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Memlûkler/Mamluken

Melvin Gibsons

Gesperrt
Mamluken waren in vielen islamischen Herrschaftsgebieten Militärsklaven zentralasiatischer oder osteuropäischer (d. h. meist türkischer oder kaukasischer) Herkunft, welche – von den Abbasidenkalifen als Machtfaktor institutionalisiert – ihre dominierende Stellung als Heerführer und Königsmacher ab dem 9. Jh. nicht selten nutzten, um eigene Dynastien und Reiche zu begründen, von denen wohl das zeitweise fast ganz Indien beherrschende Sultanat von Delhi (1206–1526) und das der Bahri- und Burdschi-Mamluken von Ägypten die beiden bedeutendsten waren. Letzteres wurde 1517 – nach 267-jährigem Bestehen – von den Osmanen unterworfen, doch blieben die Mamluken (in Ägypten) noch bis zu ihrer Niederlage gegen Napoleon in der Schlacht bei den Pyramiden (1798) und ihrer endgültigen Beseitigung durch Muhammad Ali Pascha (1811) als lokale Herrscherelite bestehen.

Erste Herrschaft

Nach dem Tod Aybaks mussten sich die Mamluken mit der Bedrohung durch die mongolischen Il-Chane auseinandersetzen, die 1258 Bagdad eroberten. 1260 eroberten die Mongolen Syrien, konnten aber von den Mamluken unter Qutuz und Baibars in der Schlacht von Ain Djalut geschlagen werden. Damit war das Mamlukenreich in Ägypten der einzige Staat im Nahen Osten, welcher sich gegen die Mongolen behaupten konnte.

Dem Vorgehen gegen die Kreuzfahrer lag keine religiöse Intoleranz zugrunde; Qalawun war eher daran gelegen, die Wirtschaftsbeziehungen mit Europa zu fördern. Sondern die Kreuzfahrer waren „natürliche“ Verbündete der eigentlichen Feinde der Mamluken, nämlich der mongolischen Il-Chane im Osten, welche Qalawun auch auf lange Sicht in die Schranken weisen konnte. Möglich waren die militärischen Erfolge gegen Kreuzfahrerstaaten und Il-Chane, indem massiv kaukasische Söldner angeworben wurden; sie sollten 100 Jahre später die Bahri-Dynastie stürzen und selbst die Macht übernehmen.

Zweite Herrschaft

Ab 1630 verdrängten Mamluken die osmanischen Janitscharen und Statthalter wieder schrittweise von der Macht. Allerdings bekämpften sich die Fraktionen der Faqariyya (Tscherkessen unter Ridwan Bey), Qasimiyya (Ahmad Bey) und oberägyptische Beduinen erbittert untereinander. 1730 schlossen sich die Überlebenden zunächst zusammen. So konnte sich 1768 Ali Bey (georgischer Abstammung) zur Revolte erheben und als selbsternannter Sultan Ägyptens sogar in Syrien einfallen. Er wurde von seinem eigenen Schwiegersohn geschlagen, doch nach dessen Tod stritten verschiedene Mamluken-Fraktionen um die Macht. (Abdarrahman Al-Gabarti beschreibt diese Kämpfe und die erste Phase der französischen Expedition in dem in der Literaturliste angeführten Buch ausführlich.

Dritte Herrschaft

Doch trotz ihrer scheinbaren Vernichtung nahm nach dem Tod Muhammad Ali und seiner ersten Nachfolger, besonders aber seit dem ägyptisch-osmanischen Ausgleich 1867, der Einfluss der Tscherkessen und Türken wieder zu, Nachfolger der Mamluken und neu hinzugekommene Kaukasier stellten die meisten Offiziere im ägyptischen Heer sowie Schlüsselpositionen im Staatsapparat. Der von den Briten niedergeschlagene Aufstand ägyptischer Militärs unter Urabi Pascha 1881 richtete sich auch gegen diese türkisch-tscherkessische Konkurrenz.

Mamluken in Indien


Die Ghaznawiden waren eine Mamluken-Dynastie in Chorasan, Transoxanien und dem Fünfstromland. Die Dynastie wurde durch den samanidischen Militärsklaven Alp-Tigin begründet, der 962 Ghazna einnahm und zu seiner Hauptstadt machte.
Auch die von türkischen Militärsklaven der Ghuriden (Nachfolger der Ghaznawiden) gegründete Dynastie, die 1206 über Nordindien das Sultanat von Delhi errichtete (bis 1526), wird als Mamluken- oder Sklaven-Dynastie bezeichnet.
 
Die Mamluken wurden durch ihre Brüder den Osmanen geschlagen!

Trotzdem hatten die Mamluken ein beeindruckendes Reich und schlugen die Mongolen in Palästina.Kitbuqa ein türkischer und zugleich Christlicher General der Mongolen sah nicht besonders gut aus und starb an dieser entscheidenen Schlacht.


Schlacht von Ain Djalut
 
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