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Grasdackel
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Honduras: Armee putscht gegen Präsident Manuel Zelaya
28.06.2009 | 18:25 | Von unserem Korrespondenten ANDREAS FINK (Die Presse)
Staatschef wollte sich weitere Amtszeit sichern.
Buenos Aires.Die Soldaten kamen um drei Uhr morgens in die Residenz des Präsidenten. Sie verschleppten Manuel Zelaya und seine Familie an einen unbekannten Ort. Die Geschichte des mittelamerikanischen Staates Honduras ist um einen Staatsstreich reicher.
Schon in der Nacht auf Freitag standen alle Zeichen auf Sturm. Doch ein Anruf aus Washington hatte den Spuk zunächst beendet. „Die USA waren aufseiten der Regierung“, freute sich Telaya noch am Samstag. Ob es am frühen Sonntag neue Telefonate gab, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass eine der größten politischen Volten in der Geschichte Lateinamerikas gewaltsam beendet wurde.
José Manuel Zelaya Rosales, ein auf katholischen Privatschulen erzogener Berufspolitiker, machte Karriere in der Liberalen Partei und zog 2006 in den Präsidentenpalast ein, vermeintlich als Statthalter der kleinen Oberschicht des 7,5-Millionen-Einwohner-Landes. Doch dort begann er, sehr zum Verdruss seiner Partei, Honduras dem neuen linken Lateinamerika anzunähern. Das gipfelte 2008 im Beitritt des Landes zu ALBA, dem von Venezuelas Hugo Chávez initiierten Wirtschaftsbündnis Venezuelas, Kubas, Boliviens und Nicaraguas.
Chávez drohte mit Intervention
Zelaya sagt, er wolle den Armen – immerhin 70 Prozent – endlich eine Chance in dem Land geben, in dem eine kleine Elite immer noch alle Fäden in der Hand hält, und das während der Bürgerkriege in El Salvador und Nicaragua der verlässlichste US-Verbündete in der Region war. Deshalb wollte Zelaya am Sonntag eine Volksbefragung abhalten, die den Weg für eine neue Verfassung hatte ebnen sollen. Nun ist eine Ausweitung der Krise zu befürchten: Hugo Chávez hat bereits angedroht, im Fall eines Putsches direkt zu intervenieren. Der gestürzte Präsident Zelaya soll sich mittlerweile laut CNN bereits in Costa Rica aufhalten.
28.06.2009 | 18:25 | Von unserem Korrespondenten ANDREAS FINK (Die Presse)
Staatschef wollte sich weitere Amtszeit sichern.
Buenos Aires.Die Soldaten kamen um drei Uhr morgens in die Residenz des Präsidenten. Sie verschleppten Manuel Zelaya und seine Familie an einen unbekannten Ort. Die Geschichte des mittelamerikanischen Staates Honduras ist um einen Staatsstreich reicher.
Schon in der Nacht auf Freitag standen alle Zeichen auf Sturm. Doch ein Anruf aus Washington hatte den Spuk zunächst beendet. „Die USA waren aufseiten der Regierung“, freute sich Telaya noch am Samstag. Ob es am frühen Sonntag neue Telefonate gab, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass eine der größten politischen Volten in der Geschichte Lateinamerikas gewaltsam beendet wurde.
José Manuel Zelaya Rosales, ein auf katholischen Privatschulen erzogener Berufspolitiker, machte Karriere in der Liberalen Partei und zog 2006 in den Präsidentenpalast ein, vermeintlich als Statthalter der kleinen Oberschicht des 7,5-Millionen-Einwohner-Landes. Doch dort begann er, sehr zum Verdruss seiner Partei, Honduras dem neuen linken Lateinamerika anzunähern. Das gipfelte 2008 im Beitritt des Landes zu ALBA, dem von Venezuelas Hugo Chávez initiierten Wirtschaftsbündnis Venezuelas, Kubas, Boliviens und Nicaraguas.
Chávez drohte mit Intervention
Zelaya sagt, er wolle den Armen – immerhin 70 Prozent – endlich eine Chance in dem Land geben, in dem eine kleine Elite immer noch alle Fäden in der Hand hält, und das während der Bürgerkriege in El Salvador und Nicaragua der verlässlichste US-Verbündete in der Region war. Deshalb wollte Zelaya am Sonntag eine Volksbefragung abhalten, die den Weg für eine neue Verfassung hatte ebnen sollen. Nun ist eine Ausweitung der Krise zu befürchten: Hugo Chávez hat bereits angedroht, im Fall eines Putsches direkt zu intervenieren. Der gestürzte Präsident Zelaya soll sich mittlerweile laut CNN bereits in Costa Rica aufhalten.
