Zurich
Der Lustmolch
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Wissen: Kosovos unklare Unabhängigkeit
Bisher hat keine internationale Organisation den neuen Staat aufgenommen
Vier Monate nach der Unabhängigkeitserklärung hat sich in der Kosovo-Frage nichts getan. Die befürchteten Pogrome gegen Serben und die Aufstände in den Nachbarländern blieben aus. Aber nur 42 von 196 Staaten haben den Kosovo anerkannt, in der Region nur Albanien, Kroatien und Bulgarien. Keine internationale Organisation hat den neuen Staat aufgenommen. Nicht einmal die EU-Staaten haben untereinander Klarheit geschaffen. Zwar unterstützen alle 27 Mitgliedsstaaten die EU-Mission – auch Spanien, Griechenland, Zypern, Rumänien, die Slowakei und Malta, die das unabhängige Kosovo nicht anerkennen. Spanien aber widersetzt sich etwa dem Plan, die Nato-Schutztruppe Kfor beim Aufbau einer eigenen Kosovo-Armee einzusetzen. Auch die Türkei blockiert mit Blick auf Zypern die Umsetzung des Beschlusses.
derStandard.at
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Tadic: Aktuelle Kosovo-Lösung nicht haltbar
Serbischer Präsident glaubt, dass es "früher oder später" zu neuen Verhandlungen mit Pristina kommen wird
Belgrad - Der serbische Präsident Boris Tadic ist überzeugt, dass die aktuelle Lösung für den Kosovo (Unabhängigkeit, Anm.) "nicht realistisch und haltbar" sei. "Früher oder später werden wir erneut über eine Kompromisslösung verhandeln", zeigte sich Tadic vor der Sitzung des UNO-Sicherheitsrats zum Kosovo am Freitag optimistisch. Der serbische Staatschef will in New York nach eigenen Angaben den Standpunkt Belgrads vertreten, dass nur der UNO-Sicherheitsrat und nicht der UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon für die Umgestaltung der UNMIK zuständig sei, meldeten Medien.
UNMIK-Umgestaltung
Ban hatte vergangene Woche im Schreiben an Präsident Tadic und den kosovarischen Staatschef Fatmir Sejdiu seinen Plan für die UNMIK-Umgestaltung erläutert. Dieser soll am Freitag vom Weltsicherheitsrat diskutiert werden.
Zur Sitzung wurde auch der kosovarische Präsident Sejdiu eingeladen. Kosovarische Medien meldeten, dass er sich zum ersten Mal in seiner Eigenschaft als Präsident des Kosovo an die Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats wenden wird. Der serbische Außenminister Vuk Jeremic konterte mit der Behauptung, dass Sejdiu lediglich als "Privatperson" reden werde, da "der Kosovo kein unabhängiger Staat" sei.
EULEX-Mission bleibt ohne Grundlage
Mit dem Plan des UNO-Generalsekretärs erhielt die EULEX-Mission Grünes Licht der UNO für die Aufnahme ihrer Aktivitäten im Kosovo im Rahmen der UNO-Mission. Zur vollen Ablösung der UNMIK durch die EU-Mission mit rund 2.000 Sicherheits- und Justizbeamten soll es zunächst allerdings noch nicht kommen. In den von Serben bewohnten Regionen des Kosovo soll die UNMIK zudem ihre bisherige Rolle weiter voll verrichten. Belgrad hält die EULEX-Mission für illegal.
Ban hattevergangene Woche die Bestellung eines neuen UNMIK-Chefs angekündigt. Laut Medienberichten wird der voraussichtliche Nachfolger von Joachim Rücker, der italienische Diplomat Lamberto Zannier, schon am heutigen Donnerstag in Pristina (Pristhina) erwartet. Ein UNMIK-Sprecher bestätigte am Mittwoch, dass der UNO-Generalsekretär beabsichtige, den früheren Direktor des OSZE-Zentrums für Konfliktvorbeugung in Wien zum UNMIK-Chef zu bestellen. Zannier soll sein Amt am Freitag antreten.
derStandard.at
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Meine Meinung:
Ich sehe hier keinen Ausweg mit dieser Lösung. Es ist weder für die Kosovo-Albaner gut, noch für die Serben. Die Serben sind wütend und fühlen sich hintergangen und den Albanern selbst nützt das (eben genau das) nicht viel und stehen vor einer schwierigen Lage da und kommen kaum vorwärts.
Es sollte irgendein Kompromiss gefunden werden, wo Serben und Albaner einigermassen damit leben können. Dann und nur dann kann es vorwärts gehen. So bleibt es ehwig eine Blockade und alle sitzen in der Scheisse.
Kosovo ist zwar eigentlich schon seit 1999 unabhängig aber kein souveräner Staat und ausserdem abhängig vom Westen (also doch nicht unabhängig), die dort das Sagen haben (was wiederum nicht viel mit einem eigenständigen demokratischen Land zu tun hat).
Wissen: Kosovos unklare Unabhängigkeit
Bisher hat keine internationale Organisation den neuen Staat aufgenommen
Vier Monate nach der Unabhängigkeitserklärung hat sich in der Kosovo-Frage nichts getan. Die befürchteten Pogrome gegen Serben und die Aufstände in den Nachbarländern blieben aus. Aber nur 42 von 196 Staaten haben den Kosovo anerkannt, in der Region nur Albanien, Kroatien und Bulgarien. Keine internationale Organisation hat den neuen Staat aufgenommen. Nicht einmal die EU-Staaten haben untereinander Klarheit geschaffen. Zwar unterstützen alle 27 Mitgliedsstaaten die EU-Mission – auch Spanien, Griechenland, Zypern, Rumänien, die Slowakei und Malta, die das unabhängige Kosovo nicht anerkennen. Spanien aber widersetzt sich etwa dem Plan, die Nato-Schutztruppe Kfor beim Aufbau einer eigenen Kosovo-Armee einzusetzen. Auch die Türkei blockiert mit Blick auf Zypern die Umsetzung des Beschlusses.
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Tadic: Aktuelle Kosovo-Lösung nicht haltbar
Serbischer Präsident glaubt, dass es "früher oder später" zu neuen Verhandlungen mit Pristina kommen wird
Belgrad - Der serbische Präsident Boris Tadic ist überzeugt, dass die aktuelle Lösung für den Kosovo (Unabhängigkeit, Anm.) "nicht realistisch und haltbar" sei. "Früher oder später werden wir erneut über eine Kompromisslösung verhandeln", zeigte sich Tadic vor der Sitzung des UNO-Sicherheitsrats zum Kosovo am Freitag optimistisch. Der serbische Staatschef will in New York nach eigenen Angaben den Standpunkt Belgrads vertreten, dass nur der UNO-Sicherheitsrat und nicht der UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon für die Umgestaltung der UNMIK zuständig sei, meldeten Medien.
UNMIK-Umgestaltung
Ban hatte vergangene Woche im Schreiben an Präsident Tadic und den kosovarischen Staatschef Fatmir Sejdiu seinen Plan für die UNMIK-Umgestaltung erläutert. Dieser soll am Freitag vom Weltsicherheitsrat diskutiert werden.
Zur Sitzung wurde auch der kosovarische Präsident Sejdiu eingeladen. Kosovarische Medien meldeten, dass er sich zum ersten Mal in seiner Eigenschaft als Präsident des Kosovo an die Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats wenden wird. Der serbische Außenminister Vuk Jeremic konterte mit der Behauptung, dass Sejdiu lediglich als "Privatperson" reden werde, da "der Kosovo kein unabhängiger Staat" sei.
EULEX-Mission bleibt ohne Grundlage
Mit dem Plan des UNO-Generalsekretärs erhielt die EULEX-Mission Grünes Licht der UNO für die Aufnahme ihrer Aktivitäten im Kosovo im Rahmen der UNO-Mission. Zur vollen Ablösung der UNMIK durch die EU-Mission mit rund 2.000 Sicherheits- und Justizbeamten soll es zunächst allerdings noch nicht kommen. In den von Serben bewohnten Regionen des Kosovo soll die UNMIK zudem ihre bisherige Rolle weiter voll verrichten. Belgrad hält die EULEX-Mission für illegal.
Ban hattevergangene Woche die Bestellung eines neuen UNMIK-Chefs angekündigt. Laut Medienberichten wird der voraussichtliche Nachfolger von Joachim Rücker, der italienische Diplomat Lamberto Zannier, schon am heutigen Donnerstag in Pristina (Pristhina) erwartet. Ein UNMIK-Sprecher bestätigte am Mittwoch, dass der UNO-Generalsekretär beabsichtige, den früheren Direktor des OSZE-Zentrums für Konfliktvorbeugung in Wien zum UNMIK-Chef zu bestellen. Zannier soll sein Amt am Freitag antreten.
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Meine Meinung:
Ich sehe hier keinen Ausweg mit dieser Lösung. Es ist weder für die Kosovo-Albaner gut, noch für die Serben. Die Serben sind wütend und fühlen sich hintergangen und den Albanern selbst nützt das (eben genau das) nicht viel und stehen vor einer schwierigen Lage da und kommen kaum vorwärts.
Es sollte irgendein Kompromiss gefunden werden, wo Serben und Albaner einigermassen damit leben können. Dann und nur dann kann es vorwärts gehen. So bleibt es ehwig eine Blockade und alle sitzen in der Scheisse.
Kosovo ist zwar eigentlich schon seit 1999 unabhängig aber kein souveräner Staat und ausserdem abhängig vom Westen (also doch nicht unabhängig), die dort das Sagen haben (was wiederum nicht viel mit einem eigenständigen demokratischen Land zu tun hat).