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Terror in der Moskauer Metro: Mitten im Berufsverkehr haben sich am Montagmorgen Selbstmordattentäterinnen in zwei Zügen der Moskauer U-Bahn in die Luft gesprengt und mindestens 37 Menschen mit in den Tod gerissen. Mehr als 100 Fahrgäste wurden verletzt. Wie der russische Inlandsgeheimdienst FSB mitteilte, zündeten die Frauen ihre Sprengsätze an den Stationen Lubjanka, wo auch die FSB-Zentrale liegt, und Park Kultury im Zentrum der russischen Hauptstadt. Hunderte Rettungskräfte waren im Einsatz.
Zuletzt hatten islamistische Terroristen aus der Konfliktregion im Nordkaukasus immer wieder damit gedroht, im ganzen Land Anschläge zu verüben. Nach Angaben von Ermittlern tragen die Anschläge auf die Metro die Handschrift der Islamisten. Die Sprengstoffanschläge mit einer Wucht von 3 beziehungsweise 1,5 Kilogramm TNT erfolgten im Abstand von weniger als einer Stunde: der erste um 7.56 Uhr Ortszeit (5.56 Uhr MESZ), der zweite 44 Minuten später. Experten vermuten Racheakt
Experten in Moskau vermuten, dass es sich bei dem neuen Anschlag um einen Racheakt islamistischer Separatisten handeln könnte. Russische Sicherheitskräfte hatten in der Konfliktregion im Kaukasus, in der auch das frühere Kriegsgebiet Tschetschenien liegt, zuletzt Dutzende Rebellen getötet.
"Jagd" auf "Banditen"
Die Islamisten kämpfen für ein von Moskau unabhängiges Kaukasus-Emirat. Die Einsätze gegen die Untergrundkämpfer werden maßgeblich auch vom FSB gesteuert. Der russische Präsident Dmitri Medwedew hatte angesichts einer Vielzahl von Anschlägen in den vergangenen Jahren eine verstärkte "Jagd" auf die "Banditen", wie sie offiziell genannt werden, gefordert.
Bomben über Mobiltelefon gezündet?
Die Selbstmordattentäterinnen hätten die Bomben vermutlich in einem Sprengstoffgürtel bei sich getragen, so die Staatsanwaltschaft. Es wurde geprüft, ob sie über ein Mobiltelefon gezündet wurden. Die erste Attentäterin sprengte sich in einem voll besetzten Zug in die Luft, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Die zweite Selbstmordattentäterin habe einen Gürtel mit Plastiksprengstoff gezündet, als sich die Türen des U-Bahn-Wagens geöffnet hätten. Passagiere rannten weinend und in Panik auf die Straßen. Die Nachrichtenagentur Interfax berichtete, die Attentäterinnen seien offenbar im Südwesten Moskaus in die U-Bahn gestiegen. Aufnahmen von Sicherheitskameras zeigten sie in Begleitung von zwei weiteren Frauen, nach denen gefahndet werde, berichtete die Agentur unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Sicherheitsvorkehrung verschärft
Die genaue Zahl der Toten und Verletzten stehe noch nicht fest, sagte er. Die Moskauer Polizei rief die Bevölkerung in der Zehn-Millionen-Metropole zur größten Wachsamkeit auf. Wegen der Gefahr weiterer Anschläge wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
Kaum Berichte über Unruheregion
Russland wird immer wieder von schweren Terroranschlägen erschüttert. Da die Bluttaten sich meistens im Nordkaukasus weit weg von der russischen Hauptstadt ereignen, nehmen viele Russen keine Notiz davon. Auch die russischen Medien berichten in aller Regel nur dünn über die Konflikte in der Unruheregion. Die Islamisten hatten immer wieder angedroht, den Terror in das russische Kernland zu tragen, um sich Gehör zu verschaffen.
Bereits 2004 schwerer Anschlag
Dies waren allerdings die ersten Anschläge in der Moskauer Metro seit sechs Jahren. Zuletzt sprengte sich 2004 ein Selbstmordattentäter in der U-Bahn in die Luft und riss 41 Fahrgäste mit in den Tod. 250 Menschen wurden verletzt. Bei dem Täter handelte es sich damals um einen Untergrundkämpfer aus dem Nordkaukasus.
Islamistische Extremisten verübten Anschlag auf Schnellzug
Im November vergangenen Jahres kamen bei einem Anschlag auf den Schnellzug "Newski Express" zwischen Moskau und St. Petersburg 26 Menschen ums Leben. Etwa 100 weitere wurden verletzt. Tage später bekannten sich islamistische Extremisten zu der Tat und kündigten einen "Sabotagekrieg" gegen die "blutige Besatzungspolitik" Moskaus im Kaukasus an.
Medwedew verstärkt Sicherheitsmaßnahmen
Unterdessen zeigte sich der russische Präsident Dmitri Medwedew entschlossen im Kampf gegen den Terrorismus. Diesen will er "ohne Zögern und bis zum Ende" fortführen, sagte Medwedew laut russischen Nachrichtenagenturen bei einer Krisensitzung in Moskau. Zudem ordnete er eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen in den öffentlichen Transportmitteln an. Medwedew hielt eine Schweigeminute für die Opfer des Anschlags ab, die vom Staatsfernsehen übertragen wurde. Regierungschef Wladimir Putin drohte den mutmaßlichen Hintermännern mit dem Tod. Die "Terroristen" würden "gefangen und vernichtet", sagte Putin laut russischen Nachrichtenagenturen.
Wohl keine deutschen Opfer
Bundesaußenminister Guido Westerwelle verurteilte das Attentat. "Diese Anschläge in Moskau sind verabscheuungswürdig und durch nichts zu rechtfertigen", sagte der Minister. Deutsche waren nach seinen Angaben nicht unter den Opfern. Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich erschüttert über die Anschläge. "Das ist ein schreckliches Ereignis", sagte sie in Ankara. Sie habe dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew ihr tiefes Bedauern übermittelt. Die Verbrechen seien ein Rückschlag für die russischen Bemühungen um Sicherheit.
Zuletzt hatten islamistische Terroristen aus der Konfliktregion im Nordkaukasus immer wieder damit gedroht, im ganzen Land Anschläge zu verüben. Nach Angaben von Ermittlern tragen die Anschläge auf die Metro die Handschrift der Islamisten. Die Sprengstoffanschläge mit einer Wucht von 3 beziehungsweise 1,5 Kilogramm TNT erfolgten im Abstand von weniger als einer Stunde: der erste um 7.56 Uhr Ortszeit (5.56 Uhr MESZ), der zweite 44 Minuten später. Experten vermuten Racheakt
Experten in Moskau vermuten, dass es sich bei dem neuen Anschlag um einen Racheakt islamistischer Separatisten handeln könnte. Russische Sicherheitskräfte hatten in der Konfliktregion im Kaukasus, in der auch das frühere Kriegsgebiet Tschetschenien liegt, zuletzt Dutzende Rebellen getötet.
"Jagd" auf "Banditen"
Die Islamisten kämpfen für ein von Moskau unabhängiges Kaukasus-Emirat. Die Einsätze gegen die Untergrundkämpfer werden maßgeblich auch vom FSB gesteuert. Der russische Präsident Dmitri Medwedew hatte angesichts einer Vielzahl von Anschlägen in den vergangenen Jahren eine verstärkte "Jagd" auf die "Banditen", wie sie offiziell genannt werden, gefordert.
Bomben über Mobiltelefon gezündet?
Die Selbstmordattentäterinnen hätten die Bomben vermutlich in einem Sprengstoffgürtel bei sich getragen, so die Staatsanwaltschaft. Es wurde geprüft, ob sie über ein Mobiltelefon gezündet wurden. Die erste Attentäterin sprengte sich in einem voll besetzten Zug in die Luft, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Die zweite Selbstmordattentäterin habe einen Gürtel mit Plastiksprengstoff gezündet, als sich die Türen des U-Bahn-Wagens geöffnet hätten. Passagiere rannten weinend und in Panik auf die Straßen. Die Nachrichtenagentur Interfax berichtete, die Attentäterinnen seien offenbar im Südwesten Moskaus in die U-Bahn gestiegen. Aufnahmen von Sicherheitskameras zeigten sie in Begleitung von zwei weiteren Frauen, nach denen gefahndet werde, berichtete die Agentur unter Berufung auf Sicherheitskreise.
Sicherheitsvorkehrung verschärft
Die genaue Zahl der Toten und Verletzten stehe noch nicht fest, sagte er. Die Moskauer Polizei rief die Bevölkerung in der Zehn-Millionen-Metropole zur größten Wachsamkeit auf. Wegen der Gefahr weiterer Anschläge wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
Kaum Berichte über Unruheregion
Russland wird immer wieder von schweren Terroranschlägen erschüttert. Da die Bluttaten sich meistens im Nordkaukasus weit weg von der russischen Hauptstadt ereignen, nehmen viele Russen keine Notiz davon. Auch die russischen Medien berichten in aller Regel nur dünn über die Konflikte in der Unruheregion. Die Islamisten hatten immer wieder angedroht, den Terror in das russische Kernland zu tragen, um sich Gehör zu verschaffen.
Bereits 2004 schwerer Anschlag
Dies waren allerdings die ersten Anschläge in der Moskauer Metro seit sechs Jahren. Zuletzt sprengte sich 2004 ein Selbstmordattentäter in der U-Bahn in die Luft und riss 41 Fahrgäste mit in den Tod. 250 Menschen wurden verletzt. Bei dem Täter handelte es sich damals um einen Untergrundkämpfer aus dem Nordkaukasus.
Islamistische Extremisten verübten Anschlag auf Schnellzug
Im November vergangenen Jahres kamen bei einem Anschlag auf den Schnellzug "Newski Express" zwischen Moskau und St. Petersburg 26 Menschen ums Leben. Etwa 100 weitere wurden verletzt. Tage später bekannten sich islamistische Extremisten zu der Tat und kündigten einen "Sabotagekrieg" gegen die "blutige Besatzungspolitik" Moskaus im Kaukasus an.
Medwedew verstärkt Sicherheitsmaßnahmen
Unterdessen zeigte sich der russische Präsident Dmitri Medwedew entschlossen im Kampf gegen den Terrorismus. Diesen will er "ohne Zögern und bis zum Ende" fortführen, sagte Medwedew laut russischen Nachrichtenagenturen bei einer Krisensitzung in Moskau. Zudem ordnete er eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen in den öffentlichen Transportmitteln an. Medwedew hielt eine Schweigeminute für die Opfer des Anschlags ab, die vom Staatsfernsehen übertragen wurde. Regierungschef Wladimir Putin drohte den mutmaßlichen Hintermännern mit dem Tod. Die "Terroristen" würden "gefangen und vernichtet", sagte Putin laut russischen Nachrichtenagenturen.
Wohl keine deutschen Opfer
Bundesaußenminister Guido Westerwelle verurteilte das Attentat. "Diese Anschläge in Moskau sind verabscheuungswürdig und durch nichts zu rechtfertigen", sagte der Minister. Deutsche waren nach seinen Angaben nicht unter den Opfern. Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich erschüttert über die Anschläge. "Das ist ein schreckliches Ereignis", sagte sie in Ankara. Sie habe dem russischen Präsidenten Dmitri Medwedew ihr tiefes Bedauern übermittelt. Die Verbrechen seien ein Rückschlag für die russischen Bemühungen um Sicherheit.