und hier von einem 17 jährigen
Todesschuss nach Streit unter Rebellen
Gaddafis Killer (17): «Jetzt könnt ihr ihn haben!»
SIRTE (LIBYEN) - Ein minderjähriger Todesschütze, ein Streit zwischen Rebellengruppen und ein Anruf seiner Tochter Aischa: Dramatische neue Details zu Gaddafis Tod werden bekannt.
Rebellen zeigen stolz die vergoldete Pistole von Gaddafi. Sie soll ihn auch ins Jenseits befördert haben.
Gaddafi sei wegen einer Schussverletzung am Kopf verstorben. Dieses knappe Statement hat der Pathologe des Übergangsrats laut dem CNN-Reporter Dan Rivers heute nach der Autopsie des toten Despoten verkündet. Die detaillierten Ergebnisse übermittelte er der Staatsanwaltschaft.
Ob der Irre von Tripolis in einem feindlichen Kreuzfeuer gestorben ist – so die offizielle Erklärung des Übergangsrats –, oder ob er vom Mob hingerichtet wurde, ist damit nach wie vor unklar. Doch verschiedene Augenzeugen berichten von chaotischen Zuständen in den Minuten, nachdem Gaddafi in Sirte aus dem Abwasserrohr gezerrt wurde (siehe Karte unten).
«Jetzt könnt ihr ihn haben»
Bizarr: Gaddafi sei durch einen Schuss aus seiner eigenen goldenen Pistole getötet worden! Und dies nach einem Streit zwischen verschiedenen Rebellen-Gruppen. «Gaddafi war zuerst von Rebellen aus dem Osten des Landes gefangen genommen worden», erzählt ein Augenzeuge heute in der Londoner «Times». Die hätten ihm auch seine goldene Pistole abgenommen.
«Doch dann sind plötzlich Rebellen-Truppen aus Misrata aufgetaucht, die ihn mitnehmen wollten», berichtet der Kämpfer weiter. «Die östlichen Rebellen waren aufgebracht, ein Soldat nahm Gaddafis goldene Waffe und erschoss ihn. ‹Jetzt könnt ihr ihn haben›, sagte er den Misrata-Typen.»
Gaddafi-Tochter rief ihren Vater an – als er tot war
Der Soldat sei jetzt ein «libyscher Held», so der Kämpfer. «Wir wissen, wer Gaddafi tötete. Er ist ein Bürger Libyens, also werden wir ihn beschützen. Er ist noch minderjährig, er wird also sowieso nicht vor ein Gericht müssen.» Der Todeschütze sei 17 Jahre alt, sein Name werde nicht bekannt gegeben, bestätigten auch andere Quellen.
Gaddafi soll bei seiner Ergreifung auch ein Satelliten-Telefon dabeigehabt haben. Kurz nach seinem Tod rief gemäss den Angaben eines Rebellen-Kommandanten seine Tochter Aischa auf das Handy an: «Einer der Soldaten nahm ab und sagte: ‹Es ist vorbei, der alte Filzkopf ist tot.›» Aischa Gaddafi war zusammmen mit ihrer Mutter und den Brüdern Mohammed und Hannibal im August ins Exil nach Algerien geflüchtet.
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