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DAS WARS WOHL MIT YUGO
05.09.2008 16:23
Produktionsstopp für "Yugo"
Letzte Grüße: Jugoslawien gibt es nicht mehr. Und auch der "Yugo" ist bald Geschichte.
Auslaufmodell: der "Yugo" Foto: KK
Im Grusel-Kabinett der Auto-Welt hat er einen Ehren-Platz sicher. Den Ruf, ein Katastrophen-Vehikel zu sein, wurde der "Yugo" schließlich nie los: Vom US-Magazin "Time" in der Liste der 50 schlechtesten Autos aller Zeiten geführt, trieb selbst Hollywood üble Scherze mit der schmucklosen Marke. Die arme Bette Midler musste im Kino-Streifen "Der Fall Mona" in einem "Yugo" gar ihr Leben lassen - Bremsversagen!
Geschäft. Andererseits: Gar so übel verkaufte sich der ehemalige Stolz des Balkanstaates einst gar nicht. Und der Yugo-Hersteller Zastava sprach sogar vom "Geschäft des Jahrhunderts", als man 1985 mit überraschendem Erfolg den Export des schlichten Gefährts in die USA gestartet hatte.
Niedergang. Mit dem Zerfall Jugoslawiens vor knapp 20 Jahren begann der Niedergang der im zentralserbischen Kragujevac beheimateten Autoindustrie. Während des Kroatien- und Bosnien-Krieges verlor Zastava Zulieferbetriebe und Märkte, mit dem Wirtschaftsembargo gegen Serbien während des Kosovo-Krieges folgte ein weiterer Rückschlag. Im Juni 1999 hatten zudem Nato-Bomben große Teile der Fabrik zerstört. Von den Kriegsfolgen erholte sich der Staatskonzern nie. Technisch völlig veraltet und aus der Mode, lassen sich die Fiat-Ableger auch am Heimmarkt kaum noch verkaufen.
Produktionsstopp. Die serbische Regierung wird die Produktion des "Yugo" 2009 stoppen - nach über 800.000 Fahrzeugen in 28 Jahren. Als Sanierer kommt Fiat an Bord. Für 700 Millionen Euro für 70 Prozent von Zastava sind die Italiener die neuen Herrscher: Serbien soll das dritte osteuropäische Standbein der Turiner nach Polen und Russland werden.
Produktionsstopp für "Yugo" > Kleine Zeitung
05.09.2008 16:23
Produktionsstopp für "Yugo"
Letzte Grüße: Jugoslawien gibt es nicht mehr. Und auch der "Yugo" ist bald Geschichte.

Auslaufmodell: der "Yugo" Foto: KK
Im Grusel-Kabinett der Auto-Welt hat er einen Ehren-Platz sicher. Den Ruf, ein Katastrophen-Vehikel zu sein, wurde der "Yugo" schließlich nie los: Vom US-Magazin "Time" in der Liste der 50 schlechtesten Autos aller Zeiten geführt, trieb selbst Hollywood üble Scherze mit der schmucklosen Marke. Die arme Bette Midler musste im Kino-Streifen "Der Fall Mona" in einem "Yugo" gar ihr Leben lassen - Bremsversagen!
Geschäft. Andererseits: Gar so übel verkaufte sich der ehemalige Stolz des Balkanstaates einst gar nicht. Und der Yugo-Hersteller Zastava sprach sogar vom "Geschäft des Jahrhunderts", als man 1985 mit überraschendem Erfolg den Export des schlichten Gefährts in die USA gestartet hatte.
Niedergang. Mit dem Zerfall Jugoslawiens vor knapp 20 Jahren begann der Niedergang der im zentralserbischen Kragujevac beheimateten Autoindustrie. Während des Kroatien- und Bosnien-Krieges verlor Zastava Zulieferbetriebe und Märkte, mit dem Wirtschaftsembargo gegen Serbien während des Kosovo-Krieges folgte ein weiterer Rückschlag. Im Juni 1999 hatten zudem Nato-Bomben große Teile der Fabrik zerstört. Von den Kriegsfolgen erholte sich der Staatskonzern nie. Technisch völlig veraltet und aus der Mode, lassen sich die Fiat-Ableger auch am Heimmarkt kaum noch verkaufen.
Produktionsstopp. Die serbische Regierung wird die Produktion des "Yugo" 2009 stoppen - nach über 800.000 Fahrzeugen in 28 Jahren. Als Sanierer kommt Fiat an Bord. Für 700 Millionen Euro für 70 Prozent von Zastava sind die Italiener die neuen Herrscher: Serbien soll das dritte osteuropäische Standbein der Turiner nach Polen und Russland werden.
GERHARD NÖHRER
Produktionsstopp für "Yugo" > Kleine Zeitung