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Schaden Netzwerk-Seiten der Gesundheit?

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Bloody

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Widersprüchliche Meinungen: Einige Experten sehen online-Networking als Chance, andere als Gesundheitsrisiko


London/Linz - Websites wie Facebook oder studiVZ, die eigentlich Menschen verbinden sollten, könnten in Wirklichkeit die Isolation fördern, behauptet eine Studie im Fachmagazin Biologist. Wenn das Internet dazu führe, dass Kontakte im realen Leben wegfallen, habe das negative Folgen für den Menschen, denn persönliche Interaktion erfülle auch wichtige biologische Zwecke, so der Grundtenor.

Gesundheitsprobleme durch Verlust sozialer Kontakte
Studienautor Aric Sigman von Institute of Biology meint, dass der Verlust des reellen Networking zu gesundheitlichen Problemen bis hin zu Krebs, Schlaganfällen, Herzerkrankungen und Demenz führen könne. Es gebe Hinweise darauf, dass gestörte Kommunikation das Immunsystem störe und es negative Auswirkungen auf die geistigen Leistungen gebe. Für Sigman sind die sozialen Internetseiten ein Mitgrund für die zunehmende Isolierung der Menschen.

Netzwerkseiten für Kontaktaufnahme



Ganz so negativ sieht der Medienpsychologe Markus Appel von der Johannes Kepler Universität Linz dies nicht. "Viele von diesen Netzwerken führen ja eigentlich dazu, dass Menschen sich auch im realen Leben treffen." Zudem sei durch dieses Online-Networking eine Kontaktaufnahme mit Menschen möglich geworden, die einander ohne Internet niemals kennengelernt hätten, weil sie etwa geografisch weit voneinander entfernt leben. "Das gleiche gilt auch für Menschen, die gewisse Hobbys oder Interessen miteinander teilen und sich im Internet austauschen."

Isolation oder Chance


"Soziale Networking-Seiten im Internet haben die meisten Zuwächse, besonders unter Kindern," meint hingegen Studienautor Sigman. Solche Seiten sollten eigentlich dazu da sein, um unser soziales Leben noch weiter auszugestalten, aber wir finden dass das anders ist. In einer Untersuchung hat der Forscher festgestellt, dass die Stundenanzahl von reellen sozialen Kontakten seit 1987 dramatisch zurückgegangen ist.


Natürlich gebe es auch die Gefahr der Isolation, räumt auch Appel ein, etwa für Menschen, die sozial gehemmt sind und sich nur mehr im Internet bewegen. Dennoch müsse man auch die Vorteile sehen, neue Bekanntschaften zu machen. Beschreibt man die sozialen Online-Netzwerk als Ersatz für eine reelle Begegnung sei das eine sehr verkürzte Sicht der Dinge. (pte)

derStandard.at
 
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