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Pap-Test nützlich gegen weitere Krebserkrankungen

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[h=1]Mehr als ein Pap-Test[/h]

Der in der Gynäkologie bestens eingeführte Pap-Test zur Früherkennung eines Gebärmutterhalskrebses könnte auch im Kampf gegen zwei weitere Krebserkrankungen des weiblichen Genitales nützlich sein. Dies postulieren amerikanische Wissenschafter, die den Test so weiterentwickelt haben, dass er auch zur Erkennung von Tumoren in den Eierstöcken und in der Gebärmutter eingesetzt werden kann.¹

Bei der 1943 vom griechischen Arzt Papanicolaou vorgestellten Untersuchung werden mit einem Wattestäbchen Zellen aus dem Muttermund der Gebärmutter entnommen. Diese werden gefärbt und unter dem Mikroskop morphologisch beurteilt. Auf diese Weise lassen sich Krebszellen sowie deren Vorstufen zu einem Zeitpunkt erkennen, da der Gebärmutterhalskrebs noch heilbar ist. Regelmässig eingesetzt, hilft der Pap-Test so jährlich Hunderttausende von Todesfällen verhindern.


Um die Aussagekraft der Vorsorgeuntersuchung weiter zu verbessern, wurde der Pap-Test in den letzten zehn Jahren erweitert. Statt im Gebärmutterhals-Abstrich nur Krebszellen zu suchen, wird nun auch nach der Erbsubstanz (DNA) bestimmter Typen von humanen Papillomaviren (HPV) gefahndet. Inzwischen weiss man nämlich, dass diese Viren die wichtigste Ursache von Gebärmutterhalskrebs sind.


Was Bert Vogelstein von den Johns Hopkins Medical Institutes in Baltimore, Maryland, und seine Forscherkollegen nun vorschlagen, ist eine erneute Weiterentwicklung des Pap-Tests. So wird das Abstrichmaterial zusätzlich auf Genmutationen untersucht, die nur in Krebszellen vorkommen. Das Spezielle dabei: Die im Fokus stehenden Tumorzellen stammen nicht aus dem Gebärmutterhals, sondern aus den Eileitern, Eierstöcken oder dem Innern der Gebärmutter. Dass diese Idee funktionieren könnte, erstaune nicht, sagt der Gynäkologe Daniel Fink vom Universitätsspital Zürich. Denn man wisse schon länger, dass Krebszellen aus diesen Tumoren vereinzelt im Gebärmutterhals-Abstrich zu finden seien. Ihre Zahl sei aber so gering, dass ein mikroskopischer Nachweis nicht zuverlässig sei.


Besser schneidet der genetische Test von Vogelsteins Forschergruppe ab. Damit können 12 Krebsmutationen erkannt werden. Dieses Genset überprüften die Forscher in einer Pilotstudie an 24 Frauen mit bekanntem Gebärmutterkrebs und 22 Frauen mit Eierstockkrebs. Wie sich zeigte, liess sich der Gebärmutterkrebs in 100 Prozent der Fälle nachweisen. Beim klinisch viel problematischeren Eierstockkrebs, der im Gegensatz zum Gebärmutterkrebs kaum Symptome verursacht, war dies immerhin bei 41 Prozent der Fälle möglich. Zudem führte der «PapGene»-Test bei der Überprüfung von gesunden Frauen ohne feststellbaren Tumor zu keinen falschen Krebsdiagnosen.


Die US-Studie zeige die Richtung an, wie die Früherkennung von gynäkologischen Tumoren in Zukunft aussehen könnte, sagt Fink. Bevor ein Test wie «PapGene» aber in die klinische Routine eingeführt werde, müssten noch viele offene Punkte geklärt werden, betont der Frauenarzt. Zentral sei etwa die Frage, wie gut der Test in der Alltagssituation abschneide, bei Frauen also, deren Krebs nicht bereits bekannt ist.

Mehr als ein Pap-Test - NZZ.ch, 16.01.2013
 
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