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Schamanen auf den Barrikaden

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23.03.06 Schamanen auf den Barrikaden
Verteidigungsminister Iwanow droht handfester Ärger in Tuwa

Von Irina Wolkowa, Moskau

Russlands Verteidigungsminister Sergej Iwanow, der als einer der möglichen Erben von Präsident Wladimir Putin gehandelt wird, ist nicht wählerisch, wenn es um Verbalattacken gegen die ungeliebten Medien geht. Nun droht ihm handfester Ärger in Tuwa, einer Teilrepublik an der Grenze zur Mongolei, wo die Schamamen auf die Barrikaden gehen. Grund sind Auslassungen Iwanows, der kürzlich hiesigen Medien Volksverdummung vorwarf und sagte: »Oft steht ein guter Artikel in den Zeitungen neben Werbung für Bordelle, Schamanen und andere Gauner.«

Das Echo fiel ungewöhnlich heftig aus: Schamanen in einem Atemzug mit Huren und Gaunern zu nennen, sei eine Beleidigung, wie sie diesen in der gesamten Geschichte Tuwas nicht widerfahren sei. Weder in der Zarenzeit noch in der Sowjetära, empörte sich der Oberste Schamane der Republik, Mongusch Kenin-Lopsan, gegenüber dem Moskauer »Kommersant«. Noch deutlicher wurde Nadeschda Mischit-Doorschu, Chefin von »Dungur«, einer der insgesamt sechs Berufsvereinigungen der etwa 300 in Tuwa praktizierenden Schamanen: Menschen, die fremde Kulturen missachten, dürfen die Interessen der Gesellschaft nicht in der Regierung vertreten.

Schamanen verstehen sich als Mittler zwischen Mensch und Naturgeistern und versetzen sich, um mit diesen kommunizieren zu können, in Trance. Vor 10 000 bis 15 000 Jahren entstanden, ist der Schamanismus im asiatischen Teil Russlands bis heute verbreitet. Neben Tuwa in anderen Regionen mit türkisch-mongolischer Urbevölkerung: Burjatien, Chakassien, Jakutien, Altai oder dem Autonomen Kreis der Ewenken (Tungusen).

Handfeste Unruhen, wie sie die Schamanenvereinigung »Dungur« plant, sollte Iwanow sich nicht entschuldigen, sind daher mehr als eine leere Drohung. »Wir können mit dem Protest der Muslime gegen die Veröffentlichung von Karikaturen des Propheten Mohammed in einer dänischen Zeitung durchaus konkurrieren«, warnte ein »Dungur«-Mitglied bereits.

Inzwischen beschäftigt sich der Föderationsrat mit dem Skandal. Ljudmila Narussewa, die dort die Interessen Tuwas vertritt, will eine Resolution durchboxen, die Iwanow zu einer öffentlichen Entschuldigung verdonnert. Iwanows Äußerungen seien eine »unglaubliche Beleidigung für die vielen Völker Russlands, deren Kultur und Geschichte seit Jahrhunderten untrennbar mit dem Schamanismus verbunden sind«. Die Chancen stehen nicht schlecht. Als Witwe von Anatolij Sobtschak, Ex-Oberbürgermeister von St. Peterburg, hat Narussewa direkten Zugang zum Kremlchef.

http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=87695&IDC=2

Super Russland ganz Toll! Sollen sich so die Bürger Russlands zu Russland zugehörig fühlen ?

Wenn die Russen die nicht mögen sollen sich die TUWA abspalten von Russland und Ende, aber dann... naja
 
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