Damien
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Libyens Regierungschef Abdullah al-Thani hat die westlichen Staaten für Chaos und Gewalt in seinem Land verantwortlich gemacht. Seit dem Sturz des langjägrigen Herrschers Muammar al-Gaddafi steckt Libyen in tiefer Krise. Viele Gebiete sind unter Kontrolle lokaler Milizen, die sich gegenseitig bekriegen.
Beim Krieg gegen das Regimes von Muammar al-Gaddafi „haben die westlichen Staaten das Potenzial der libyschen Armee völlig vernichtet und das libysche Volk ohne effektive staatliche Institutionen gelassen“, sagte al-Thani am Mittwoch in Moskau bei einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow. „Die westlichen Staaten müssen die ganze Verantwortung für das jetzige Chaos in Libyen übernehmen.“
Libyen stehe jetzt vor der Aufgabe, die staatliche Verwaltung wiederherzustellen. „Aber diese Aufgabe lässt sich ohne Armee und Sicherheitskräfte nicht bewältigen.“
In Libyen war es im Februar 2011 zu einem bewaffneten Aufstand gekommen, der mehrere Monate dauerte. Staatschef Muammar al-Gaddafi, der 42 Jahre lang geherrscht hatte, wurde von den Aufständischen gefasst und unter ungeklärten Umständen getötet. Die Nato, die von März bis Oktober Ziele in Libyen bombardierte, hat den Rebellen beim Umsturz geholfen.
Der Krieg in Libyen hat Tausende das Leben gekostet und die Wirtschaft des wichtigen Ölstaates ruiniert. Seitdem steckt Libyen in tiefer Krise und hat zwei mit einander rivalisierende Regierungen. Weite Gebiete des nordafrikanischen Landes werden nicht von Behörden kontrolliert.
Regierungschef al-Thani: Westen für Chaos in Libyen verantwortlich / Sputnik Deutschland - Nachrichten, Meinung, Radio