Montenegrin
gone...
In Athen haben am Donnerstag die Proben zum diesjährigen Eurovision Song Contest begonnen. Die gastgebenden Griechen werden favorisiert. Doch auch der Schweizer Beitrag wird in den Wettbüros hoch gehandelt.
Wie kann es auch anders sein, wurde der Song doch vom deutschen Ralph Siegel komponiert, einem Mann, der seit über 30 Jahren berühmt ist für den typischen Eurovisions-Liftmusik-Sound.
Die internationale Söldnertruppe Six4One und der Suggestivtitel «If We All Give A Little» sollen dafür sorgen, dass mindestens fünf Länder der Schweiz Punkte geben. Denn Schweizerin ist nur die «MusicStar»-Teilnehmerin Claudia D'Addio, die restlichen Sänger kommen aus Israel, Schweden, Bosnien-Herzegowina, Malta und Portugal.
Dank dem achten Platz, den letztes Jahr die Estinnen von Vanilla Ninja für die Schweiz holten, bleibt Six4One die Vorausscheidung am Donnerstag erspart. Sie werden am darauffolgenden Samstag den Final der besten 24 eröffnen.
Serbisch-montenegrinisches Wahlscharmützel
Insgesamt beteiligen sich 37 Länder, wählen dürfen aber 38: Nachdem Serbien und Montenegro den Streit um die montegrinischen Band «No Name» nicht schlichten konnten, zogen sie ihre Teilnahme zurück.
Das Wahlscharmützel ist nicht die einzige Schlagzeile, die einem bekannt vorkommt: Nachdem 2005 die norwegischen Glam-Rocker von Wig Wam das adrette ESC-Erscheinungsbild störten, kommt es heuer noch schlimmer. Finnlands Vertreter erinnern stark an Kampfmonster aus Computerspielen.
Kirche meckert mit
Der Bandleader Lordi gibt sich als gehörnter Herrscher der Unterwelt, Bassist Ox ist ein skelettierter Minotaurus, die Mumie Amen spielt Gitarre, am Schlagzeug sitzt das ausserirdische Monster Kita und am Keyboard Awa, eine vampirzahnige grüne Walküre.
Dass ihr Beitrag auch noch «Hard Rock Halleluja» heisst, hat in Finnland kirchliche Kreise auf den Plan gerufen. Staatspräsidentin Tarja Halonen kam indes der offiziellen Aufforderung einer Sekte, doch bitte einzuschreiten, nicht nach.
Optisch am Auffälligsten dürfte neben Lordi die Isländerin Silvia Night sein, die in der nationalen Auscheidung mit Trickkleidern, Turmfrisur und Tänzern in Glitzerpants auftrat.
Nicht nur die Schweiz schickt Söldner
Gemeckert wird nicht nur in Serbien, Montenegro und Finnland, sondern auch im griechisch-zypriotisch-türkischen Raum. Die Zyprioten nehmen dem Superstar Anna Vissi, deren Beitrag «Everything» in fast allen Wettbüros führt, übel, dass sie als gebürtige Zypriotin für die Griechen singt. Zypern hätte nur fragen sollen, liess die dekorativ renovierte 48-Jährige verlauten.
Mit Annette Artani schickt Zypern jetzt eine Newyorkerin mit zypriotischen Wurzeln ins Rennen, die schon im Backgroundchor von Britney Spears sang. In der Türkei wurde ihr Beitrag bis jetzt nur von privaten Sendern ausgestrahlt, da die Türkei den griechischsprachigen Teil Zyperns nicht anerkennt.
Rang und Namen
Anna Vissi ist im Übrigen nicht der einzige musikalisch erstzunehmende Star. Im Gegensatz zur Schweiz, wo laut Ralph Siegel echte Stars den ESC als trivial ablehnen, gelingt es mehreren Ländern, Leute mit Namen für die Trällerolympiade zu motivieren. So vertritt etwa die international bekannte Kate Ryan Belgien.
Und sogar echte Könner scheuen den ESC nicht: Lettland schickt die hochtalentierte A-Capella-Truppe Cosmos. Da ihr Song «I hear your heart» recht anspruchsvoll ist, führen ihn die Wettbüros im hinteren Drittel.
Ganz vorne dagegen ist Grossbritannien mit dem Schulkinder-Rap «Teenage Life» von Daz Sampson. Dass die Kinderstimmen - jedenfalls auf dem Videoclip - von erwachsenen Damen in Schottenrock und Gretchenperücke gesungen werden, wirkt allerdings leicht peinlich.
Wie kann es auch anders sein, wurde der Song doch vom deutschen Ralph Siegel komponiert, einem Mann, der seit über 30 Jahren berühmt ist für den typischen Eurovisions-Liftmusik-Sound.
Die internationale Söldnertruppe Six4One und der Suggestivtitel «If We All Give A Little» sollen dafür sorgen, dass mindestens fünf Länder der Schweiz Punkte geben. Denn Schweizerin ist nur die «MusicStar»-Teilnehmerin Claudia D'Addio, die restlichen Sänger kommen aus Israel, Schweden, Bosnien-Herzegowina, Malta und Portugal.
Dank dem achten Platz, den letztes Jahr die Estinnen von Vanilla Ninja für die Schweiz holten, bleibt Six4One die Vorausscheidung am Donnerstag erspart. Sie werden am darauffolgenden Samstag den Final der besten 24 eröffnen.
Serbisch-montenegrinisches Wahlscharmützel
Insgesamt beteiligen sich 37 Länder, wählen dürfen aber 38: Nachdem Serbien und Montenegro den Streit um die montegrinischen Band «No Name» nicht schlichten konnten, zogen sie ihre Teilnahme zurück.
Das Wahlscharmützel ist nicht die einzige Schlagzeile, die einem bekannt vorkommt: Nachdem 2005 die norwegischen Glam-Rocker von Wig Wam das adrette ESC-Erscheinungsbild störten, kommt es heuer noch schlimmer. Finnlands Vertreter erinnern stark an Kampfmonster aus Computerspielen.
Kirche meckert mit
Der Bandleader Lordi gibt sich als gehörnter Herrscher der Unterwelt, Bassist Ox ist ein skelettierter Minotaurus, die Mumie Amen spielt Gitarre, am Schlagzeug sitzt das ausserirdische Monster Kita und am Keyboard Awa, eine vampirzahnige grüne Walküre.
Dass ihr Beitrag auch noch «Hard Rock Halleluja» heisst, hat in Finnland kirchliche Kreise auf den Plan gerufen. Staatspräsidentin Tarja Halonen kam indes der offiziellen Aufforderung einer Sekte, doch bitte einzuschreiten, nicht nach.
Optisch am Auffälligsten dürfte neben Lordi die Isländerin Silvia Night sein, die in der nationalen Auscheidung mit Trickkleidern, Turmfrisur und Tänzern in Glitzerpants auftrat.
Nicht nur die Schweiz schickt Söldner
Gemeckert wird nicht nur in Serbien, Montenegro und Finnland, sondern auch im griechisch-zypriotisch-türkischen Raum. Die Zyprioten nehmen dem Superstar Anna Vissi, deren Beitrag «Everything» in fast allen Wettbüros führt, übel, dass sie als gebürtige Zypriotin für die Griechen singt. Zypern hätte nur fragen sollen, liess die dekorativ renovierte 48-Jährige verlauten.
Mit Annette Artani schickt Zypern jetzt eine Newyorkerin mit zypriotischen Wurzeln ins Rennen, die schon im Backgroundchor von Britney Spears sang. In der Türkei wurde ihr Beitrag bis jetzt nur von privaten Sendern ausgestrahlt, da die Türkei den griechischsprachigen Teil Zyperns nicht anerkennt.
Rang und Namen
Anna Vissi ist im Übrigen nicht der einzige musikalisch erstzunehmende Star. Im Gegensatz zur Schweiz, wo laut Ralph Siegel echte Stars den ESC als trivial ablehnen, gelingt es mehreren Ländern, Leute mit Namen für die Trällerolympiade zu motivieren. So vertritt etwa die international bekannte Kate Ryan Belgien.
Und sogar echte Könner scheuen den ESC nicht: Lettland schickt die hochtalentierte A-Capella-Truppe Cosmos. Da ihr Song «I hear your heart» recht anspruchsvoll ist, führen ihn die Wettbüros im hinteren Drittel.
Ganz vorne dagegen ist Grossbritannien mit dem Schulkinder-Rap «Teenage Life» von Daz Sampson. Dass die Kinderstimmen - jedenfalls auf dem Videoclip - von erwachsenen Damen in Schottenrock und Gretchenperücke gesungen werden, wirkt allerdings leicht peinlich.