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Yunan
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[h=1]Pädophile bei den Grünen: "Es war zum Kotzen"[/h] War Pädophilie bei den Grünen anerkannt? Nach einem Zeitungsbericht über angebliche Übergriffe eines NRW-Vorstands in den 1980er-Jahren kündigt die Partei Aufklärung an. Im Interview mit WDR.de spricht ein Mitbegründer der NRW-Grünen über falsche verstandene Toleranz in den frühen Parteijahren.
Pädophile Strömungen der Vergangenheit holen die Grünen ein
Gegen die Grünen sind neue Pädophilie-Vorwürfe laut geworden. Die "Welt am Sonntag" hatte am Wochenende berichtet, dass die Partei eine größere Nähe zur Pädophilie hatte als bislang bekannt. Nach den Schilderungen zweier ehemaliger Mitbewohner einer Wohngemeinschaft im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintfort sei es in den 1980er-Jahren regelmäßig zu sexuellen Übergriffen gekommen - beteiligt war demnach angeblich ein ehemaliger Landesvorstand der Grünen in Nordrhein-Westfalen, der mittlerweile gestorben ist. Der Landesvorsitzende der Grünen, Sven Lehmann, zeigte sich in einer Mitteilung betroffen über den Bericht und kündigte eine Aufklärung dieses und anderer Fälle an. Der Ex-Bundestagsabgeordnete und Partei-Mitgründer Eckhard Stratmann-Mertens spricht im WDR.de-Interview über die frühe Zeit der Grünen und den damaligen Zeitgeist.
WDR.de: Herr Stratmann-Mertens, es gibt neue Vorwürfe gegen einen ehemaligen Grünen-Politiker aus Nordrhein-Westfalen, der in den 80er-Jahren Sex mit Minderjährigen gehabt haben soll. Wie stark waren die pädophilen Strömungen damals bei den Grünen?
Eckhard Stratmann-Mertens: Diese pädophile Strömung führte eine absolute Randexistenz. Das war von der personellen Stärke her nicht relevant. Im Landesverband NRW waren das ganz wenige, vielleicht so bis zu zehn Leute, die für eine Legalisierung von Sex mit Kindern eintraten. Zugleich gab es aber so eine Stimmung, ein emanzipatorisches Aufbruchsklima in der Partei, tolerant zu sein gegenüber Menschen, die sich gegen die herrschende Sexualmoral einsetzten.
WDR.de: Wie äußerte sich diese Stimmung?
Grünen-Mitbegründer Eckhard Stratmann-Mertens
Stratmann-Mertens: Es gab um 1980 eine Gruppe, die nannte sich Indianerkommune. Die kamen aus Nürnberg. Diese Gruppe nahm dann an einigen Bundesparteitagen teil. Die bezeichneten sich als Kinderrechtsinitiative, die ganz offen für pädosexuelle Kontakte Stimmung machten. Auf Parteitagen lagen dann teilweise Erwachsene rum, die mit Jugendlichen knutschten. Es war zum Kotzen. Aber aus einer falsch verstandenen Liberalität wurde da in den Anfangsjahren der Grünen nicht eingegriffen. Das grün-alternative Selbstverständnis lautete halt: Alles ist zunächst einmal erlaubt, was für sexuelle Befreiung steht. Das sehe ich aus heutiger Sicht sehr kritisch. Man hätte diese Leute viel früher rausschmeißen müssen.
Eckhard Stratmann-Mertens Eckhard Stratmann-Mertens, Jahrgang 1948, gehört zu den Mitbegründern der Grünen. Der Lehrer aus Bochum war von 1983 bis 1985 und von 1987 bis 1990 Mitglied der Bundestagsfraktion seiner Partei. Stratmann-Mertens zählte zum linken Flügel der Grünen. 1999 trat er unter anderem wegen der deutschen Beteiligung am Kosovo-Krieg aus der grünen Partei aus. Heute engagiert er sich bei attac.
WDR.de: Auch offizielle Beschlüsse der Grünen waren in dieser Zeit pädophilen-freundlich.
Stratmann-Mertens: In NRW gab es 1985 auf einem Parteitag einen unachtsamen Moment. An drei Wochenenden wurde ein Wahlprogramm mit circa 450 Seiten durchgepeitscht. In diesem Klima konnte eine kleine Minderheit einen Passus im Landtagswahlprogramm verankern, der eine Legalisierung pädosexueller Kontakte befürwortete. Das ist aber - nach meiner Erinnerung schon am nächsten Wochenende - schnell korrigiert worden.
WDR.de: Die "Welt am Sonntag" berichtet jetzt, dass ein früheres und mittlerweile gestorbenes Vorstandsmitglied der NRW-Grünen eine alternative Lebensgemeinschaft geleitet hat. In dem Wohnprojekt soll es sexuelle Übergriffe gegen Minderjährige gegeben haben.
Stratmann-Mertens: Ich kannte dieses frühere Vorstandsmitglied gut. Er hat sich auch damals mir gegenüber dazu bekannt, pädophil zu sein. Ich erinnere mich, dass ich mich damals nicht daran gestört habe, sondern es eher interessant fand. Ich wusste auch von dieser Emmaus-Kommune in Moers. Von sexuellen Übergriffen habe ich aber nie etwas gehört.
WDR.de: Eines der damaligen Opfer wird nun in der Zeitung zitiert, der Grüne habe sich mit seinem Handeln auch auf die griechischen Philosophen bezogen. Diese hätten ja auch ihre Lustknaben gehabt und mit ihren Schülern sexuellen Umgang gepflegt.
Stratmann-Mertens: Ja, der Grünen-Vorstandskollege hat mir gegenüber auch so argumentiert. Er hat dann immer von der Erziehungsverantwortung gegenüber den Jugendlichen gesprochen. Damals habe ich das so hingenommen. Heute wundere ich mich, dass ich nicht kritischer nachgefragt habe. Natürlich ist es kein Zufall, dass diese ganzen Vorwürfe jetzt im Jahr der Bundestagswahl hochkommen. Dennoch hielte ich es für sinnvoll, wenn die Grünen diese ganze pädosexuelle Vergangenheit gründlich aufklären.
WDR.de: Auch der bekannte Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit steht seit Monaten in der Kritik. 1975 hatte er in einem halb fiktiven Buch über seine Zeit als Erzieher geschrieben, es sei passiert, dass Kinder seine Hose geöffnet und ihn gestreichelt hätten. Cohn-Bendit kennzeichnete die Äußerungen wiederholt als dumme Provokation. Wie beurteilen Sie das?
Stratmann-Mertens: Ich war damals ja auch als Student in Frankfurt, als Cohn-Bendit und Joschka Fischer da waren. Ich habe an denselben Demonstrationen teilgenommen. Und ich muss sagen: Ich glaube Cohn-Bendit kein Wort, wenn er seine Äußerungen zum Sex mit Kindern heute als Provokation, als reine Theorie hinstellt.
Das Interview führte Martin Teigeler.
Pädophile bei den Grünen - Politik - WDR.de
https://www.youtube.com/watch?v=NXLXRVHej6s
Gegen die Grünen sind neue Pädophilie-Vorwürfe laut geworden. Die "Welt am Sonntag" hatte am Wochenende berichtet, dass die Partei eine größere Nähe zur Pädophilie hatte als bislang bekannt. Nach den Schilderungen zweier ehemaliger Mitbewohner einer Wohngemeinschaft im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintfort sei es in den 1980er-Jahren regelmäßig zu sexuellen Übergriffen gekommen - beteiligt war demnach angeblich ein ehemaliger Landesvorstand der Grünen in Nordrhein-Westfalen, der mittlerweile gestorben ist. Der Landesvorsitzende der Grünen, Sven Lehmann, zeigte sich in einer Mitteilung betroffen über den Bericht und kündigte eine Aufklärung dieses und anderer Fälle an. Der Ex-Bundestagsabgeordnete und Partei-Mitgründer Eckhard Stratmann-Mertens spricht im WDR.de-Interview über die frühe Zeit der Grünen und den damaligen Zeitgeist.
WDR.de: Herr Stratmann-Mertens, es gibt neue Vorwürfe gegen einen ehemaligen Grünen-Politiker aus Nordrhein-Westfalen, der in den 80er-Jahren Sex mit Minderjährigen gehabt haben soll. Wie stark waren die pädophilen Strömungen damals bei den Grünen?
Eckhard Stratmann-Mertens: Diese pädophile Strömung führte eine absolute Randexistenz. Das war von der personellen Stärke her nicht relevant. Im Landesverband NRW waren das ganz wenige, vielleicht so bis zu zehn Leute, die für eine Legalisierung von Sex mit Kindern eintraten. Zugleich gab es aber so eine Stimmung, ein emanzipatorisches Aufbruchsklima in der Partei, tolerant zu sein gegenüber Menschen, die sich gegen die herrschende Sexualmoral einsetzten.
WDR.de: Wie äußerte sich diese Stimmung?
Stratmann-Mertens: Es gab um 1980 eine Gruppe, die nannte sich Indianerkommune. Die kamen aus Nürnberg. Diese Gruppe nahm dann an einigen Bundesparteitagen teil. Die bezeichneten sich als Kinderrechtsinitiative, die ganz offen für pädosexuelle Kontakte Stimmung machten. Auf Parteitagen lagen dann teilweise Erwachsene rum, die mit Jugendlichen knutschten. Es war zum Kotzen. Aber aus einer falsch verstandenen Liberalität wurde da in den Anfangsjahren der Grünen nicht eingegriffen. Das grün-alternative Selbstverständnis lautete halt: Alles ist zunächst einmal erlaubt, was für sexuelle Befreiung steht. Das sehe ich aus heutiger Sicht sehr kritisch. Man hätte diese Leute viel früher rausschmeißen müssen.
Eckhard Stratmann-Mertens Eckhard Stratmann-Mertens, Jahrgang 1948, gehört zu den Mitbegründern der Grünen. Der Lehrer aus Bochum war von 1983 bis 1985 und von 1987 bis 1990 Mitglied der Bundestagsfraktion seiner Partei. Stratmann-Mertens zählte zum linken Flügel der Grünen. 1999 trat er unter anderem wegen der deutschen Beteiligung am Kosovo-Krieg aus der grünen Partei aus. Heute engagiert er sich bei attac.
WDR.de: Auch offizielle Beschlüsse der Grünen waren in dieser Zeit pädophilen-freundlich.
Stratmann-Mertens: In NRW gab es 1985 auf einem Parteitag einen unachtsamen Moment. An drei Wochenenden wurde ein Wahlprogramm mit circa 450 Seiten durchgepeitscht. In diesem Klima konnte eine kleine Minderheit einen Passus im Landtagswahlprogramm verankern, der eine Legalisierung pädosexueller Kontakte befürwortete. Das ist aber - nach meiner Erinnerung schon am nächsten Wochenende - schnell korrigiert worden.
WDR.de: Die "Welt am Sonntag" berichtet jetzt, dass ein früheres und mittlerweile gestorbenes Vorstandsmitglied der NRW-Grünen eine alternative Lebensgemeinschaft geleitet hat. In dem Wohnprojekt soll es sexuelle Übergriffe gegen Minderjährige gegeben haben.
Stratmann-Mertens: Ich kannte dieses frühere Vorstandsmitglied gut. Er hat sich auch damals mir gegenüber dazu bekannt, pädophil zu sein. Ich erinnere mich, dass ich mich damals nicht daran gestört habe, sondern es eher interessant fand. Ich wusste auch von dieser Emmaus-Kommune in Moers. Von sexuellen Übergriffen habe ich aber nie etwas gehört.
WDR.de: Eines der damaligen Opfer wird nun in der Zeitung zitiert, der Grüne habe sich mit seinem Handeln auch auf die griechischen Philosophen bezogen. Diese hätten ja auch ihre Lustknaben gehabt und mit ihren Schülern sexuellen Umgang gepflegt.
Stratmann-Mertens: Ja, der Grünen-Vorstandskollege hat mir gegenüber auch so argumentiert. Er hat dann immer von der Erziehungsverantwortung gegenüber den Jugendlichen gesprochen. Damals habe ich das so hingenommen. Heute wundere ich mich, dass ich nicht kritischer nachgefragt habe. Natürlich ist es kein Zufall, dass diese ganzen Vorwürfe jetzt im Jahr der Bundestagswahl hochkommen. Dennoch hielte ich es für sinnvoll, wenn die Grünen diese ganze pädosexuelle Vergangenheit gründlich aufklären.
WDR.de: Auch der bekannte Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit steht seit Monaten in der Kritik. 1975 hatte er in einem halb fiktiven Buch über seine Zeit als Erzieher geschrieben, es sei passiert, dass Kinder seine Hose geöffnet und ihn gestreichelt hätten. Cohn-Bendit kennzeichnete die Äußerungen wiederholt als dumme Provokation. Wie beurteilen Sie das?
Stratmann-Mertens: Ich war damals ja auch als Student in Frankfurt, als Cohn-Bendit und Joschka Fischer da waren. Ich habe an denselben Demonstrationen teilgenommen. Und ich muss sagen: Ich glaube Cohn-Bendit kein Wort, wenn er seine Äußerungen zum Sex mit Kindern heute als Provokation, als reine Theorie hinstellt.
Das Interview führte Martin Teigeler.
Pädophile bei den Grünen - Politik - WDR.de
https://www.youtube.com/watch?v=NXLXRVHej6s