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Osteuropa zittert vor der Drachme

El Greco

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Ein Euro-Austritt Griechenlands würde auch die Nachbarn des Landes in den Abgrund reißen: Auslandsbanken und Handelsströme von Südosteuropa wären direkt betroffen. Die Währungen von Rumänien und Serbien sind bereits im Sinkflug. von Hubert Beyerle, Sarajevo

Ein Ausstieg Griechenlands aus dem Euro droht die Nachbarländer in Südosteuropa mit in den Abwärtsstrudel zu ziehen. Die frei schwankenden Währungen von Rumänien und Serbien sind bereits seit Monaten im Sinkflug und auf Langzeittiefs. Vor allem die Dominanz griechischer Banken in den Nachbarstaaten entwickelt sich nun zur Hypothek. Mit fast 70 Mrd. Euro halten griechische Banken rund 15 Prozent des Grundkapitals aller Balkanbanken.
Dass ein sogenannter "Grexit" die anderen Krisenstaaten der Euro-Zone, also Portugal, Italien, Spanien oder auch Zypern belastet, wird seit Längerem befürchtet. Die Auswirkungen auf die unmittelbaren Nachbarländer Griechenlands dürften aber noch deutlicher ausfallen: Denn hier sind Auslandsbanken und die Handelsströme direkt betroffen.
Griechenland spielte in den vergangenen 20 Jahren eine regionale Führungsrolle auf dem Balkan und hat das bis 2008 auch immer stolz betont. Ein relevanter Faktor sind griechische Banken und andere Unternehmen außer in Zypern in Bulgarien, Rumänien, FYROM, Albanien und Serbien. In Bulgarien etwa machten Kredite griechischer Banken zuletzt 31 Prozent des BIPs aus. Bislang profitierten diese Banken teilweise noch von der Flucht griechischer Spargelder ins Ausland. Doch das droht nun ins Gegenteil umzuschlagen.

Die Osteuropa-Bank EBRD bemüht sich daher bereits seit einiger Zeit um einen "Verteidigungsring" um Griechenland herum. "Wir sind da schon seit einiger Zeit aktiv", sagt Erik Berglof, Chefvolkswirt der Entwicklungsbank. Dass bislang in den Nachbarländern kaum Ersparnisse abgezogen wurden, deutet er als Erfolg. "Es zeigt, dass der Verteidigungsring glaubwürdig ist. Aber wir müssen mehr tun, damit er glaubwürdig bleibt." Diesem Ziel diene die Initiative Vienna 2.0, in Anlehnung an die als erfolgreich geltende Initiative aus dem Jahre 2009, einer Vereinbarung mit österreichischen Banken, kein Geld aus Osteuropa abzuziehen - was auch zwei Jahre lang funktioniert hat. "Südosteuropa reagiert besonders empfindlich auf Entwicklungen in der Euro-Zone, vor allem wegen der hohen Bedeutung der griechischen Banken in dieser Region", so Berglof.
Wie dramatisch die Folgen eines Grexit tatsächlich sein werden, ist allerdings offen: "Ein Ausstieg aus dem Euro dürfte negative, aber keine katastrophalen Folgen für die Nachbarländer haben", sagte Marin Lessenski vom Thinktank European Policies Initiative in Sofia. "Die sichtbarsten Effekte dürften im Bankensektor zu sehen sein. Auch wenn es den lokalen Auslandstochterbanken gut geht, könnten die griechischen Zentralen dennoch irgendwann gezwungen sein, sie zu verkaufen."

Am heftigsten dürfte ein Grexit Zypern treffen. Das Land ist das Offshore-Bankenzentrum Griechenlands. In den Balkanstaaten sind griechische Banken aber für die Kreditversorgung wichtig: "Griechische Banken leiden schon jetzt schwer unter dem vergangenen Schuldenschnitt", sagt Professor Franz-Lothar Altmann von der Südosteuropa-Gesellschaft und Professor an der Uni Bukarest. "Sie dürften wohl ihre Auslandssegmente auflösen. Diese spielen dort aber eine wichtige Rolle bei der Kreditversorgung der lokalen Wirtschaft."
Insgesamt haben griechische Banken rund 850 Filialen in den Balkanstaaten eröffnet. Aktuelle Zahlen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) belegen, dass die griechischen Banken ihre Auslandskredite zwischen Dezember 2009 und Dezember 2011 um 94,9 Mrd. Dollar oder 40 Prozent reduzierten. Ein Großteil davon dürfte außer in Zypern in Nachbarstaaten ausgelegt gewesen sein.
"Ob österreichische Institute den Ausstieg kompensieren werden, ist fraglich", sagt Altmann. Denn auch Österreichs Banken reduzieren derzeit ihr Osteuropa-Engagement wegen Vorschriften der EU-Bankenaufsicht EBA und ihrer eigenen Notenbank.
Schon jetzt spüren die Exporteure der Nachbarländer die schwere Rezession in Griechenland. "Die Exporte nach Griechenland gehen wegen der dort sinkenden Kaufkraft zurück", sagte Lessenski. Der Verlust des nahen und bis dato wohlhabenden Absatzmarktes Griechenlands werde schmerzhaft sein, allerdings zeichneten sich bereits Alternativen ab.

Vor allem Bulgarien hat starke Handelsbeziehungen mit Griechenland. Es steht dort an fünfter Stelle als Exportmarkt. Exporte nach Griechenland machen knapp acht Prozent der bulgarischen Gesamtexporte aus. Im vergangenen Jahrzehnt hatten sich die bulgarischen Ausfuhren nach Griechenland verdreifacht, aber seit 2008 sinken sie.
In FYROM sind vor allem griechischen Investoren sichtbar: Hier waren vor Ausbruch der Krise 280 griechische Unternehmen aktiv, die 20.000 Menschen beschäftigten - und das in einem Land mit zwei Millionen Einwohnern und einer Arbeitslosenquote von 31 Prozent.
Allerdings könnten die Nachbarn paradoxerweise auch von der Krise profitieren. So haben vergangenes Jahr 800 bis 1000 griechische Unternehmen ihren Sitz nach Bulgarien verlagert, um drohenden Steuererhöhungen und der Unsicherheit zu entgehen. "Einige bulgarische Banken berichten über massive Konteneröffnungen im Süden nahe der Grenze. Der kurze Ausflug über die Grenze in den sicheren Hafen Bulgarien ist offenbar verlockend", so Altmann.



Euro-Krise: Osteuropa zittert vor der Drachme | FTD.de
 
So haben vergangenes Jahr 800 bis 1000 griechische Unternehmen ihren Sitz nach Bulgarien verlagert, um drohenden Steuererhöhungen und der Unsicherheit zu entgehen. "Einige bulgarische Banken berichten über massive Konteneröffnungen im Süden nahe der Grenze. Der kurze Ausflug über die Grenze in den sicheren Hafen Bulgarien ist offenbar verlockend", so Altmann.
Und meist sind das Transportunternehmen, es fahren etliche Griechen mit bulgarischen Kennzeichen an ihren LKW´s rum.
 
Jaja die Drachme würde sie wieder eingeführt werden würde es denn Tourismus gut tun. Manche sind der Meinung das es mit der Einführung der Drachme generell großen Aufschwung geben würde ...manche sind wieder anderer Meinung.

Ob positives oder negatives. Eine Einführung würde auch große folgen für die Nachbarn haben!
 
Jaja die Drachme würde sie wieder eingeführt werden würde es denn Tourismus gut tun. Manche sind der Meinung das es mit der Einführung der Drachme generell großen Aufschwung geben würde ...manche sind wieder anderer Meinung.

Ob positives oder negatives. Eine Einführung würde auch große folgen für die Nachbarn haben!

Das sowieso. Längerfristig wäre Griechenland wohl so billig oder billiger wie seine Nachbarstaaten und andere Länder der Region.

Es gibt sogar schon "Pläne". Zeitplan: Griechenland hat 46 Stunden zur Einführung der Drachme | DEUTSCHE WIRTSCHAFTS NACHRICHTEN
 
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