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Lance Uppercut
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Somalia. Die Herrschaft der radikalen Islamistengruppe al-Schabab über weite Teile Somalias treibt immer abstrusere Blüten: Nachdem schon seit geraumer Zeit Kinofilme, Fußballspielen, Tanzen auf Hochzeiten sowie Melodien als Handy-Klingeltöne verboten sind und bereits mehreren angeblichen Dieben zur Strafe eine Hand oder auch ein Fuß abgetrennt wurden, stehen neuestens Büstenhalter im Visier der Sittenwächter.
Jede Frau, die mit Körbchen vorgefunden wird, werde ausgepeitscht sowie um ihre Büstenhalter gebracht, berichten Einwohner Mogadischus. Anschließend müssten sie ihre Brüste schütteln, um den Vollzug des BH-Banns unter Beweis zu stellen.
Als Begründung geben die Gottesmänner an, Büstenhalter erfüllten den vom Koran geächteten Tatbestand der "Irreführung". Auch die Medien bekommen den neuen Wind aus dem Mittelalter zu spüren. Radiomoderatoren müssen sich verpflichten, außer religiösen Liedern keinerlei Musik in ihren Sendungen auszustrahlen und keine Interviews mit den "Ungläubigen", also den Mitgliedern der feindlichen Übergangsregierung, zu führen.
In Punkt 4 einer jüngst veröffentlichten Handreichung der al-Schabab-Verwaltung für die Presse heißt es: "Al-Shabab und seine Führung haben im Namen Allahs geschworen, dass - falls ein Journalist oder ein Medienhaus gegen die islamische Verwaltung gerichtete Informationen veröffentlicht - dieser Journalist getötet wird." Nicht angesagt ist außerdem, dass Pressevertreter den Sprecher der Islamisten mit der Bitte um eine Stellungnahmen anrufen: Sie hätten vielmehr darauf zu warten, bis sich dieser von sich aus bei ihnen meldet, um den genauen Wortlaut der zu veröffentlichenden Erklärung durchzugeben.
Vorbereitung für den Heiligen Krieg
In der Hafenstadt Kismayo veranstaltete ein regimetreuer Radiosender während des Fastenmonats Ramadan ein Quiz, bei dem es um Fragen des Korans und der somalischen Geschichte ging. Als Preise wurden dabei nicht etwa Korane oder Geschichtsbücher ausgesetzt: Viel mehr erwarteten die Gewinner des für Jugendliche zwischen zehn und 25 Jahren gedachten Wettbewerbs Sturmgewehre, Handgranaten und Anti-Panzer-Minen.
Bei der Preisverleihung am vergangenen Freitag rechtfertigte Scheich Abdullahi Alhaq die ungewöhnliche Belohnung mit den Worten: "Wir wollen die jungen Männer für eine Teilnahme am Heiligen Krieg gegen die Feinde Allahs gewinnen." Erster Gewinner war ein 17-Jähriger, der eine Kalaschnikow, zwei Handgranaten, einen Computer und eine Anti-Panzer-Mine mit nach Hause nehmen durfte.
Islamisten in Somalia: Radioquiz lockt mit Handgranaten | Frankfurter Rundschau - Politik
Jede Frau, die mit Körbchen vorgefunden wird, werde ausgepeitscht sowie um ihre Büstenhalter gebracht, berichten Einwohner Mogadischus. Anschließend müssten sie ihre Brüste schütteln, um den Vollzug des BH-Banns unter Beweis zu stellen.
Als Begründung geben die Gottesmänner an, Büstenhalter erfüllten den vom Koran geächteten Tatbestand der "Irreführung". Auch die Medien bekommen den neuen Wind aus dem Mittelalter zu spüren. Radiomoderatoren müssen sich verpflichten, außer religiösen Liedern keinerlei Musik in ihren Sendungen auszustrahlen und keine Interviews mit den "Ungläubigen", also den Mitgliedern der feindlichen Übergangsregierung, zu führen.
In Punkt 4 einer jüngst veröffentlichten Handreichung der al-Schabab-Verwaltung für die Presse heißt es: "Al-Shabab und seine Führung haben im Namen Allahs geschworen, dass - falls ein Journalist oder ein Medienhaus gegen die islamische Verwaltung gerichtete Informationen veröffentlicht - dieser Journalist getötet wird." Nicht angesagt ist außerdem, dass Pressevertreter den Sprecher der Islamisten mit der Bitte um eine Stellungnahmen anrufen: Sie hätten vielmehr darauf zu warten, bis sich dieser von sich aus bei ihnen meldet, um den genauen Wortlaut der zu veröffentlichenden Erklärung durchzugeben.
Vorbereitung für den Heiligen Krieg
In der Hafenstadt Kismayo veranstaltete ein regimetreuer Radiosender während des Fastenmonats Ramadan ein Quiz, bei dem es um Fragen des Korans und der somalischen Geschichte ging. Als Preise wurden dabei nicht etwa Korane oder Geschichtsbücher ausgesetzt: Viel mehr erwarteten die Gewinner des für Jugendliche zwischen zehn und 25 Jahren gedachten Wettbewerbs Sturmgewehre, Handgranaten und Anti-Panzer-Minen.
Bei der Preisverleihung am vergangenen Freitag rechtfertigte Scheich Abdullahi Alhaq die ungewöhnliche Belohnung mit den Worten: "Wir wollen die jungen Männer für eine Teilnahme am Heiligen Krieg gegen die Feinde Allahs gewinnen." Erster Gewinner war ein 17-Jähriger, der eine Kalaschnikow, zwei Handgranaten, einen Computer und eine Anti-Panzer-Mine mit nach Hause nehmen durfte.
Islamisten in Somalia: Radioquiz lockt mit Handgranaten | Frankfurter Rundschau - Politik