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Riesige Magmamenge
Geologen warnen vor Mega-Eruption des Merapi
Von Axel Bojanowski
AFP
800 Grad heiße Schwaden, binnen Sekunden verbrannte Menschen - die lautlosen, rennwagenschnellen Aschewolken des indonesischen Vulkans Merapi sind tödlich. Der größte Ausbruch könnte noch bevorstehen: Unter dem Berg schlummert offenbar ein riesiges Magmareservoir.
Die Ausbrüche des Merapi werden heftiger - und der große Knall steht möglicherweise noch bevor. Seit Tagen spuckt der indonesische Vulkan 800 Grad heiße Aschewolken. An diesem Freitag hat es den bisher heftigsten Ausbruch gegeben: 20 Kilometer weit rasten die Ströme aus Wasserdampf und Vulkanstaub gespenstisch leise bergabwärts. Die sogenannten pyroklastischen Ströme gleiten auf einem Luftkissen mit der Geschwindigkeit eines Rennwagens nahezu lautlos zu Tal - und sind tödlich: Nach wenigen Atemzügen festigt sich die Asche in der Lunge zu Zement, so dass Menschen ersticken. Die Leichen verkohlen, für Untersuchungen müssen die Körper mit Hammer und Meißel geöffnet werden.
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Nachts jagen die Ascheströme meist unentdeckt abwärts, nur ein rötliches Glühen verrät manche Wolken - Schlafende bekommen von der Gefahr nichts mit. Einzig eine Warnung vor dem Ausbruch ermöglicht Menschen die Flucht vor den Todeswolken. Deshalb haben indonesische Behörden die Sperrzonen um den Vulkan immer mehr erweitert. Nun sollen alle Anwohner im Umkreis von 20 Kilometern in Flüchtlingslager gehen. Doch viele weigern sich, ihre Häuser zu verlassen. "Die Hitze umgab uns, und überall war weißer Rauch zu sehen", sagte der 47-jährige Niti Raharjo, der mit seinem 19-jährigen Sohn vor der Gaswolke floh, der Nachrichtenagentur DAPD. "Ich sah Menschen rennen, im Dunkeln schreien, Frauen so verängstigt, dass sie ohnmächtig wurden."
Mehr als 150 Verletzte, die meisten von ihnen mit Verbrennungen und einige mit Atemproblemen, Knochenbrüchen und Schnittverletzungen, warteten darauf, in Krankenhäusern behandelt zu werden. In der Leichenhalle in einer kleinen Klinik im Ort Sardjito stapelten sich die Leichen. "Wir sind hier total überfordert!", sagte ein Sprecher des Krankenhauses.
Geologen warnen vor Mega-Eruption des Merapi
Von Axel Bojanowski
AFP
800 Grad heiße Schwaden, binnen Sekunden verbrannte Menschen - die lautlosen, rennwagenschnellen Aschewolken des indonesischen Vulkans Merapi sind tödlich. Der größte Ausbruch könnte noch bevorstehen: Unter dem Berg schlummert offenbar ein riesiges Magmareservoir.
Die Ausbrüche des Merapi werden heftiger - und der große Knall steht möglicherweise noch bevor. Seit Tagen spuckt der indonesische Vulkan 800 Grad heiße Aschewolken. An diesem Freitag hat es den bisher heftigsten Ausbruch gegeben: 20 Kilometer weit rasten die Ströme aus Wasserdampf und Vulkanstaub gespenstisch leise bergabwärts. Die sogenannten pyroklastischen Ströme gleiten auf einem Luftkissen mit der Geschwindigkeit eines Rennwagens nahezu lautlos zu Tal - und sind tödlich: Nach wenigen Atemzügen festigt sich die Asche in der Lunge zu Zement, so dass Menschen ersticken. Die Leichen verkohlen, für Untersuchungen müssen die Körper mit Hammer und Meißel geöffnet werden.
Nachts jagen die Ascheströme meist unentdeckt abwärts, nur ein rötliches Glühen verrät manche Wolken - Schlafende bekommen von der Gefahr nichts mit. Einzig eine Warnung vor dem Ausbruch ermöglicht Menschen die Flucht vor den Todeswolken. Deshalb haben indonesische Behörden die Sperrzonen um den Vulkan immer mehr erweitert. Nun sollen alle Anwohner im Umkreis von 20 Kilometern in Flüchtlingslager gehen. Doch viele weigern sich, ihre Häuser zu verlassen. "Die Hitze umgab uns, und überall war weißer Rauch zu sehen", sagte der 47-jährige Niti Raharjo, der mit seinem 19-jährigen Sohn vor der Gaswolke floh, der Nachrichtenagentur DAPD. "Ich sah Menschen rennen, im Dunkeln schreien, Frauen so verängstigt, dass sie ohnmächtig wurden."
Mehr als 150 Verletzte, die meisten von ihnen mit Verbrennungen und einige mit Atemproblemen, Knochenbrüchen und Schnittverletzungen, warteten darauf, in Krankenhäusern behandelt zu werden. In der Leichenhalle in einer kleinen Klinik im Ort Sardjito stapelten sich die Leichen. "Wir sind hier total überfordert!", sagte ein Sprecher des Krankenhauses.