Ein für die syrische Krise außerdienstlich wichtiger regionaler Akteur, die Türkei, hat zwar die Vereinbarung über die Feuerpause begrüßt, will jedoch das Recht behalten, die von der (kurdischen) "Bürgerschutzwehr" (YPG) kontrollierten Gebiete weiter mit schwerer Artillerie anzugreifen. "Natürlich hat die Türkei das Recht, ihr Territorium zu verteidigen", sagt der türkische Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus. Die Türkei ist jedoch zu keinem Zeitpunkt provoziert worden. Alle seriösen Beobachter vor Ort und die Internationale "Anti-IS-Koalition" bestätigen, dass die YPG bisher nicht einmal eine Kugel Richtung Türkei abgefeuert hat. Dennoch nimmt die türkische Armee seit dem Selbstmordanschlag in Ankara am 17. Februar kurdische Stellungen, militärische und zivile Ziele in Syrien immer wieder unter Beschuss.
Die YPG und andere syrisch-kurdische Organisationen wiesen alle Vorwürfe strikt zurück. Der Anschlag von Ankara wurde aufs Schärfste verurteilt und als "feiger Terroranschlag" bezeichnet. Das scheint für die Regierung in Ankara nicht auszureichen. Jahrelang hat Ankara die syrischen Rebellen als Waffe gegen das Regime in Damaskus benutzt. Nun mobilisiert die türkische Regierung immer mehr syrische Rebellen für den Kampf gegen den "kurdischen Terror" in Syrien.