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Carlito
Guest
Der Artikel ist zwar etwas älter, aber der Inhalt dürfte interessieren. Die meisten Deutschen gehören zu den Haplogruppen R1b und I1b, - stammen offenbar mindestens 60 % von ihnen von jenen Mammutjägern ab, die sich am Ende der Eiszeit von Südfrankreich aus nach Norden und Nordosten wandten, um quasi der Verlagerung der Klimazonen nach Norden hinterherzuwandern, da sie ja an das Leben in der Tundra angepasst waren. Das wäre auch die These die Stephen Oppenheimer stützt:Nur wenige Deutsche sind echte Germanen Lediglich sechs Prozent aller Deutschen väterlicherseits haben einen germanischen Ursprung. Das behauptet die Studie eines Genanalyse-Labors. 30 Prozent stammen danach von Osteuropäern ab. Und noch eine Erkenntnis kam dabei heraus: Deutsche Frauen sind deutscher als die Männer. Jeder zehnte Deutsche hat nach einer Schweizer Studie jüdische Vorfahren. [/b]Wie die „Bild am Sonntag“ berichtete, fanden Forscher des Unternehmens Igenea in Zürich zudem heraus, dass lediglich sechs Prozent aller Deutschen väterlicherseits germanischen Ursprungs sind. 30 Prozent stammen danach von Osteuropäern ab. Für die bislang unveröffentlichte Studie seien 19.457 Genanalysen verglichen worden. Die Genforscher kamen bei der Untersuchung der mütterlichen Linien überdies zu dem Ergebnis, dass die deutschen Frauen wesentlich häufiger als die Männer germanischer Abstammung sind, nämlich zur Hälfte. Die Forscher erklären diesen Unterschied mit der durch Kriege verursachten kürzeren Lebenszeit der männlichen Ahnen. [...]
Der Rest dürfte vornehmlich von den Bandkeramikern und aus Osteuropa bzw. der Germanisierung der Elbslawen kommen. Wenn es eine indogermanische Expansion aus der schwarzmeer Küste gegeben hat, kann es keine Massenwanderung mit Verdrängung gewesen sein. Kurzum: Die Deutschen sind eher ein Mischvolk aus Proto-Basken und Ackerbauern aus der Türkei als irgendwelche Arier, Kelten oder Germanen. Exotische Haplogruppen kommen in der deutschen Bevölkerung ziemlich oft vor, vorallem die Haplogruppe J2, - die in der heutigen Türkei seine Wurzeln hat und für die ersten Ackerbauern steht.Überlagerung der protobaskischen Gene durch indogermanische Nach Untersuchungen des Oxforder Genetikers Stephen Oppenheimer und des Münchner Linguisten Theo Vennemann liegen die Verhältnisse anders. Nach Oppenheimer stellen die Basken den genetischen Grundstock der europäischen Bevölkerung. Zum Höhepunkt der letzten Eiszeit, vor 18000 Jahren, hätten sich die europäischen Jäger und Sammler nach Nordspanien und Südwestfrankreich, also auf die heutigen Siedlungsgebiete der Basken, zurückgezogen. Mit zunehmender Erwärmung hätten sie von diesem Siedlungszentrum aus Europa wieder besiedelt. Bis zur Einwanderung von indogermanisch sprechenden Ackerbauern vor etwa 7000 Jahren sei Europa von protobaskisch (vaskonisch) sprechenden Jäger-Sammlern oder Viehzüchtern bevölkert gewesen. Die von Osten einwandernden indogermanischen Ackerbauern hätten diesen Bevölkerungsstamm nur überlagert: 66 bis 90 Prozent des heutigen europäischen Erbguts stamme von den Protobasken. Genetisch gesehen seien Kelten, Romanen und Germanen nur Variationen eines protobaskischen Themas, Wellen auf einem tiefen See. Die Ackerbauern als kulturell überlegene Schicht hätten den Protobasken jedoch ihre Sprache aufgezwungen: Mit Ausnahme des alten Stamm- beziehungsweise Rückzugsgebiets in Südwestfrankreich beziehungsweise Nordspanien. Oppenheimers Theorien beruhen auf der Untersuchung von Y-chromosomalen Markern und mitochondrialer DNA (mtDNA) mit der Phylogeographischen Methode. Bei ihr verfolgt man individuelle Gene. Die Theorien passen zu Untersuchungen von Hans-Jürgen Bandelt und Martin Richards (Annual Review of Anthropology 2003, Vol. 32: 135-162), wonach nur ein Viertel oder weniger des europäischen Genpools auf eingewanderte Ackerbauern aus dem Nahen Osten zurückzuführen sei. Die europäischen Jäger und Sammler hätten demnach den Ackerbau übernommen und seien nicht durch Einwanderer ersetzt worden. Auch der Münchner Linguist Theo Vennemann unterstützt Oppenheimer. Vennemann ist bekannt für kühne Aussagen auf dünner Datenlage. So behauptet er unter anderem, die germanische Runenschrift und viele Wörter und grammatikalische Konstruktionen germanischer Sprachen seien im dritten vorchristlichen Jahrhundert von Händlern aus Karthago übernommen worden. Aber zum Thema: Vennemann will Indizien für die Sprache gefunden haben, die von den europäischen Jägern und Sammlern gesprochen wurde. Er geht davon aus, dass Nachrücker Fluss-, Berg- und Seenamen in der Regel von den Eingeborenen übernehmen. In der Tat sind in USA viele Namen von Seen und Flüssen indianischen Ursprungs, und die Alemannen übernahmen Orts- und Flussnamen von den Kelten. In der Umgebung Freiburgs zum Beispiel Dreisam von Trisamma ("Die Schnellfließende"), Zarten von Tarodunum ("eine mit einem Wall gesicherte Siedlung"). Oft verstünden die Nachrücker die Bedeutung des Namens nicht und hingen noch eine Erklärung an. So haben die Amerikaner nach 1945 den Chiemsee als Lake Chiemsee bezeichnet. Des weiteren geht Vennemann davon aus, dass diejenige Bezeichnung, die die Eigenschaft eines Ortes am direktesten zum Ausdruck bringe, als die älteste anzusehen sei. Die älteste Bezeichnung für einen Fluss ist Fluss oder Wasser, für einen Berg sei die älteste Bezeichnung Berg. Mit diesen beiden Annahmen erklärt Vennemann die Herkunft von über Europa verstreuten Flussnamen. So gebe es eine Isar, eine Yser, eine Isere, ein Isarco, und zahllose Eis- und Eisenbäche. Das seien Reste der protobaskischen Sprache, denn im Baskischen heißt "is" oder "iz" Wasser (Eisenbach wird im Alemannischen "Iisebach" ausgesprochen).