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Rehana
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Eine Bande aus dem ehemaligen Jugoslawien könnte die Gemälde von Cézanne, Degas, Van Gogh und Monet aus der Sammlung Bührle in Zürich gestohlen haben. Das glaubt der Präsident der weltgrößten Datenbank für gestohlene Kunstwerke, Julian Radcliffe. Viel Spaß werden die Räuber nicht an ihrem Schatz haben, sagt er. Aber auch für die Eigentümer hat er keinen großen Trost.
LONDON-Ein Indiz für die Nationalität der Täter ist der slawische Akzent eines der Kunsträuber. Zudem steigt die Kriminalität im Bereich der Kunst in Montenegro, Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina an, sagt Radcliffe, Präsident des "Art Loss Register". Viel Hoffnung auf einen baldigen Fund der Kunstwerke hat er nicht. "Fast ein Drittel aller gestohlenen Kunstwerke werden zwar sichergestellt; das kann aber lange Zeit dauern." Es ist wahrscheinlich, dass sich die Räuber nicht mehr in der Schweiz aufhielten.
"Blühende Kastanienzweige" von Vincent van Gogh, entstanden 1890. - Foto: dpa
"Der Knabe mit der roten Weste" von Paul Cézanne Foto: dpa
Der Raum, aus dem die vier Gemälde gestohlen wurden Foto: dpa
Auftauchen der Bilder "kann bis zu 20 Jahre dauern"
Die organisierten Banden verkaufen die Kunstwerke häufig im Untergrund untereinander weiter, erzählt Radcliff. Im Gegenzug bekommen sie Drogen oder Waffen. "Die kleinen Fische, die die Tat ausführen, verkaufen die Gemälde dabei meistens erst an einen Unterhändler für wenig Geld. Der verkauft sie dann wiederum weiter auf dem Schwarzmarkt", berichtet der Engländer. Die Bilder zirkulieren so lange, bis die Täter glauben, dass sie nicht mehr als gestohlen erkannt würden. "Das kann dann bis zu 20 Jahre dauern." Die Räuber lagern die Gemälde oft in Banktresoren. "Die kann man ohne weiteres mieten und sein Gut darin deponieren", sagte Radcliffe.
Am Sonntag hatten drei bewaffnete und maskierte Täter aus dem Museum in Zürich vier berühmte Ölgemälde im Wert von umgerechnet 113 Millionen Euro gestohlen, darunter Bilder von Monet und Cézanne.
"Artnapping meistens nicht erfolgreich"
Es ist enorm schwierig, Kunstwerke mit solch einem hohen Wert wieder an der Öffentlichkeit zu verkaufen, da die Anstrengungen der Ermittler in solchen Fällen immens sind, weiß Radcliffe. "In unserer Datenbank sind alleine 180.000 gestohlene Kunstwerke und Antiquitäten registriert." Kunstexperten und Polizisten durchsuchen regelmäßig Auktionen und Kunstmessen nach Diebesgut.
In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Kunstwerke gestohlen. "Es hat sich herumgesprochen, dass derzeit viel Geld in dem Markt steckt." Ob es sich bei dem Schweizer Raub um so genanntes Artnapping gehandelt hat, weiß auch Radcliffe nicht. Dabei erpressen die Täter die Besitzer oder Versicherer der Kunstwerke, weil sie wissen, dass sie ihr Diebesgut nicht weiterverkaufen können. "Artnapping ist aber in den meisten Fällen nicht erfolgreich", sagt Radcliffe.
LONDON-Ein Indiz für die Nationalität der Täter ist der slawische Akzent eines der Kunsträuber. Zudem steigt die Kriminalität im Bereich der Kunst in Montenegro, Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina an, sagt Radcliffe, Präsident des "Art Loss Register". Viel Hoffnung auf einen baldigen Fund der Kunstwerke hat er nicht. "Fast ein Drittel aller gestohlenen Kunstwerke werden zwar sichergestellt; das kann aber lange Zeit dauern." Es ist wahrscheinlich, dass sich die Räuber nicht mehr in der Schweiz aufhielten.
"Blühende Kastanienzweige" von Vincent van Gogh, entstanden 1890. - Foto: dpa
"Der Knabe mit der roten Weste" von Paul Cézanne Foto: dpa
Der Raum, aus dem die vier Gemälde gestohlen wurden Foto: dpa
Auftauchen der Bilder "kann bis zu 20 Jahre dauern"
Die organisierten Banden verkaufen die Kunstwerke häufig im Untergrund untereinander weiter, erzählt Radcliff. Im Gegenzug bekommen sie Drogen oder Waffen. "Die kleinen Fische, die die Tat ausführen, verkaufen die Gemälde dabei meistens erst an einen Unterhändler für wenig Geld. Der verkauft sie dann wiederum weiter auf dem Schwarzmarkt", berichtet der Engländer. Die Bilder zirkulieren so lange, bis die Täter glauben, dass sie nicht mehr als gestohlen erkannt würden. "Das kann dann bis zu 20 Jahre dauern." Die Räuber lagern die Gemälde oft in Banktresoren. "Die kann man ohne weiteres mieten und sein Gut darin deponieren", sagte Radcliffe.
Am Sonntag hatten drei bewaffnete und maskierte Täter aus dem Museum in Zürich vier berühmte Ölgemälde im Wert von umgerechnet 113 Millionen Euro gestohlen, darunter Bilder von Monet und Cézanne.
"Artnapping meistens nicht erfolgreich"
Es ist enorm schwierig, Kunstwerke mit solch einem hohen Wert wieder an der Öffentlichkeit zu verkaufen, da die Anstrengungen der Ermittler in solchen Fällen immens sind, weiß Radcliffe. "In unserer Datenbank sind alleine 180.000 gestohlene Kunstwerke und Antiquitäten registriert." Kunstexperten und Polizisten durchsuchen regelmäßig Auktionen und Kunstmessen nach Diebesgut.
In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Kunstwerke gestohlen. "Es hat sich herumgesprochen, dass derzeit viel Geld in dem Markt steckt." Ob es sich bei dem Schweizer Raub um so genanntes Artnapping gehandelt hat, weiß auch Radcliffe nicht. Dabei erpressen die Täter die Besitzer oder Versicherer der Kunstwerke, weil sie wissen, dass sie ihr Diebesgut nicht weiterverkaufen können. "Artnapping ist aber in den meisten Fällen nicht erfolgreich", sagt Radcliffe.