Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Russisch-türkische Beziehungen

P

Popeye

Guest
Russlands Außenminister führt in der Türkei Gespräche über globale Streitfragen




Zahlreiche internationale Krisen stehen auf der Tagesordnung des Türkei-Besuchs von Russlands Außenminister Sergej Lawrow am 2. Juli.
"Der Türkei-Besuch Sergej Lawrows wird die Möglichkeit bieten, aktuelle regionale und internationale Probleme ausführlich zu behandeln", teilte der russische Außenministeriumssprecher Andrej Nesterenko RIA Novosti mit.
"Zu diesen werden zweifellos Fragen der Regelung im Irak und im Nahen Osten, die Situation um das iranische Nuklearproblem und um das Kosovo, die Lage in Transkaukasien und in Zentralasien wie auch der Stand der Zypern-Regelung gehören."
Darüber hinaus werde die Kooperation in den Organisationen der Schwarzmeer-Anrainerstaaten diskutiert.
Die Außenminister Russlands und der Türkei würden Meinungen über die Entwicklungsperspektiven der bilateralen Beziehungen in Handel und Wirtschaft austauschen, in denen stabile positive Tendenzen zu verzeichnen sind, fügte Nesterenko hinzu. Der bilaterale Handelsumsatz 2007 habe eine Rekordsumme von 22,5 Milliarden Dollar erreicht.
Wie der Außenamtssprecher mitteilte, belief sich diese Zahl in den ersten vier Monaten dieses Jahres auf 10,6 Milliarden Dollar, was einen Zuwachs um 63,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutet, und die direkten türkischen Investitionen in Russland belaufen sich auf insgesamt rund sechs Milliarden Dollar.



RIA Novosti - Politik - International - Russlands Außenminister führt in der Türkei Gespräche über globale Streitfragen
 
64160425.jpg


Russland-Türkei-Beziehungen: Mehr als nur Blue Stream

Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow wird bei seinem Ankara-Besuch am 2. Juli ein großer Empfang bereitet.
Neben seinem Amtskollegen Ali Babacan trifft der russische Chefdiplomat auch noch mit Präsident Abdullah Gül und Premier Recep Tayyip Erdogan zusammen.
Gewöhnlich signalisiert das, dass die Gastgeber den Besuch eines Ministers als äußerst wichtig einschätzen oder dass ein baldiger Besuch des Staatschefs vorbereitet wird. Es kann auch beides bedeuten. Das wäre gut.
Ein Besuch des neuen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew in der Türkei, ein wichtiger Nachbarstaat am Schwarzen Meer und Handels- und Wirtschaftspartner im Süden, käme für Russland ziemlich gelegen.
Russland und die Türkei haben viel zu besprechen. Auf der Tagesordnung stehen die Regelung im Nahen Osten und im Irak, der Atomstreit mit Iran, die Lage in Transkaukasien und Zentralasien, die Regelung auf Zypern und im Kosovo. Natürlich kommt auch die Wirtschafts- und Handelspartnerschaft nicht zu kurz, die derzeit starke Wachstumszahlen aufweist.
Im vergangenen Jahr erreichte der Handelsumsatz 22,5 Milliarden US-Dollar. Allein in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres stieg er um mehr als 60 Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar an. Somit wird er in diesem Jahr die Rekordhöhe von 2007 übertreffen.
Ein Viertel aller Auslandsaufträge der türkischen Baufirmen wird in Russland realisiert. Im vergangenen Jahr haben türkische Bauunternehmen Verträge für eine Gesamtsumme von drei Milliarden Dollar unterzeichnet.
Schade nur, dass der Besuch vom jüngsten „Touristenskandal“ überschattet wird. Vor kurzem haben sich mehrere türkische Firmen bankrott erklärt und geweigert, russische Reisende in bereits bezahlten Hotels unterzubringen.
Doch da die türkischen Küsten von russischen Touristen erobert werden, kann es wohl kaum ohne schwere Fehlschläge vor sich gehen. Natürlich wird das nicht zum Hauptthema werden, doch Lawrow wird in diesem Zusammenhang bestimmt die heikle Frage ansprechen, wie die türkischen Partner die Abkommen mit den Russen einhalten. Darum ist es gar nicht bestens bestellt.
In Russland gibt es in diesem Jahr sogar eine „schwarze Liste“ von türkischen Unternehmen, die die vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den russischen Partnern nicht erfüllen und sich vor den Beschlüssen internationaler Schiedsgerichte drücken. Es ist nicht bekannt, wie viele türkische Firmen auf der Liste stehen, doch es sollen Dutzende sein.
Im Prinzip ist es recht schwer, diese Rechtsverletzer zu erfassen, denn in der Türkei können mehrere Unternehmen auf eine Privatperson registriert werden. Deswegen raten russische Experten, bei der Zuverlässigkeitsprüfung einer Firma nicht deren Namen, sondern den Inhaber oder den Geschäftsleiter zu beachten. So seien unredliche Partner leichter aufzuspüren.
Viele russische Geschäftsleute aus dem Mittelstand schreckt von der Türkei auch die Tatsache ab, dass eine Gerichtsverhandlung gegen ein unlauteres türkisches Unternehmen für einen Ausländer so gut wie aussichtslos ist. Die nationalen Gerichte geben einheimischen Firmen den Vorzug. Selbst gewonnenen Klagen wird nicht stattgegeben, da die Türken den Konkursmechanismus geschickt nutzen, um bereits ausgetragenen Entscheidungen auszuweichen.
Doch die Türkei und Russland haben Wichtigeres zu tun, obwohl die genannten Probleme die Entwicklung der Partnerschaft stark behindern. Die Hauptsache besteht darin, dass die seit langem bestehende Struktur der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen für Moskau und Ankara zu minimal ist.
In den letzten zehn Jahren wurde sie fast nur um das berühmte Gasprojekt Blue Stream herum aufgebaut. Natürlich ist es einmalig, es wurde fachgerecht verwirklicht und effizient verwaltet. Die Blue-Stream-Pipeline bildete praktisch den Kern, um den immer neue Schichten der russisch-türkischen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen aufgebaut wurden.
Selbst die außenpolitische Partnerschaft wurde in gewisser Weise sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene davon angekurbelt und bestimmt. Nichts anderes als die Blue-Stream-Pipeline hat den Diplomaten der beiden Länder erlaubt, den Terminus der „fortgeschrittenen vielseitigen Partnerschaft“ in Umlauf zu bringen.
Doch der „blaue Strom“ fließt schon so lange, dass er für die neuen Projekte der Zusammenarbeit zu klein ist. An diesen Kern können sie einfach nicht mehr angeschlossen werden. Deswegen wird der Umfang der Zusammenarbeit im jetzigen Ist-Zustand immer langsamer wachsen, obwohl äußerlich alle Zahlen und Tatsachen auf das Gegenteil hinweisen. Russland und die Türkei müssen die Liste ihrer Kooperationsprojekte erneuern.
In erster Linie geht es um die Erweiterung der Zusammenarbeit auf vorrangigen Gebieten wie der Atomenergie. Der russische AKW-Bauer Atomstroyexport ist bereit, der Türkei den Bau eines Atomkraftwerks zu konzipieren, das sowohl preisgünstiger als auch zuverlässiger als die amerikanischen sein wird.
Mit solchen Atomkraftwerken wird die Türkei ihre Positionen auf dem regionalen Energiemarkt schlagartig stärken, vor allem mit Hinblick auf die Probleme im Atomstreit mit Iran. Moskau deutet Ankara seit langem an, dass es im Wirtschaftsbereich, vor allem bezüglich der Energiebranche, auf die Argumente zugunsten der wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit hören sollte.
Natürlich wird es nicht gelingen, die Beziehungen vollständig aus dem politischen Bereich rauszuziehen. Das ist absurd. Doch es wäre gut, das Politische und das Wirtschaftliche penibel abzuwägen. Russland ist seit langem dazu bereit.



RIA Novosti - Analysen und Kommentare - Russland-Türkei-Beziehungen: Mehr als nur Blue Stream

:app::app::app::app:

Weiter so! Scheiss auf die EU!
 
Admins und Mods, kann der Thread in "Russisch-türkischer Beziehungen" umgewandelt werden.

Danke.
 
Russland und Türkei gründen gemeinsames Landwirtschaftskomitee






Russland und die Türkei führen die erste Tagung des Exekutivkomitees für Fragen des landwirtschaftlichen Sektors im Oktober durch.
Das sagte der russische Landwirtschaftsminister Alexej Gordejew am Mittwoch Journalisten.
"Wir haben vereinbart, ein gemeinsames russisch-türkisches Exekutivkomitee für Fragen des landwirtschaftlichen Sektors zu gründen", sagte Gordejew zum Abschluss des Treffens mit seinem türkischen Amtskollegen, Mehmet Mehdi Eker.
Gordejew zufolge wird im Rahmen des Komitees ein Entwurf für ein strategisches Abkommen im Landwirtschaftssektor zwischen beiden Ländern ausgearbeitet.
Eker gab bekannt, dass dieses Dokument alle Sphären der Landwirtschaft mit einschließt.
Die türkische Seite äußerte bei dem Treffen ihr Interesse an Getreidelieferungen aus Russland.
Laut einer Prognose des russischen Landwirtschaftsministeriums wird sich die Getreideernte in diesem Jahr auf rund 85 Millionen Tonnen belaufen. Für den Export sind etwa 15 Millionen Tonnen vorgesehen.



RIA Novosti - Wirtschaft - Russland und Türkei gründen gemeinsames Landwirtschaftskomitee
 
Warenumsatz Russland/Türkei bei rund 16 Milliarden US-Dollar


Der Warenumsatz zwischen Russland und der Türkei hat nach den ersten fünf Monaten dieses Jahres rund 16 Milliarden US-Dollar betragen.
Das sagte der türkische Außenminister Ali Babacan bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow am Mittwoch in der türkischen Hauptstadt Ankara.
"Dieser Wert zeugt davon, dass Russland einer der wichtigsten Handelspartner der Türkei ist", äußerte Babacan.
Ihm zufolge hat der Warenumsatz zwischen beiden Ländern im vergangenen Jahr 28 Milliarden US-Dollar betragen.
Er betonte zudem, der Umfang der türkischen Investitionen in Russland habe von Januar bis Mai die Summe von sechs Milliarden US-Dollar erreicht. Die russischen Investitionen in die türkische Wirtschaft würden sich auf vier Milliarden US-Dollar belaufen.

RIA Novosti - Wirtschaft - Warenumsatz Russland/Türkei bei rund 16 Milliarden US-Dollar

:app::app::app::app:
 
Die Türkei will bis zum Jahr 2010 einen eigenen Raketenschild aufbauen. Seinen Kern könnten die russischen Flugabwehr-Systeme S-300 bilden, berichtet die Nachrichtenagentur ANKA.

Der Raketenschild soll aus acht Batterien bestehen. Zwei davon sollen in Istanbul und Ankara aufgestellt werden. Der Lieferant der Rüstungen soll im Rahmen einer Ausschreibung ermittelt werden. Die russischen Raketenabwehr-Systeme S-300 haben laut ANKA gute Chancen für den Sieg. Als Alternative kämen die US-amerikanischen Systeme Patriot sowie die amerikanisch-israelischen Arrow in Betracht, die den russischen Waffen jedoch bei vielen Parametern nachstünden.

Nach Angaben der Zeitung Turkish Daily News (TDN) will die Türkei eine Milliarde US-Dollar für den Aufbau des Raketenschildes ausgeben und hat bereits mit den USA, Russland, Israel und China vorläufige Verhandlungen geführt. Russland habe der Türkei die Flugabwehr-Systeme S-400 angeboten, berichtet TDN. Das türkische Militär habe noch keine endgültige Wahl getroffen.

Offiziell wurden die Meldungen der ANKA und TDN bisher nicht bestätigt.
 
Nun ja... Die Russen selber haben ja sehr viele Turk-Völker in ihrer Föderation und pflegen seit seit mehr als langem engste brüdertliche Beziehungen zum grössten Turk-Staat Kasachstan. Da ist es ihnen eben wichtig auch zur Türkei gute Beziehungen zu halten.
Kann sicherlich für die innere Stabilität der russischen Föderation nur von Vorteil sein.
 
Nun ja... Die Russen selber haben ja sehr viele Turk-Völker in ihrer Föderation und pflegen seit seit mehr als langem engste brüdertliche Beziehungen zum grössten Turk-Staat Kasachstan. Da ist es ihnen eben wichtig auch zur Türkei gute Beziehungen zu halten.
Kann sicherlich für die innere Stabilität der russischen Föderation nur von Vorteil sein.

Die Gründe liegen eigentlich ganz woanders und sind geographisch und politisch bedingt.

Die Türkei kontrolliert den Bosporus, neben der Ostseeverbindung ist es der einzige ganzjährige Zugang zum Meer für Russland auf der Westseite.
Dies war für Russland schon oft ein Kriegsgrund gewesen.
Die Ostsee wird von NATO und EU-Staaten kontrolliert. Der Bosporus nur von der Türkei, die gehört zwar zur NATO, doch diese hält nicht mehr so wie zu Zeiten des Kalten Krieges zusammen. Siehe Kosovo-Krieg und vor allem Irak-Krieg.
Gleichzeitig erinnere man sich an den Kuba-Konflikt, der durch die Stationierung von Raketen in der Türkei beendet werden konnte. Sollten sich die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zur Türkei stark verbessern, so erhofft man sich, dass die Türkei nicht so schnell wieder sein Territorium bereitstellen würde um Russland mit einem Krieg zu drohen.
Gleichzeitig erfährt die Türkei zur Zeit eine Abweisung von der EU. Ein möglicher Coup Russlands wäre es also die Türkei sogar von der NATO abzuwerben oder zumindest zwingen öfter eine neutrale Position einzunehmen bei einem Streit zwischen der USA und Rußland.

Rußland ist generell bemüht all seine Nachbarn auf eine gemäßigte Position oder auf seine Seite zu bringen. Man unterstützt sogar den Iran um zu vermeiden, dass Rußland von amerikanischen Basen umzingelt wird. Die NATO-Erweiterungen werden zunehmend kritisiert. Die Türkei ist ein strategisch sehr wichtiges Land, deshalb kommt man ihr entgegen.
 
Zurück
Oben