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Rückwärts, Russland

John Wayne

Keyboard Turner
US-Präsident Barack Obama und sein russischer Kollege Dmitri Medwedew haben nicht viel gemeinsam, außer dass sie beide aus einer neuen Politikergeneration kommen und relativ frisch im Amt sind. Es wirkte daher etwas putzig, wie sich die Berater des blassen Bürokraten Medwedew vor dessen Rede an die Nation am Donnerstag bemühten, den Kremlchef zu einer Art russischem Obama aufzubauen.


"Vorwärts, Russland", Medwedews Variante von Obamas "Yes we can", klingt nicht nur deutlich altbackener als das Original. Die nationale Aufbruchstimmung, die der Staatschef verbreiten will, steht auch in einem krassen Gegensatz zur realen Situation in Russland. Während die Amerikaner immerhin einen Wahlkampf lang von einem anderen Land träumen durften, wagen viele Russen diesen Traum gar nicht erst.


Sicher, es ist keine russische Eigenheit, dass Worte und Wahrheit in der Politik häufig völlig verschiedene Dinge sind. Im Fall Russlands ist die Diskrepanz zwischen der von Medwedew vorgegebenen Dynamik und demokratischen Transparenz einerseits und der Realität andererseits aber besonders grotesk.


Der Präsident selbst hat in seiner Rede in bemerkenswerter Schonungslosigkeit festgestellt, wie es um die ökonomische Dynamik des Landes bestellt ist. Er sprach von einer "primitiven Wirtschaft", von einer "beschämend geringen" Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, von der Abhängigkeit vom Rohstoffsektor und davon, dass der einstige Hoffnungsträger Russland von der Krise brutaler getroffen wurde als andere Schwellenländer.


Diese Zustandsbeschreibung trifft auch in dieser Härte völlig zu. Umso hohler klingt es, wenn der Kremlchef in der gleichen Rede ankündigt, Russland wieder zur Großmacht zu machen, mithilfe moderner Technologien und Innovationen die Wirtschaft umzukrempeln und endlich die Korruption zu bekämpfen - ohne auch nur annähernd zu sagen, wie dies angesichts der prekären Ausgangslage möglich sein soll.


Ähnlich verhält es sich beim Thema Demokratie. Auch hier macht der Möchtegern-Obama Medwedew ein haltloses Versprechen, wenn er den Bürgern mehr Transparenz verheißt. Zweifellos wäre es ein Schritt in die richtige Richtung, wenn der Kreml die Bestimmungen für die Zulassung von Kandidaten bei Wahlen ändern würde. Diese Wahlrechtsreform hat Medwedew jetzt in Aussicht gestellt, nachdem selbst kremlnahe Blockflötenparteien erbost auf die offenkundig gefälschte Wahl zur Moskauer Stadtduma reagiert hatten. Doch auch wenn die gelenkte Demokratie hier ein Stück weit fairer werden sollte, die Staatsführung und ihre Helfer haben immer noch genügend Möglichkeiten, unliebsamen Kandidaten das Leben schwerzumachen.


Außer kleinen Verschiebungen in der Rhetorik hat sich in Russland nichts verändert, seit Medwedew vor eineinhalb Jahren Wladimir Putin abgelöst hatte. Wohin auch immer sich Russland derzeit bewegt - vorwärts geht es nicht.

FTD.de | Medwedew: Rückwärts, Russland

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sehr gute analyse vom presidenten!

man weiß aber auch was in russland mit solchen leuten passiert... da ist medwedew keine ausnahme...
 
Nach einem Jahrzehnt Putin steht Russland in seiner Wirtschaftsleistung nicht viel besser da, als nach einem Jahrzehnt Jelzin.
 
Nach einem Jahrzehnt Putin steht Russland in seiner Wirtschaftsleistung nicht viel besser da, als nach einem Jahrzehnt Jelzin.

Russian_economy_since_fall_of_Soveit_Union.PNG
 
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-den anderen Staaten und dem eigenem Volk klargemacht, dass Russland wieder dabei ist (Die Armee wird aufgerüstet und Paraden finden vermehrt und in größeren Ausmaß statt --> Psychologie)


Russland kann nicht selber die eigenen Chemiewaffen entsorgen:

Russische Chemiewaffen: Giftiges Erbe des Kalten Kriegs - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft

oder die eigenen AtomUboote - fachgerecht entsorgen:

BMWi - Außenwirtschaft - Atom-U-Boot-Abrüstungsprojekt


Russland kommt mit seinem eigenen Schrott nicht klar,
und Du behauptest sie sind wieder dabei ? ? ?




Wie Armselig - Ohne Zahlungen der EU würde Mütterchen Russland schon längst verendet sein . . .




;)
 
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