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Neue Skigebiet entsteht in Serbien

Der_Buchhalter

Gesperrt
Steht schon länger fest das in der Stara Planina (Balkangebirge) ein brand neues Skigebiet entsteht aber nun ein nicht so guter Artikel über das vorhaben.

[h6]22. Dezember 2008, 16:11[/h6]
[h1]Streben nach schnellem Geld gefährdet unberührtes Grenzland[/h1]
[h2]Pläne zur Errichtung eines Wintersportresorts im zwischen Serbien und Bulgarien gelegenen Balkangebirge (Stara Planina) könnten schwerwiegende Folgen für diesen unberührten Landstrich haben.[/h2]


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    Stara Planina - das Balkangebirge in Südostserbien.

Von der Terrasse der Hütte Mihajlo Djordjevics im Dorf Ragodesh hat man einen wunderbaren Blick auf das Balkangebirge in Südostserbien. Selbst im Juni ist der höchste Gipfel, der 2.169 Meter hohe Mizdor, schneebedeckt und glitzert in der Sonne.
Mihajlo blickt auf die Felder unterhalb des Mizdor, wo er sein ganzes Leben verbracht hat. Im Spätsommer kommen die Stadtbewohner, um wilde Heidelbeeren, Himbeeren und Brombeeren zu pflücken. Die Einheimischen sagen, der beste Weg, um die Fülle der heimischen Kräuter zu erleben, sei der Genuss von Schafmilch, aus der der harte kackaval-Käse hergestellt wird.
Das Wasser von den Gipfeln ist so klar, dass es direkt aus den Flüssen getrunken werden kann, in denen auch eine seltene Forellenart lebt. Das Wasser fließt in den See Zavoj, der groß genug ist, um die Wasserversorgung von zwei der 7,5 Millionen Serben sicherzustellen. Wegen seines Naturreichtums wurde das Balkangebirge zum Landschaftsschutzgebiet erklärt, dem größten in Serbien.
Aber im Balkangebirge ist nicht alles Gold, was glänzt, weder auf der serbischen noch auf der bulgarischen Seite. Im Zuge der Industrialisierung der beiden kommunistischen Länder nach dem Zweiten Weltkrieg wanderten die meisten Menschen aus und ließen die pittoresken Dörfer des Balkangebirges menschenleer zurück. Doch all dies soll sich nun ändern.
Bitte kein zweites Kopaonik
Serbiens neue pro-westliche Regierung ist entschlossen, das Balkangebirge wiederzubeleben, allerdings nicht durch die einst weitbekannten Erzeugnisse aus Heimarbeit wie Viehzucht, Milchprodukte und Teppichweberei. Stattdessen hat sie eine Ausschreibung zur Errichtung eines großen Winterresorts angekündigt, das bis zu 40.000 Besucher beherbergen soll.
Umweltschützer befürchten, dass die meisten Skipisten in Gegenden liegen werden, die als Lebensraum seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten gesetzlich geschützt sind. Außerdem fürchten sie, dass Belgrad trotz der Warnung des staatlichen Umweltschutzinstituts, das Bauvorhaben werde sechs Gesetze zum Schutz seltener Arten, Hölzer und Wasserwege verletzen, entschlossen ist, das Projekt fortzuführen.
Goran Milic aus dem Dorf Topli Do ist davon unbeeindruckt. „Welches Touristenzentrum?“ fragt er. „Dafür ist es jetzt zu spät. Hier sind keine Leute mehr!“ Andere Dorfbewohner schütteln den Kopf und fragen sich, wie ein Skiresort ihre sterbende Gemeinde wiederbeleben soll. „In unseren Dörfern gibt es nichts, was Touristen anlocken könnte.“ Ihre größte Sorge ist die Zukunft ihrer Bergquellen.
Im Dorf Balta Berilovac auf der anderen Seite des als Babin Zub bekannten Berggipfels, wo das Skizentrum gebaut werden soll, besitzen die Dorfbewohner viele Hektar Land, die bis jetzt wertlos waren. Nun schießen die Grundstückspreise in die Höhe, da Gerüchte kursieren, Großindustrielle wollten ganze Landstriche in der Gegend aufkaufen.
Dunavka Bozinovic, eine Polizistin aus der Gegend, sähe es am liebsten, wenn das Balkangebirge unberührt bliebe. Aber nun verkauft sie ihre 18 Hektar Land, um eine Wohnung im nahegelegenen Nis zu kaufen, wo ihre Kinder studieren. „Wenn das Balkangebirge zerstört wird, wird das geschehen, weil wir so arm sind“, so Bozinovic.
Das Ministerium für Wirtschaft und regionale Entwicklung hat zugesichert, die Gesetze zu achten und die Umwelt zu schützen. Doch im September 2006 eröffneten mehrere Minister, darunter Wirtschaftsminister Mladjan Dinkic, ein passionierter Skifahrer, die Baustelle für die neue Piste unterhalb des Babin Zub.
Während der Bauarbeiten wurden weite Waldstriche zerstört, wodurch im darauf folgenden Frühling die Gebirgsbäche den Boden erodieren konnten und große Krater hinterließen. Die Mikroumwelt wurde empfindlich beeinträchtigt und zumindest eine gefährdete Art, die Campanula calycialata, oder geflügelte Glockenblume, wurde gefährdet.
Regierungsvertreter verteidigen das Anlegen der Piste als ersten Schritt zu einem wirtschaftlichen Wiederaufschwung. „Das Balkangebirgsresort ist ein Projekt von nationalem Interesse und diese Piste ist als Wegbereiter für künftige Investitionen geplant“, sagt Serbiens Tourismusexperte Goran Petkovic. Er beharrt darauf, die zuständigen Beamten hätten während der Planungsphase ein Umweltinstitut zu Rate gezogen und all seine Auflagen erfüllt.
Der geplante Bau des Resorts stößt auch auf die Zustimmung der hiesigen Gemeinde. Gradimir Zivkovic, der Bürgermeister von Knjazevac, sagt, Umweltschutzbedenken dürften dem Wachstum nicht im Weg stehen. „Man muss einen Mittelweg zwischen Mensch und Natur finden. Wenn es das höchste Ziel einiger Leute ist, die Natur ohne jede Entwicklung zu bewahren, dann sollten wir alle in Belgrader Hochhäuser ziehen und die Wissenschaftler ihre Schoßtiere und Lieblingspflanzen im Freien untersuchen lassen.“
Doch Lidija Amidzic, die Direktorin des Serbischen Instituts für Umweltschutz, ist anderer Meinung und weist die Darstellung, die Regierung habe wichtige Experten zu Rate gezogen, zurück. „Die Art und Weise, in der die Entwicklung der touristischen Infrastruktur derzeit geplant wird, ist schlicht illegal“, so Amidzic.
Gegner des Plans glauben, größere Investitionen in den Wintertourismus seien unklug, weil der Klimawandel zu geringerem Schneefall in den Bergen führe. Sie weisen darauf hin, dass Skizentren in den Alpen, die wesentlich höher und weiter nördlich als das Balkangebirge liegen, sich bereits Schwierigkeiten gegenüber sehen.
Michael Reischer, ein für die Tiroler Landesregierung in Österreich tätiger Wasserexperte, erklärt, dass zur die zur Erzeugung künstlichen Schnees in den österreichischen Alpen benötigte Wassermenge dem Verbrauch einer halben Million Haushalte entspricht. „Und mit dem weiteren Ausbau der touristischen Infrastruktur, steigt auch der Energie- und Wasserbedarf.“
Darüberhinaus glauben Umweltschützer, dass Beschneiungsanlagen den Grundwasserspiegel beeinträchtigen und das Ökosystem schädigen. Kunstschnee bleibt länger liegen als Naturschnee und bringt den Vegetationskreislauf durcheinander, so wächst in manchen Alpengegenden bis in den Sommer kein Gras auf den Hängen.
Das abschließende Urteil über die Umweltverträglichkeit des Resorts im Balkangebirge wird im Umweltministerium fallen. Der stellvertretende Umweltminister Dusan Pajkic gesteht ein: „Unsere Umwelt ist im Großen und Ganzen auf sich allein gestellt. Vielleicht sollte ein Teil der Gewinne aus dem Tourismus in den Umweltschutz fließen.“
Aber Umweltschützer sagen, es werde nichts zum Schützen übrig bleiben, sollten die Bauträger das Projekt fertigstellen dürfen. Sie verweisen auf das Beispiel Kopaoniks, des größten Skizentrums Serbiens, wo in den 80er Jahren nahe den Gipfeln Hotelkomplexe gebaut wurden. Die Einheimischen profitierten davon wenig, da die Eigentümer aus der Stadt kamen und nur wenige von ihnen anstellten. Da es keine Kläranlage gab, wurde der größte Gebirgsfluss der Gegend verschmutzt.
Umweltaktivisten glauben, das Resort im Balkangebirge werde das Wasser im Zavojreservoir ganz ähnlich gefährden. Dieses wird bereits durch Motorboote und Abwässer aus illegal errichteten Ferienhäusern verschmutzt.


derStandard.at
 
Die sollen blos aufpassen was die machen und sich das genau überlegen. Diese Gegend ist wirklich eine unserer schönsten Landesteile mit unberührter Natur, Wildpferden ect.


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