26. Februar 2013 10:03 Krise des griechischen Gesundheitssystems
Blutleere in Hellas
Die Schweiz ist Griechenlands einziger Lieferant von Spenderblut - und reduziert seine Exporte wegen nicht beglichener Rechnungen. Viele griechische Patienten müssen sich nun selbst Blut besorgen.
Von Christiane Schlötzer
Es war ein Notruf über Radio Kreta: "Blutspender gesucht, Blutgruppe egal." So wie auf der Mittelmeerinsel fehlt es vielen griechischen Krankenhäusern inzwischen am Allernötigsten. Auch an Blut. Nun dürfte sich die Lage zusätzlich verschlimmern. Der
Blutspendedienst des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) hat entschieden, seine Lieferungen nach Griechenland deutlich zu reduzieren - wegen nicht rechtzeitig beglichener Rechnungen. Das SRK ist derzeit der einzige europäische Lieferant von Spenderblut in Griechenland.
Zwar seien die Schulden in Höhe von mehreren Millionen Franken inzwischen beglichen, zitierte die Schweizer Zeitung Tages-Anzeiger am Montag den Chef des SRK-Blutspendedienstes, Rudolf Schwabe. Das Rote Kreuz wolle sein Risiko aber minimieren und daher die Zusammenarbeit mit Griechenland einschränken.
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Krankenhäuser hatten auch früher keine großen Blutvorräte, nun sind sie weiter geschrumpft. Wer in Griechenland eine Operation braucht, bringt sein Blut am besten selbst mit.
"Erhält ein Patient Blut aus der Reserve, muss er nachher Spender aus dem Freundes- oder Familienkreis finden, um das Reserveblut wieder zu ersetzen", sagt Konstantin Stamoulis, der wissenschaftliche Direktor des nationalen griechischen Blutspendedienstes EKEA in
Athen.
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Stamoulis sagt,
45 Prozent des gespendeten Blutes in Griechenland stamme schon jetzt "aus dem Freundes- und Familienkreis". 50 Prozent aus anderen freiwilligen Spenden, und fünf Prozent von Armeeangehörigen.
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In Griechenland werden Blutspenden bislang nicht zentral registriert. Eine entsprechende Internetplattform würde das Ministerium in
Athen nun gern schaffen. Wenn in einem Krankenhaus in Kreta eine bestimmte Blutgruppe gebraucht wird, wissen die Ärzte nicht, ob das entsprechende Blut vielleicht von Freiwilligen in einem anderen Teil Griechenlands gerade gespendet wurde.
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Radikale Reformen sind geplant,
jedes vierte Krankenhaus soll schließen, so der Plan von Gesundheitsminister Andreas Lykourentzos.
Ob die Versorgung der Bevölkerung damit besser wird, ist fraglich.
Immer mehr Bürger sind wegen der Krise bereits nicht mehr krankenversichert. Blut spenden, so sagt die Athener Lehrerin, dürfe man nur zweimal im Jahr. Sie will jetzt für sich selbst spenden, und das Blut aufheben, "damit ich etwas habe, wenn ich es einmal brauchen sollte".
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Hoffe echt und ehrlich, bald mal wieder was Positives posten zu können...