Dodik zieht seinen kümmerliche Schwanz ein
Dodik schwächt Drohungen gegen Schmidt ab
Der bosnische Serbenführer Milorad Dodik hat seine Drohungen gegen den von der UNO ernannten Hohen Repräsentanten Christian Schmidt abgeschwächt. Gegen Schmidt werde „keiner von uns Gewalt anwenden“, sagte Dodik gestern laut dem Fernsehsender RTRS.
Der dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahestehende Dodik hatte am Mittwoch erklärt, er wolle dem Deutschen die Einreise in die von ihm regierte, überwiegend von Serben bewohnte Teilrepublik Republika Srpska verweigern – und hatte von der Vorbereitung eines Erlasses zu dessen Verhaftung gesprochen.
Dodik bekräftigte nun RTRS zufolge, Schmidt sei „in der Republika Srpska und ihren Institutionen nicht willkommen“. Er ergänzte: „Eines Tages werden wir ihn rauswerfen.“
Offener Streit mit Schmidt
Dodik befindet sich seit Monaten im offenen Streit mit dem 2021 ernannten Schmidt, dessen Autorität er nie anerkannt hat. Schmidts Ernennung ist wegen der Einwände der Vetomächte Russland und China nicht vom UNO-Sicherheitsrat bestätigt worden.
Der Hohe Repräsentant der internationalen Gemeinschaft wird seit dem Dayton-Abkommen von 1995, mit dem der Bosnien-Krieg beendet worden war, von den Vereinten Nationen ernannt. Er hat weitgehende Befugnisse, darunter das Recht, Gesetze durchzusetzen oder aufzuheben und gewählte Vertreter zu entlassen.
Anklage gegen Dodik
Bosnien-Herzegowina ist seit dem Dayton-Abkommen aufgeteilt in die überwiegend von bosnischen Serben bewohnte Republika Srpska und die kroatisch-muslimische Föderation Bosnien und Herzegowina. Die beiden halbautonomen Landesteile sind durch eine schwache Zentralregierung miteinander verbunden.
orf.at