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Moralkodex - Welche sind eure moralischen Richtlinien ?

Wahnsinn :-) , so tief hab ich mich damit nie auseinander gesetzt.

Bei einem Punkt weiss ich die Antwort auch nicht (mehr). Das betrifft "Wer den Friede erhalte will muß den Krieg vorbereiten." Die Vernunft sagt mir, dass das richtig ist. Etwas anderes sagt mir, dass das allein selber Konflikte entfacht. Es gibt ja den berühmten Bibelspruch "Wenn dir einer auf die rechte Wange schlägt, halt ihm auch die linke hin." Wo wahrscheinlich jeder denkt: "Nett, aber völlig naiv.".

Ich bin mir da nicht sicher. Erstens mal ist es viel schwerer nach diesem Moralkodex zu leben, als sich auf Verteidigung einzustellen. Es entspricht auch nicht dem menschlichen Instinkt und braucht viel mehr Mut und Überwindung. Aber Leute wie Gandhi oder King haben es auf geschafft. Und das Ergebnis war für alle Beteiligten besser, als jeder gewaltvolle Auseinandersetzung es gewesen wäre. In anderen Situationen hätte das vielleicht nicht funktioniert, und dann wäre das Ergebnis fatal gewesen. Also was ist das beste? Ich weiss es nicht.

Was mich auch beeinflusst hat waren einige vestorbene Familienmitglieder und Freunde. Das hat mein Weltbild richtig durcheinander geworfen. Was ist wirklich wichtig im Leben? Sich mit möglichst vielen Menschen anlegen und gewinnen? Nein, das ist völlige Lebenszteitverschwendung. Keiner liegt am Ende da und denkt: "schönes Leben, ich hab es allen gezeigt!"

Das heisst nicht, dass man nicht um wichtige Sachen streiten soll. Im Gegenteil. Aber der persönliche Angriff dabei ist nicht wichtig. Der andere ist nicht der Gegner, die Sache ist. es. Der Tritt unter die Gürtellinie ist immer nur ein kurzer Kick, von dem nichts bleibt ausser ein dumpfes Gefühl. Sag ich als ehemaliger Boxer ;-)

Im Moment so etwa mein Moralkodex. ;-)

Wie bist du zu so tiefen Überlegungen gekommen, gabs einen Anlass?

Das war eine lange Entwicklungsphase.

Ich habe mich lange mit Geschichte und Politik befasst, u.a. um die Ereignisse im ehemaligen Jugoslawien zu erfassen und zu verarbeiten.
Ich habe aber festgestellt das diese nicht ausreicht und mich darüber hinaus intensiv mit Soziologie und Psychologie befasst.

Letztendlich ist es jedoch bei mir so ähnlich wie in einer bekannten orientalische Geschichte:

Einst wollte er die Welt verändern, doch er musste feststellen das vermochte er nicht.
Etwas reifer geworden dachte er "ja in meinem Land da kann ich was ändern", doch auch hier mußte er feststellen das konnte er nicht.
Als er schon alt war dachte er, aber die eigene Familie, die könne er ändern doch auch daran scheiterte er.
Kurz vor seinem tot stellte er fest: "Hätte ich mich mal selbst geändert, dann hätte ich zumindest etwas bewirkt."

Ich bin zwar noch nicht alt und stehe (hoffentlich :) ) nicht kurz vor dem Tod, aber eine ähnliche Entwicklung habe ich auch durchgemacht.

Ich finde es wichtig sich darüber Gedanken zu machen wofür man im Leben steht und einsteht, denn wir leben alle in Wechselwirkung miteinander und jeder stößt Wellen an die andere beeinflussen. Es fängt daher bei jedem bei sich selbst an.
 
Ich habe mich lange mit Geschichte und Politik befasst, u.a. um die Ereignisse im ehemaligen Jugoslawien zu erfassen und zu verarbeiten.
Ich habe aber festgestellt das diese nicht ausreicht und mich darüber hinaus intensiv mit Soziologie und Psychologie befasst.
Hab ich damals auch mal. Hast du deine Antwort gefunden?
Kurz vor seinem tot stellte er fest: "Hätte ich mich mal selbst geändert, dann hätte ich zumindest etwas bewirkt."
Ja, das ist eine schöne Geschichte.

In letzter Zeit hab ich gelernt wie Buddhisten das sehen: Schaue hinter das Chaos deiner Gedanken. Löse dich von deinen Geschichten darüber, wie die Welt angeblich ist. Was die anderen dir angeblich antun. Wie du angeblich zu sein hast. Dann erkennst du die Wahrheit. :-)
 
Hab ich damals auch mal. Hast du deine Antwort gefunden?

Ja, das ist eine schöne Geschichte.

In letzter Zeit hab ich gelernt wie Buddhisten das sehen: Schaue hinter das Chaos deiner Gedanken. Löse dich von deinen Geschichten darüber, wie die Welt angeblich ist. Was die anderen dir angeblich antun. Wie du angeblich zu sein hast. Dann erkennst du die Wahrheit. :-)

Meinst du meine Antwort gefunden bezüglich des Verständnisses der Konflikte in Ex-Yu?

Ich denke das es diesbezüglich eher ANTWORTEN (Plural) als eine Anwort zu finden gibt. Es bleibt nun mal, egal wie sehr man sich um Ojektivität bemüht eine jeweils subjektive Antwort....ja und davon habe ich einige :)
 
Hab mich auch oft mit diesem Thema beschäftigt und sehe das ähnlich wie du, nur den Punkt mit den Waffen finde ich nicht richtig, da Waffen nie für Frieden sind, denn wenn man erstmal diese Macht an Waffen hat, wird man sie nicht nur für gute Zwecke nutzen.

Was mich stört , ist, dass man einfach von klein auf lernt, dass das Leben ein "jeder gegen jeden"-Spiel ist. Uns wird heutzutage von klein auf eingetrichtert, dass der Mensch egoistisch sei, was für ein Bullshit. Unsere ganze Weltwirtschaft baut einfach auf diesem System auf. Würde man sich nur vorstellen, dass alle Menschen zusammen alles erwirtschaften würden, würde es gar kein Hunger mehr geben.
 
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