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Präsidentenwahl:Mesic verfehlt Absolute mit 48,92 nur knapp

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jugo-jebe-dugo

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US-Geschäftsmann Miksic doch nur auf Platz drei - Stimmen der Auslandskroaten hievten HDZ-Kandidatin Kosic in die zweite Runde

Stipe Mesic verfehlte die absolute Mehrheit nur knapp.
Er tritt in der Stichwahl gegen die HDZ-Kandidatin Kosor an.

Zagreb - Amtsinhaber Stjepan (Stipe) Mesic und Jadranka Kosor von der Regierungspartei HDZ (Kroatische Demokratische Gemeinschaft/HDZ) werden am 16. Jänner eine Stichwahl um das Präsidentenamt in Kroatien bestreiten. Das gab die Staatliche Wahlkommission in der Nacht auf Montag in Zagreb bekannt. In der ersten Runde am Sonntag bekam Mesic mit 48,92 Prozent zwar eindeutig die meisten Stimmern, verfehlte aber knapp die absolute Mehrheit. Kosor kam auf 20,31 Prozent.


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bezahlte EinschaltungDer aus Kroatien stammende US-Geschäftsmann Boris Miksic landete nach Auszählung von 99,06 Prozent der Stimmen mit 17,78 Prozent auf Platz drei. In TV-Prognosen, die sich auf Nachwahlbefragungen gestützt hatten, war er durchwegs an zweiter Stelle gelegen. Letztlich gaben aber die Stimmen der Auslandskroaten den Ausschlag für die HDZ-Kandidatin. Dort erzielte Kosor 59,66 Prozent der Stimmen (rund 43.000 von 72.000), Mesic kam in diesen Wahlkreisen lediglich auf rund 14,02 Prozent (rund 10.000 Stimmen). Die Beteiligung war mit 50,95 Prozent der 4,4 Millionen Wahlberechtigten äußerst niedrig.

Mesic: "Die richtige Richtung"

"In der Stichwahl wird sich zeigen, ob Kroatien in das 21. Jahrhundert gehen oder einen Rückschritt machen wird", erklärte Mesic nach Bekanntgabe der Ergebnisse. "Eine Stimme für mich ist die Garantie, dass Kroatien in die richtige Richtung geht", sagte Mesic, der vor allem die Schlagworte "europäisch, demokratisch, fortschrittlich" strapazierte.

In der bevorstehenden Kampagne für die Stichwahl werde er alle "Lügen", die über ihn verbreitet worden seien, entkräften, kündigte Mesic an. Er war in der Endphase des Wahlkampfs in die Nähe der albanischen Drogenmafia und von Waffenschiebereien gerückt worden. Kosor hatte ihm zudem "Sexismus" vorgeworfen, weil er gesagt hatte, sie könne ja als "Vorzimmerdame" von Premier Ivo Sanader arbeiten, wenn sie einen neuen Job brauche.

Kosor zeigte sich ihrerseits erfreut, dass erstmals eine Frau in der Stichwahl um das höchste Amt im Staat vertreten sei. Sie werde ihr Bestes geben, um Mesic zu schlagen. Die bisherige Ministerin für Familie, Generationen-Solidarität und Kriegsveteranen erklärte sich auch zu einem TV-Duell mit Mesic bereit. Bisher hatte sie dies verweigert, weil sie sich vom aktuellen Präsidenten im Wahlkampf beleidigt fühlte.

Mesic war bei den Wahlen als unabhängiger Konkurrent angetreten. Er wurde aber von der Mitte-Links-Opposition unterstützt. Beide Kandidaten befürworten den geplanten Beitritt des Landes zur Europäischen Union (EU). Die Beitrittsverhandlungen sollen Mitte März aufgenommen werden.

Umfragen bestätigten sich nicht

Miksic hatte bis zuletzt damit gerechnet, die Stichwahl gegen Mesic zu bestreiten. Die einheitlichen Prognosen mehrere Meinungsforschungsinstitute bestätigten sich aber nicht. Der Geschäftsmann hatte Kroatien vor etwa 30 Jahren verlassen und in den USA mit einer Firma Karriere gemacht, die in über 80 Ländern auf industrielle Korrosionskontrolle spezialisiert ist.

Die weiteren Kandidatinnen und Kandidaten landeten weit abgeschlagen. Djurdja Adlesic (Sozialliberale/HSLS) erzielte 2,69 Prozent, Slaven Letica (Partei des Rechts/HSP) 2,6 Prozent, Ljubo Cesic Rojs 1,85 Prozent, der frühere HDZ-Rechtsaußen Ivic Pasalic (Kroatischer Block/HB) 1,83. Der ehemalige Fußball-Teamchef Kroatiens, Miroslav "Ciro" Blazevic, bekam 0,8 Prozent der Stimmen. Blazevic hatte mit Kroatien bei der WM-Endrunde 1998 den dritten Platz erreicht. (APA/Hina)
 
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