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Reise in die Vergangenheit: Albanien öffnet sich
Die ländlichen Szenen könnten im vorletzten Jahrhundert spielen - doch in Albanien sind sie Gegenwart. Langsam öffnet sich das Land Touristen.
Bauern bestellen ihre Felder mit Ochsenpflügen, junge Mädchen warten am Straßenrand auf Käufer für ihre kunstvoll gebundenen Zweiggewinde voller prallroter Kirschen. Inmitten einer unbändig wuchernden Natur sind immer wieder Schafherden zu sehen.
Der Tourismus ist in Albanien noch nicht angekommen - und das, obwohl das Land nur eineinhalb Flugstunden von Mitteleuropa entfernt liegt. In den vergangenen Jahren hat sich das Land intensiv darum bemüht, den Anschluss an Nachbarstaaten zu finden und als touristisches Ziel wahrgenommen zu werden.
Bemalte Häuserfronten
In der Hauptstadt Tirana wurde der Anfang gemacht. Unübersehbar sind die kunterbunt bemalten Häuserfronten, eine Initiative des Bürgermeisters Edi Rama. Sie sollen als eine Art Gesamtkunstwerk den Aufbruch in die Zukunft verdeutlichen. «Wir sind bis heute weitgehend unentdeckt geblieben, weil wir ein halbes Jahrhundert lang eine strenge Isolation vom Rest der Welt verordnet bekamen», sagt Ednora Hasho vom Fremdenverkehrsamt in Tirana.
Dabei hat das kleine Land mit kunsthistorisch so bedeutenden Städten wie Berat und Girokaster oder den antiken Ausgrabungsstätten Apollonia und Butrint eine ebenso eindrucksvolle Kulturgeschichte wie seine mediterranen Nachbarn. Doch Albanien ist vor allem eines: ein Land voller Kontraste, mit Bergketten und tiefen Schluchten, mit grünen Hügeln und unverbauten Stränden. Kontraste auch auf den Straßen, wo sich Eselskarren mit teuren Autos abwechseln.
Zeit mitbringen
Wer nach Albanien reist, muss Zeit mitbringen, viel Zeit sogar. Die holprigen, engen Straßen lassen zu wünschen übrig. Doch gerade die Langsamkeit in der Fortbewegung ermöglicht die Begegnung mit den überaus gastfreundlichen Menschen.
Ein intensives Erlebnis ist die kurvenreiche Fahrt von der Hafenstadt Vlora in das 120 Kilometer entfernt gelegene Saranda. Hinter dem Llogara-Pass beginnt die so genannte albanische Riviera, eine Landschaft, die in Europa wohl ihresgleichen sucht: Zur linken eine imposante Bergkette, zur rechten hinter den abfallenden Oliven- und Pinienhainen eine unbebaute Küste, gekrönt von Sandstränden und türkisblauem Wasser.
Fähre nach Korfu
Verschlafen stehen Dörfer wie Dhermi oder Himara an den Hängen, weit weg vom Wasser - nur so konnten sich die Bewohner früher vor den zahlreichen Angriffen von Piraten schützen. Erst weiter südlich, in Saranda, hat der Tourismus Einzug gehalten, wenn auch zunächst bescheiden. Viele kleine Hotels warten auf die Gäste. Nach der Ruhe in den Bergen herrscht hier der Anblick von Neubauten vor.
Reiseinfos zu Albanien
Es besteht eine Fährverbindung zur direkt gegenüber liegenden griechischen Insel Korfu. Doch Saranda ist vor allem für eines berühmt: die Ausgrabungsstätte Butrint, die 15 Kilometer südlich am See von Butrint liegt. Sie zählt neuerdings zum Weltkulturerbe.
Noch ist Albanien kaum in Reisekatalogen zu finden. Neben Studiosus hat sich beispielsweise der Veranstalter Culterramar aus Tübingen auf Reisen nach Südalbanien spezialisiert. Internet: www.albaniantourism.com. (dpa)
Reise in die Vergangenheit: Albanien öffnet sich
Die ländlichen Szenen könnten im vorletzten Jahrhundert spielen - doch in Albanien sind sie Gegenwart. Langsam öffnet sich das Land Touristen.
Bauern bestellen ihre Felder mit Ochsenpflügen, junge Mädchen warten am Straßenrand auf Käufer für ihre kunstvoll gebundenen Zweiggewinde voller prallroter Kirschen. Inmitten einer unbändig wuchernden Natur sind immer wieder Schafherden zu sehen.
Der Tourismus ist in Albanien noch nicht angekommen - und das, obwohl das Land nur eineinhalb Flugstunden von Mitteleuropa entfernt liegt. In den vergangenen Jahren hat sich das Land intensiv darum bemüht, den Anschluss an Nachbarstaaten zu finden und als touristisches Ziel wahrgenommen zu werden.
Bemalte Häuserfronten
In der Hauptstadt Tirana wurde der Anfang gemacht. Unübersehbar sind die kunterbunt bemalten Häuserfronten, eine Initiative des Bürgermeisters Edi Rama. Sie sollen als eine Art Gesamtkunstwerk den Aufbruch in die Zukunft verdeutlichen. «Wir sind bis heute weitgehend unentdeckt geblieben, weil wir ein halbes Jahrhundert lang eine strenge Isolation vom Rest der Welt verordnet bekamen», sagt Ednora Hasho vom Fremdenverkehrsamt in Tirana.
Dabei hat das kleine Land mit kunsthistorisch so bedeutenden Städten wie Berat und Girokaster oder den antiken Ausgrabungsstätten Apollonia und Butrint eine ebenso eindrucksvolle Kulturgeschichte wie seine mediterranen Nachbarn. Doch Albanien ist vor allem eines: ein Land voller Kontraste, mit Bergketten und tiefen Schluchten, mit grünen Hügeln und unverbauten Stränden. Kontraste auch auf den Straßen, wo sich Eselskarren mit teuren Autos abwechseln.
Zeit mitbringen
Wer nach Albanien reist, muss Zeit mitbringen, viel Zeit sogar. Die holprigen, engen Straßen lassen zu wünschen übrig. Doch gerade die Langsamkeit in der Fortbewegung ermöglicht die Begegnung mit den überaus gastfreundlichen Menschen.
Ein intensives Erlebnis ist die kurvenreiche Fahrt von der Hafenstadt Vlora in das 120 Kilometer entfernt gelegene Saranda. Hinter dem Llogara-Pass beginnt die so genannte albanische Riviera, eine Landschaft, die in Europa wohl ihresgleichen sucht: Zur linken eine imposante Bergkette, zur rechten hinter den abfallenden Oliven- und Pinienhainen eine unbebaute Küste, gekrönt von Sandstränden und türkisblauem Wasser.
Fähre nach Korfu
Verschlafen stehen Dörfer wie Dhermi oder Himara an den Hängen, weit weg vom Wasser - nur so konnten sich die Bewohner früher vor den zahlreichen Angriffen von Piraten schützen. Erst weiter südlich, in Saranda, hat der Tourismus Einzug gehalten, wenn auch zunächst bescheiden. Viele kleine Hotels warten auf die Gäste. Nach der Ruhe in den Bergen herrscht hier der Anblick von Neubauten vor.
Reiseinfos zu Albanien
Es besteht eine Fährverbindung zur direkt gegenüber liegenden griechischen Insel Korfu. Doch Saranda ist vor allem für eines berühmt: die Ausgrabungsstätte Butrint, die 15 Kilometer südlich am See von Butrint liegt. Sie zählt neuerdings zum Weltkulturerbe.
Noch ist Albanien kaum in Reisekatalogen zu finden. Neben Studiosus hat sich beispielsweise der Veranstalter Culterramar aus Tübingen auf Reisen nach Südalbanien spezialisiert. Internet: www.albaniantourism.com. (dpa)