Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Merkel verkündet Opel-Verkauf an Magna

FatihSultanMehmet

The Conquerer
10. September 2009
Nach monatelangem Verhandlungspoker bekommt Opel einen neuen Eigentümer. General Motors will den deutschen Autohersteller an ein Konsortium aus dem kanadischen Autozulieferer Magna und der staatlichen russischen Sberbank verkaufen. Das hat der Verwaltungsrat des amerikanischen Konzerns entschieden. Die Opel-Treuhand hat den Verkauf an Magna und die Sberbank bereits genehmigt. Das teilte das Gremium am Donnerstag in Berlin mit.
Bundeskanzlerin Angela Merkel bestätigte die grundsätzliche Einigung über den Verkauf an Magna. Die Bedingungen von GM dafür seien „beherrschbar und verhandelbar“, sagte Merkel in Berlin. Mit der Entscheidung sei es für Opel möglich, einen neuen Weg einzuschlagen. „Ich freue mich außerordentlich darüber“, sagte die Kanzlerin. Der Neuanfang werde aber nicht einfach sein.


Mit dem Votum für Magna schwenkte GM erst in letzter Minute auf die von der Bundesregierung, den Bundesländern und dem Betriebsrat bevorzugte Lösung ein. Noch kurz zuvor hatte der Konzern Tage lang Möglichkeiten geprüft, die Sanierung von Opel allein zu stemmen, musste aber offenbar erkennen, dass dies die Finanzierungskraft des Unternehmens überfordert hätte.
Bund und Länder stellen - nach den letzten bekannt gewordenen Vereinbarungen - für den Verkauf an Magna nun einen Kredit über insgesamt 4,5 Milliarden Euro zur Verfügung, zu dem später auch die anderen europäischen Länder mit Opel-Standorten beitragen sollen. Wie GM mitteilte, sind zur Finanzierung allerdings einige „Schlüsselfragen“ noch offen. Diese sollten in den nächsten Wochen geklärt werden, um eine endgültige Einigung zu erzielen und ein Vertrag unterschriftsreif zu machen.

500 Millionen Euro Eigenkapital - 55 Prozent an Opel
Das Konsortium um Magna bringt bei Opel 500 Millionen Euro Eigenkapital ein und erhält dafür 55 Prozent der Anteile an Opel. Weitere 35 Prozent bleiben bei GM; 10 Prozent gehen an die Beschäftigten - im Gegenzug für einen Lohnverzicht von rund 1,5 Milliarden Euro über fünf Jahre. Geplant ist der Abbau von rund 10.000 der 50.000 Arbeitsplätze von Opel in Europa ohne betriebsbedingte Kündigungen; in Deutschland sind es etwa 2500 von 10.000 Stellen. Alle vier Standorte in Deutschland werden erhalten, dem Werk in Antwerpen droht nach früheren Angaben die Schließung.
Bundeskanzlerin Merkel verteidigte ihren Weg, sich mit Magna früh auf einen von mehreren Bietern für Opel festzulegen. „Es hat sich gezeigt, das sich Geduld und Zielstrebigkeit der Bundesregierung ausgezahlt haben.“ Das sei kein einfacher Weg gewesen. Opel und GM könnten jetzt aber „einen neuen Weg“ einschlagen. Dieser Neuanfang werde nicht einfach sein. Das wisse auch die Opel-Belegschaft. Sie habe darüber auch am Donnerstag mit dem Betriebsratsvorsitzenden Franz gesprochen. „Aber die Freude überwiegt, dass die Möglichkeit eines Neuanfangs gegeben ist.“
Sie rechne nicht mit nachträglichen Änderungenswünschen von GM oder des Investors. „Ich kann für mich sagen, dass ich allerbesten Mutes bin, dass der qualitative Sprung erreicht ist, den wir brauchen, um Opel in eine gewisse Zukunft zu schicken.“
Merkel stellte klar, dass die Bundesregierung in den nächsten Tagen mit den anderen europäischen Regierungen mit Opel und GM-Standorten über deren Beteiligung an der Milliarden-Finanzierung verhandeln werde. Deutschland habe „etwas wie eine Gesamtaufgabe für die europäischen Standorte übernommen.“ Sie dankte allen Beteiligten, schloss darin auch ausdrücklich die Belegschaftsvertretung von Opel und die amerikanische Regierung ein.

Ministerpräsidenten begrüßten die Entscheidung
Alle vier Ministerpräsidenten in den Bundesländern mit Opel-Standorten begrüßten die Entscheidung. „Dies ist ein guter Tag für die vielen Beschäftigten und deren Familien, für die erfolgreiche Zukunft eines traditionsreichen Unternehmens. Es ist der entscheidende Durchbruch, auch wenn in den nächsten Wochen noch viel zu tun ist“, sagte der hessische Ministerpräsident Roland Koch. Der Verkauf an Magna sei aus deutscher Sicht wie aus Sicht der vier Opel-Länder die eindeutig bestmögliche Lösung, betonte Koch. Der Regierungschef dankte der Bundesregierung wie den drei anderen Landesregierungen mit Opel-Standorten für die gute Zusammenarbeit in den letzten Monaten, ohne die der Erfolg nicht möglich gewesen wäre. Die einstimmige Rückendeckung des Hessischen Landtages für ein zeitaufwändiges Engagement zur Rettung von Opel sei gleichfalls wichtig gewesen: „Insbesondere aber danke ich Bundeskanzlerin Angela Merkel, deren Klugheit und Nervenstärke sich nach Monaten des harten Ringens ausgezahlt haben.“
Mit Erleichterung wurde die Entscheidung für den Verkauf von Opel in Thüringen aufgenommen. Der geschäftsführende Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) sagte in Erfurt, der Weg sei geebnet für Opel Europa: „Unser Ziel für eine gute Opel-Zukunft ist damit erreicht.“ Er freue sich besonders für den Automobilstandort Eisenach. „Endlich“ haben die Mitarbeiter nach Althaus' Einschätzung wieder eine Perspektive. „Unser gemeinsamer Einsatz für Eisenach hat sich gelohnt. Althaus forderte die zügige Verhandlung der noch offenen Fragen.
Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) zeigte sich „erleichtert und froh“ über die gefundene Lösung für Opel. Rüttgers sprach zudem von einem großen Erfolg für die nordrhein-westfälische Landesregierung, die von Anfang an auf das Magna-Konzept gesetzt habe. Auch wenn ein Arbeitsplatzabbau vorgesehen werde, habe der Opel-Standort Bochum wieder eine Perspektive, da der Konpaktvan Zafira künftig nur noch in Bochum hergestellt werde und die „Öffnung für eine neue Automobillinie“ vorgesehen sei.


Text: F.A.Z.
Bildmaterial: AP, dpa
 
Was man davon halten soll weiss ich nicht genau. Bin mir jedoch sicher, dass Merkel den Verkauf forciert hat, rein strategisch gesehen extrem kluger Schachzug, die Wahlen stehen an, um im Endeffekt besser dazustehen.

Weiterhin bin ich mir sicher, dass Seitens der Regierung mehr Subventionen geflossen sind, also bei dem Private Equity Interessenten.

Sozial gesehen top, kapitalistisch gesehen flop. Die CDU wird immer mehr zur Volkspartei.. :)
 
Was man davon halten soll weiss ich nicht genau. Bin mir jedoch sicher, dass Merkel den Verkauf forciert hat, rein strategisch gesehen extrem kluger Schachzug, die Wahlen stehen an, um im Endeffekt besser dazustehen.

Weiterhin bin ich mir sicher, dass Seitens der Regierung mehr Subventionen geflossen sind, also bei dem Private Equity Interessenten.

Sozial gesehen top, kapitalistisch gesehen flop. Die CDU wird immer mehr zur Volkspartei.. :)


Frank Stronach und die Sberbank dürften feiern ;)



Frank Stronach (eigentlich Strohsack)hat 1957 als 1 Mann Betrieb als Werkzeugmacher begonnen. Unglaubliche Karriere.

Das Unternehmen wurde 1957 von dem aus der Steiermark stammenden Austro-Kanadier Frank Stronach unter dem Namen Multimatic gegründet. Nach einer Fusion seines Autoteile-Herstellers mit Magna Electronics, einem kanadischen Hersteller für Rüstungselektronik[1], im Jahre 1969 wurde 1973 der Name in Magna International geändert. Magna International ist großteils im südlichen Ontario angesiedelt und produziert dort für die großen Automobilfirmen in Kanada und den USA.
In den 1980er kehrte Frank Stronach nach Österreich zurück und siedelte in Oberwaltersdorf seine Europazentrale (Magna Holding AG) an.[1] In den Konzern wurden seit den 1990er Jahren zahlreiche Unternehmen eingegliedert, wie beispielsweise 1998 die damalige Steyr-Daimler-Puch in Österreich, heute Magna Steyr, sowie die Fahrzeugspiegelhersteller Donnelly Hohe und Zipperle aus Deutschland. 2005 kaufte Magna den Verdeck- und Dachmodulhersteller Car Top Systems von Porsche.
Viele Werke wurden in Frank Stronachs Geburtsort Weiz und der Umgebung davon gebaut, so beispielsweise in Krottendorf, Albersdorf-Prebuch, Sinabelkirchen, Ilz und Lannach. Weiterhin ist Magna International mit Zulieferbetrieben in direkter Nähe deutscher Produktionsstandorte der Automobilindustrie wie Ingolstadt vertreten.
Magna International ist nicht nur Automobilzulieferer und -entwickler, sondern baut auch fertige Fahrzeuge, aber nicht unter einer eigenen Marke, sondern für andere Hersteller wie Mercedes-Benz, Chrysler, Saab, BMW und ab 2009 auch für Aston Martin. Für BMW wurde beispielsweise das SUV BMW X3 in Graz mitentwickelt und gebaut.
In Österreich ist das Unternehmen auch durch die Sponsorauftritte im österreichischen Fußballgeschäft, allen voran als ehemaliger Hauptsponsor von FK Austria Wien, bekannt.

Umsatz 2007: 25 Mrd USD
74.000 Beschäftigte in seinen Fabriken
 
Zurück
Oben