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Rehana
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Ein Mitglied des Gendarmeriekorps der Vatikanstadt hat vermutlich Selbstmord begangen. Der 26 Jahre alte Polizist in der Ausbildung sei im Bad der Kaserne leblos aufgefunden worden, gab der Vatikan bekannt. Man habe einen Abschiedsbrief gefunden.
Alessandro Benedetti habe sich wahrscheinlich in den Kopf geschossen und sei zwei Stunden später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen, hieß es bei der Nachrichtenagentur Ansa. Anscheinend sei Liebeskummer das Motiv gewesen, da der junge Mann aus Foligno in Umbrien kürzlich von seiner Freundin verlassen worden war, erklärte seine Tante.
Der Papst habe sich tief betroffen über den Tod des 26-Jährigen gezeigt. Er war erst seit April in der Gendarmerie tätig und habe sich nie auffällig verhalten. Benedikt XVI. sei den Familienangehörigen und allen Mitgliedern des Sicherheitsapparates in dieser Stunde spirituell nah, hieß es aus dem Vatikan.
Zum Gendarmeriekorps gehören derzeit rund 100 militärisch ausgebildete Männer, die vor allem im Anti-Terrorismus-Bereich tätig sind und die Eingänge zur Vatikanstadt bewachen. Daneben sorgt im Vatikan auch die pittoresk gekleidete päpstliche Schweizergarde für die persönliche Sicherheit des Papstes. Innerhalb der Garde war es im Frühjahr 1998 zu einem aufsehenerregenden Doppelmord gekommen: Dabei soll der junge Schweizergardist Cédric Tornay den damaligen Kommandanten Alois Estermann und seine venezolanische Frau Gladys getötet und sich anschließend selbst das Leben genommen haben. Die Umstände der Tat sind bis heute nicht genau geklärt.