bojanu.
Zeman dođe da se nosi ručak,
A redak je gospođi kraljici.
Ona ode svojoj jetrvici,
Jetrvici, ljubi Uglješinoj:
"Ču li mene, moja jetrvice!
Nešto me je zaboljela glava,
Tebe zdravlje, preboljet' ne mogu;
No ponesi majstorima ručak."
Govorila ljuba Uglješina:
"O, jetrvo, gospođo kraljice!
Nešto mene zaboljela ruka,
Tebe zdravlje, preboljet' ne mogu;
Već ti zbori mlađoj jetrvici."
Ona ode mlađoj jetrvici:
"Jetrvice, mlada Gojkovice!
Nešto me je zaboljela glava,
Tebe zdravlje, preboljet' ne mogu;
No ponesi majstorima ručak."
Al' govori Gojkovica mlada:
"Ču li, nano, gospođo kraljice!
Ja sam rada tebe poslušati,
No mi ludo čedo nekupato,
A bijelo platno neisprato."
Veli njojzi gospođa kraljica:
"Idi", kaže, "moja jetrvice,
Te odnesi majstorima ručak,
Ja ću tvoje izaprati platno,
A jetrva čedo okupati."
Nema šta će Gojkovica mlada,
Već ponese majstorima ručak.
Kad je bila na vodu Bojanu,
Ugleda je Mrnjavčević Gojko;
Junaku se srce ražalilo,
Žao mu je ljube vijernice,
Žao mu je čeda u kolijevci,
Đe ostade od mjeseca dana;
Pa od lica suze prosipaše.
Ugleda ga tanana nevjesta,
Krotko hodi, dok do njega priđe:
"Što je tebe, dobri gospodaru,
Te ti roniš suze od obraza?"
Al' govori Mrnjavčević Gojko:
"Zlo je moja vijernice ljubo!
Imao sam od zlata jabuku,
Pa mi danas pade u Bojanu,
Te je žalim, pregoret' ne mogu!"
Ne sjeća se tanana nevjesta,
No besjedi svome gospodaru:
"Moli Boga ti za tvoje zdravlje,
A salićeš i bolju jabuku!"
Tad junaku grđe žao bilo,
Pa na stranu odvratio glavu,
Ne šće više ni gledati ljubu;
A dođoše dva Mrnjavčevića,
Dva đevera Gojkovice mlade,
Uzeše je za bijele ruke,
Povedoše u grad da ugrade,
Podviknuše Rada neimara,
Rade viknu do trista majstora;
Al' se smije tanana nevjesta,
Ona misli da je šale radi.
Turiše je u grad ugrađivat';
Oboriše do trista majstora,
Oboriše drvlje i kamenje,
Uzidaše dori do koljena:
Još se smije tanana nevjesta,
Još se nada da je šale radi;
Oboriše do trista majstora,
Oboriše drvlje i kamenje,
Uzidaše dori do pojasa:
Tad oteža drvlje i kamenje;
Onda viđe šta je jadnu nađe,
Ljuto pisnu kako ljuta guja,
Pa zamoli dva mila đevera:
"Ne dajte me mladu i zelenu!"
To se moli, al' joj ne pomaže,
Jer đeveri u nju i ne glede.
Tad se prođe srama i zazora,
Pake moli svoga gospodara:
"Ne daj mene, dobri gospodaru,
Da me mladu u grad uzidaju!
No ti prati mojoj staroj majci:
Moja majka ima dosta blaga,
Nek ti kupi roba il' robinju.
Te zidajte kuli u temelja."
To se moli, no joj ne pomaže.
A kad viđe tanana nevjesta
Da joj više molba ne pomaže,
Tad se moli Radu neimaru:
"Bogom brate, Rade neimare,
Ostavi mi prozor na dojkama,
Isturi mi moje b'jele dojke,
Kada dođe, moj nejaki Jovo,
Kada dođe, da podoji dojke!"
To je Rade za bratstvo primio,
Ostavi joj prozor na dojkama,
Pa joj dojke upolje isturi,
Kada dođe nejaki Jovane,
Kada dođe, da podoji dojke.
Opet tužna, Rada dozivala:
"Bogom brate, Rade neimare,
Ostavi mi prozor na očima,
Da ja gledam ka bijelu dvoru
Kad će mene Jova donositi
I ka dvory opet odnositi."
I to Rade za bratstvo primio,
Ostavi joj prozor na očima,
Te da gleda ka bijelu dvoru
Kade će joj Jova donositi
I ka dvoru opet odnositi.
I tako je u grad ugradiše,
Pa donose čedo u kol'jevci,
Te ga doji za neđelju dana,
Po neđelji izgubila glasa;
Al' đetetu onđe ide hrana:
Dojiše ga za godinu dana,
Kako tade, tako i ostade,
Da i danas onđe ide hrana:
Zarad' čuda i zarad' lijeka,
Koja žena ne ima mlijeka.
 
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