J
jugo-jebe-dugo
Guest
EU-Ministerin Djurovic: Belgrad und Podgorica sollten getrennt und eigenständig Richtung EU marschieren
Wien - Auch wenn ein kleiner Staat, will Montenegro ein eigener "Stern" in der EU werden. Dies sagte die montenegrinische Ministerin für EU-Integration und Außenhandel, Gordana Djurovic, heute, Montag, beim Symposium "Montenegro 2005 - Hausforderungen und Chancen" in Wien. Montenegro habe schon allein wegen seiner langen Staatstradition ein legitimes Recht auf eigene Staatlichkeit, unterstrich Djurovic die Unabhängigkeitsbestrebungen der Regierung in Podgorica.
Mehr zum Thema
Wien
Jeder Bezirk hat seine Stadtgeschichten
Lösung
Professionelle Lösungen bei EUnet
bezahlte Einschaltungen"Wir wollen unseren Namen und unsere Identität haben", betonte die Ministerin bei der von der österreichisch-montenegrinischen Gesellschaft "Montenegro" in Kooperation mit dem Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM), dem Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) und der Politischen Akademie der ÖVP organisierten Veranstaltung.
Getrennte Wirtschaftssysteme
Sie zeigte sich überzeugt, dass es sowohl für Serbien als auch Montenegro besser wäre, getrennt und eigenständig in Richtung EU zu marschieren. Dies sei "funktionaler, dynamischer, sparsamer und qualitativer". Zudem sei es notwendig, dass es weiter zwei getrennte Wirtschaftssysteme gibt. "Das ist jedem Wirtschaftswissenschafter klar, aber noch nicht jedem Politiker."
Der montenegrinische Außenminister Miodrag Vlahovic bezeichnete in seiner Rede Montenegro als "doppelte Geisel": Auf der einen Seite wegen nicht gelöster Probleme auf dem Balkan, auf der anderen Seite wegen einer "Kompensation" gegenüber Serbien, wo "nicht günstige Entscheidungen" der internationalen Gemeinschaft erwartet würden. Als größtes Problem auf dem Balkan bezeichnete Vlahovic das Kosovo-Problem.
Nicht weiter in "Warteschleife"
Montenegro habe mit diesem nichts zu tun, außer dass es Nachbar und an einer friedlichen Lösung interessiert sei. "Wir (Montenegro) sind nicht das Problem." Ein anderes großes Problem sei die Nicht-Kooperation Serbiens mit dem UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Montenegro dürfe deshalb nicht weiter auf der Warteschleife hinsichtlich der EU-Integrationen gehalten werden.
Podgorica habe Belgrad vor zwei Wochen ein offizielles Angebot über die Neuordnung des Staatenbundes Serbien-Montenegro in eine Union zweier unabhängiger Staaten geschickt. Dieses Konzept sei "modern und nicht nationalistisch", betonte Vlahovic. Montenegro wünsche jedenfalls die Unabhängigkeit, sei aber zugleich auch für einen möglichen Fortbestand der Union in einer anderen Form.
Bezüglich der bevorstehenden Entscheidung über den Beginn der Verhandlungen Kroatiens mit der EU sagte Vlahovic, dass es akzeptabel sei, wenn dieser wegen der Nicht-Auslieferung des Angeklagten kroatischen General Ante Gotovina an das Haager Tribunal verschoben werde. Sollte der Grund allerdings jener sein, dass Brüssel auf andere Staaten des Westbalkans warte, sei dies "sehr Besorgnis erregend", sagte der montenegrinische Außenminister. (APA)
www.derstandard.at
Wien - Auch wenn ein kleiner Staat, will Montenegro ein eigener "Stern" in der EU werden. Dies sagte die montenegrinische Ministerin für EU-Integration und Außenhandel, Gordana Djurovic, heute, Montag, beim Symposium "Montenegro 2005 - Hausforderungen und Chancen" in Wien. Montenegro habe schon allein wegen seiner langen Staatstradition ein legitimes Recht auf eigene Staatlichkeit, unterstrich Djurovic die Unabhängigkeitsbestrebungen der Regierung in Podgorica.
Wien
Jeder Bezirk hat seine Stadtgeschichten
Lösung
Professionelle Lösungen bei EUnet
bezahlte Einschaltungen"Wir wollen unseren Namen und unsere Identität haben", betonte die Ministerin bei der von der österreichisch-montenegrinischen Gesellschaft "Montenegro" in Kooperation mit dem Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM), dem Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) und der Politischen Akademie der ÖVP organisierten Veranstaltung.
Getrennte Wirtschaftssysteme
Sie zeigte sich überzeugt, dass es sowohl für Serbien als auch Montenegro besser wäre, getrennt und eigenständig in Richtung EU zu marschieren. Dies sei "funktionaler, dynamischer, sparsamer und qualitativer". Zudem sei es notwendig, dass es weiter zwei getrennte Wirtschaftssysteme gibt. "Das ist jedem Wirtschaftswissenschafter klar, aber noch nicht jedem Politiker."
Der montenegrinische Außenminister Miodrag Vlahovic bezeichnete in seiner Rede Montenegro als "doppelte Geisel": Auf der einen Seite wegen nicht gelöster Probleme auf dem Balkan, auf der anderen Seite wegen einer "Kompensation" gegenüber Serbien, wo "nicht günstige Entscheidungen" der internationalen Gemeinschaft erwartet würden. Als größtes Problem auf dem Balkan bezeichnete Vlahovic das Kosovo-Problem.
Nicht weiter in "Warteschleife"
Montenegro habe mit diesem nichts zu tun, außer dass es Nachbar und an einer friedlichen Lösung interessiert sei. "Wir (Montenegro) sind nicht das Problem." Ein anderes großes Problem sei die Nicht-Kooperation Serbiens mit dem UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Montenegro dürfe deshalb nicht weiter auf der Warteschleife hinsichtlich der EU-Integrationen gehalten werden.
Podgorica habe Belgrad vor zwei Wochen ein offizielles Angebot über die Neuordnung des Staatenbundes Serbien-Montenegro in eine Union zweier unabhängiger Staaten geschickt. Dieses Konzept sei "modern und nicht nationalistisch", betonte Vlahovic. Montenegro wünsche jedenfalls die Unabhängigkeit, sei aber zugleich auch für einen möglichen Fortbestand der Union in einer anderen Form.
Bezüglich der bevorstehenden Entscheidung über den Beginn der Verhandlungen Kroatiens mit der EU sagte Vlahovic, dass es akzeptabel sei, wenn dieser wegen der Nicht-Auslieferung des Angeklagten kroatischen General Ante Gotovina an das Haager Tribunal verschoben werde. Sollte der Grund allerdings jener sein, dass Brüssel auf andere Staaten des Westbalkans warte, sei dies "sehr Besorgnis erregend", sagte der montenegrinische Außenminister. (APA)
www.derstandard.at