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Erst soll er für 45 Jahre in den Knast und jetzt ist er frei?Das
richt nach Machenschaften von Anhängern des ehemaligen Präsidenten Tudjman und schlampige Arbeit in Den Haag!
Ex-General Blaskic, Tudjmans Sündenbock für Massaker in Bosnien, wurde freigelassen. Die kroatischen Drahtzieher der Verbrechen bleiben im Dunkeln.
SARAJEWO. Es war eine Mischung aus Bitterkeit und Zynismus, mit der der Bürgermeister des bosnischen Dorfes Ahmici auf die jüngste Entscheidung des UN-Kriegsverbrechertribunals reagierte: "Ich freue mich für Herrn Blaskic", so Mehmed Ahmic, "aber es wäre gut, wenn er uns jetzt die wahren Täter nennen könnte."
Der ehemalige bosnisch-kroatische General Tihomir Blaskic war Anfang der Woche vom Tribunal in Den Haag freigelassen worden. Ursprünglich hätte er wegen eines Massakers an bosnischen Muslimen in Ahmici 45 Jahre hinter Gittern verbringen sollen. Vergangene Woche hatte das Tribunal in einem Berufungsprozess die Strafe aber auf neun Jahre herabgesetzt. Da Blaskic einen Großteil davon bereits in Untersuchungshaft abgesessen hat, wurde er entlassen.
Blaskic kommandierte fast während des gesamten Bosnienkrieges von 1992 bis 1995 die kroatischen Streitkräfte in Zentralbosnien. Im März 2000 war er in Den Haag in erster Instanz schuldig gesprochen worden, Angriffen auf Zivilisten befohlen zu haben.
Doch schon damals tauchten Zweifel an der Alleinschuld des Angeklagten auf. Denn General Blaskic war auf der Grundlage von Geheimdienstdokumenten der Tudjman-Regierung in Kroatien verurteilt worden.
In Wirklichkeit, so bewiesen Untersuchungen nach dem Tode Franjo Tudjmans und dem Regimewechsel im Jahre 2000, hatten andere Personen aus der Umgebung des kroatischen Präsidenten die Fäden bei den Verbrechen in Zentralbosnien gezogen. Blaskic, so das Gericht jetzt, war nicht schuldig an dem Massaker von Ahmici, bei dem im April 1993 mehr als 100 Zivilisten, darunter viele Kinder, von kroatischen Spezialeinheiten bestialisch ermordet worden waren. Die Richter sprachen ihn deshalb in 16 von 19 Anklagepunkten frei.
Bestätigt wurde nur, dass Blaskic Gefangene als menschliche Schutzschilde missbrauchen ließ. Die Frage, wer aber für die Massaker zur Verantwortung gezogen werden muss, wurde im Berufungsprozess nicht erörtert.
Noch heute versuchen Anhänger des ehemaligen Präsidenten Tudjman, die Spuren zu den wirklich Verantwortlichen an den Verbrechen zu verwischen.
So beschuldigte der damalige Chef des kroatischen Geheimdienstes SIS, Markica Rebic, nun den jetzigen Präsidenten Stipe Mesic, das ursprünglich harte Urteil gegen Blaskic eingefädelt zu haben. Dabei sind neue Dokumente aufgetaucht, die Rebic nach Aussage des ehemaligen kroatischen Botschafters bei der UNO, Ante Nobilo, selbst belasten.
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=a&id=435706
richt nach Machenschaften von Anhängern des ehemaligen Präsidenten Tudjman und schlampige Arbeit in Den Haag!
Ex-General Blaskic, Tudjmans Sündenbock für Massaker in Bosnien, wurde freigelassen. Die kroatischen Drahtzieher der Verbrechen bleiben im Dunkeln.
SARAJEWO. Es war eine Mischung aus Bitterkeit und Zynismus, mit der der Bürgermeister des bosnischen Dorfes Ahmici auf die jüngste Entscheidung des UN-Kriegsverbrechertribunals reagierte: "Ich freue mich für Herrn Blaskic", so Mehmed Ahmic, "aber es wäre gut, wenn er uns jetzt die wahren Täter nennen könnte."
Der ehemalige bosnisch-kroatische General Tihomir Blaskic war Anfang der Woche vom Tribunal in Den Haag freigelassen worden. Ursprünglich hätte er wegen eines Massakers an bosnischen Muslimen in Ahmici 45 Jahre hinter Gittern verbringen sollen. Vergangene Woche hatte das Tribunal in einem Berufungsprozess die Strafe aber auf neun Jahre herabgesetzt. Da Blaskic einen Großteil davon bereits in Untersuchungshaft abgesessen hat, wurde er entlassen.
Blaskic kommandierte fast während des gesamten Bosnienkrieges von 1992 bis 1995 die kroatischen Streitkräfte in Zentralbosnien. Im März 2000 war er in Den Haag in erster Instanz schuldig gesprochen worden, Angriffen auf Zivilisten befohlen zu haben.
Doch schon damals tauchten Zweifel an der Alleinschuld des Angeklagten auf. Denn General Blaskic war auf der Grundlage von Geheimdienstdokumenten der Tudjman-Regierung in Kroatien verurteilt worden.
In Wirklichkeit, so bewiesen Untersuchungen nach dem Tode Franjo Tudjmans und dem Regimewechsel im Jahre 2000, hatten andere Personen aus der Umgebung des kroatischen Präsidenten die Fäden bei den Verbrechen in Zentralbosnien gezogen. Blaskic, so das Gericht jetzt, war nicht schuldig an dem Massaker von Ahmici, bei dem im April 1993 mehr als 100 Zivilisten, darunter viele Kinder, von kroatischen Spezialeinheiten bestialisch ermordet worden waren. Die Richter sprachen ihn deshalb in 16 von 19 Anklagepunkten frei.
Bestätigt wurde nur, dass Blaskic Gefangene als menschliche Schutzschilde missbrauchen ließ. Die Frage, wer aber für die Massaker zur Verantwortung gezogen werden muss, wurde im Berufungsprozess nicht erörtert.
Noch heute versuchen Anhänger des ehemaligen Präsidenten Tudjman, die Spuren zu den wirklich Verantwortlichen an den Verbrechen zu verwischen.
So beschuldigte der damalige Chef des kroatischen Geheimdienstes SIS, Markica Rebic, nun den jetzigen Präsidenten Stipe Mesic, das ursprünglich harte Urteil gegen Blaskic eingefädelt zu haben. Dabei sind neue Dokumente aufgetaucht, die Rebic nach Aussage des ehemaligen kroatischen Botschafters bei der UNO, Ante Nobilo, selbst belasten.
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