Aragorn
Balkanspezialist
Mohammed-Karikaturen offenbar Motiv für versuchte Bahnanschläge
München - Die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in deutschen Zeitungen war offenbar das Motiv für die mutmaßlichen Kofferbomber. Der Chef des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, sagte dem Nachrichtenmagazin «Focus», dass es sich dabei um die «Initialzündung» für die gescheiterten Anschläge gehandelt habe. «Der in Kiel gefasste Youssef El Hajdib interpretierte dies als Angriff der westlichen Welt auf den Islam», wurde der Behördenchef am Samstag in einer Vorabmeldung zitiert.
Ein weiteres Motiv sei der Tod des Terroristen Abu Mussab al Sarkawi Anfang Juni im Irak gewesen. «Die beiden Hauptverdächtigen glaubten, dass der internationale Terrorismus einen seiner wichtigsten Köpfe verloren hatte», sagte Ziercke. Der BKA-Chef bezog sich laut «Focus» dabei auf Aussagen des im Libanon inhaftierten mutmaßlichen Bombenlegers Jihad Hamad, der den Ermittlungen zufolge gemeinsam mit El Hajdib die Koffer am 31. Juli in zwei Regionalzüge deponiert hatte.
Ziercke zufolge hatten die beiden Hauptverdächtigen zwar eine Grundideologie, seien aber erst in Deutschland mit Propaganda des Terrornetzwerkes Al Kaida radikalisiert worden. Die Ermittler fanden demnach auch eine Anleitung, die zu 90 Prozent der gebauten Bombe entsprach. «Nur in einem Punkt weicht sie von dem Plan ab - hier lag der handwerkliche Fehler», sagte Ziercke.
Der BKA-Chef widersprach laut Vorabmeldung der Theorie, dass es sich bei den Attentätern um Dilettanten handelte. Die beiden hätten fest damit gerechnet, dass ihr Plan aufgehe. «Dann wären entscheidende Spuren vernichtet worden.» Die Verdächtigen hätten auch nicht spontan gehandelt. Laut Ziercke studierten sie wochenlang, wenn nicht sogar seit Beginn des Streits über die Mohammed-Karikaturen, Fahrpläne der Deutschen Bahn. Der BKA-Chef betonte: «Die Täter wollten auf jeden Fall, dass diese Bomben hochgehen.»
Wie Ziercke weiter erklärte, bewiesen Bilder der Videoüberwachung, dass die beiden zusammengewirkt hätten. Sie hätten sich konspirativ verhalten und sich ab einem bestimmten Zeitpunkt getrennt, um keinen Verdacht auf sich zu ziehen. Das BKA prüfe derzeit, ob die Männer noch weitere Anschläge geplant hätten. Eine entscheidende Frage der Ermittler ist laut Ziercke, warum El Hajdib nach seiner Flucht in den Libanon wieder nach Deutschland zurückkehrte. «Vielleicht hat er da schon weiter gedacht», sagte Ziercke.
Die Karikaturen des muslimischen Propheten Mohammed waren in der dänischen Zeitung «Jyllands-Posten» veröffentlicht und von anderen europäischen Blättern nachgedruckt worden. Dagegen hatte es in muslimischen Ländern teils äußerst gewalttätige Proteste gegeben.
München - Die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in deutschen Zeitungen war offenbar das Motiv für die mutmaßlichen Kofferbomber. Der Chef des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, sagte dem Nachrichtenmagazin «Focus», dass es sich dabei um die «Initialzündung» für die gescheiterten Anschläge gehandelt habe. «Der in Kiel gefasste Youssef El Hajdib interpretierte dies als Angriff der westlichen Welt auf den Islam», wurde der Behördenchef am Samstag in einer Vorabmeldung zitiert.
Ein weiteres Motiv sei der Tod des Terroristen Abu Mussab al Sarkawi Anfang Juni im Irak gewesen. «Die beiden Hauptverdächtigen glaubten, dass der internationale Terrorismus einen seiner wichtigsten Köpfe verloren hatte», sagte Ziercke. Der BKA-Chef bezog sich laut «Focus» dabei auf Aussagen des im Libanon inhaftierten mutmaßlichen Bombenlegers Jihad Hamad, der den Ermittlungen zufolge gemeinsam mit El Hajdib die Koffer am 31. Juli in zwei Regionalzüge deponiert hatte.
Ziercke zufolge hatten die beiden Hauptverdächtigen zwar eine Grundideologie, seien aber erst in Deutschland mit Propaganda des Terrornetzwerkes Al Kaida radikalisiert worden. Die Ermittler fanden demnach auch eine Anleitung, die zu 90 Prozent der gebauten Bombe entsprach. «Nur in einem Punkt weicht sie von dem Plan ab - hier lag der handwerkliche Fehler», sagte Ziercke.
Der BKA-Chef widersprach laut Vorabmeldung der Theorie, dass es sich bei den Attentätern um Dilettanten handelte. Die beiden hätten fest damit gerechnet, dass ihr Plan aufgehe. «Dann wären entscheidende Spuren vernichtet worden.» Die Verdächtigen hätten auch nicht spontan gehandelt. Laut Ziercke studierten sie wochenlang, wenn nicht sogar seit Beginn des Streits über die Mohammed-Karikaturen, Fahrpläne der Deutschen Bahn. Der BKA-Chef betonte: «Die Täter wollten auf jeden Fall, dass diese Bomben hochgehen.»
Wie Ziercke weiter erklärte, bewiesen Bilder der Videoüberwachung, dass die beiden zusammengewirkt hätten. Sie hätten sich konspirativ verhalten und sich ab einem bestimmten Zeitpunkt getrennt, um keinen Verdacht auf sich zu ziehen. Das BKA prüfe derzeit, ob die Männer noch weitere Anschläge geplant hätten. Eine entscheidende Frage der Ermittler ist laut Ziercke, warum El Hajdib nach seiner Flucht in den Libanon wieder nach Deutschland zurückkehrte. «Vielleicht hat er da schon weiter gedacht», sagte Ziercke.
Die Karikaturen des muslimischen Propheten Mohammed waren in der dänischen Zeitung «Jyllands-Posten» veröffentlicht und von anderen europäischen Blättern nachgedruckt worden. Dagegen hatte es in muslimischen Ländern teils äußerst gewalttätige Proteste gegeben.