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Zwei junge Frauen erschossen
52-Jähriger bringt nach einem Streit zwei junge Frauen in einer Gossauer Wohnsiedlung um
Gossau. Am Mittwoch-abend wurden zwei junge Frauen erschossen. Der mutmassliche Täter, ein 52-jähriger Schweizer serbischer Herkunft, liess sich widerstandslos festnehmen. Sein Tatmotiv ist noch unklar.
Kathrin Schwander
Eine 24-jährige Frau und deren 20-jährige Kollegin waren am Mittwochabend bei einem Bekannten auf Besuch. Dabei kam es zu einem Streit. Später fielen Schüsse. Die 24-jährige wurde in der Wohnung getötet, die jüngere Frau fand man später im Treppenhaus. Nach der Bluttat rief der Täter der Polizei an und liess sich widerstandslos verhaften.
Die Staatsanwaltschaft eröffnete noch in der Nacht das Strafverfahren gegen ihn. Der 52-jährige Mann ist Schweizer mit serbischen Wurzeln. Die getöteten Frauen stammen aus Bosnien-Herzegowina und Serbien-Montenegro. Sie wohnten bereits seit mehreren Jahren in der Schweiz.
«Er hat sich immer aufgeregt»
«Ich hörte Lärm und lief auf den Balkon», berichtet eine Nachbarin. «Der Mann im Haus gegenüber ging wütend auf und ab. Er rief immer wieder: ‹Ich bringe dich um›.» Dann habe sie Schüsse gehört. Der lauteste Schuss sei jener im Treppenhaus gewesen. Warum der Mann die beiden Frauen umgebracht hat, weiss die Nachbarin nicht. «Die 24-Jährige war oft bei ihm zu Besuch. Man sagt, sie habe im Sommer bereits einmal Streit mit ihm gehabt.» Dabei sei es offenbar um Geld gegangen, welches die Frau dem Mann schulde. Die jüngere Frau habe den Mann weniger gut gekannt. «Sie begleitete ihre Kollegin wohl, um sie zu beschützen», vermutet die Nachbarin. Der Mann ist laut Nachbarn psychisch angeschlagen und lebt von einer Rente. Man geht ihm aus dem Wege. Er lebt mit seiner Mutter, die auf den Rollstuhl angewiesen ist, seit vielen Jahren in der Wohnung. «Er hat sich immer über alles aufgeregt. Vor allem über die Kinder. Einmal ist er sogar vor meiner Türe gestanden und hat gesagt, dass ihn meine Tochter nerve», erzählt die Nachbarin.
Zettel am Briefkasten
Vor dem Eingang des Wohnhauses stehen Blumen und Kerzen in einem kleinen Kreis. Am Briefkasten des mutmasslichen Täters klebt ein Zettel. «Ich möchte Sie bitten, mir mein Feuerzeug und die anderen Sachen von diesem Haus/Wohnung zu- rückzugeben. Bitte in den Briefkasten legen.» Das hat er darauf geschrieben. Die Nachbarin weiss nicht, was der Zettel soll. Er hängt schon seit April dort. «Niemand hat ihm etwas weggenommen», sagt sie. Das Treppenhaus führt an den Tatort, in den obersten Stock. Dort fand die jüngere Frau wahrscheinlich den Tod. Die Blutspuren zeugen davon. Vielleicht starb sie aber auch erst später. «Es war eine grosse Aufregung, weil man nicht wusste, ob sie tot war oder nicht», rapportiert die Nachbarin die schrecklichen Geschehnisse vom Mittwochabend. Und mit den Worten: «In dieser Siedlung ist noch nie so etwas geschehen. Wir müssen jetzt wieder unsere Ruhe finden» zieht sie sich schliesslich in ihre Wohnung zurück.
Klagender Trauerzug
Während sich die meisten Journalisten schon vom Tatort entfernt haben, erscheinen sechs Angehörige der 20-jährigen Frau, die getötet wurde. Einem Trauerzug gleich, ziehen sie in die Siedlung ein: Weinend, klagend, schreiend. Sie halten und stützen einander und legen vor der Haustü- re eine Rose nieder. Eine Frau, offenbar die Tante der Verstorbenen, reisst den Zettel vom Briefkasten, den der mutmassliche Täter geschrieben hat. Der Bruder der Getöteten ist auch da. Er kniet am Boden und weint laut. «Er ist ohne Mutter aufgewachsen, jetzt hat er auch noch seine Schwester verloren», sagt die junge Frau neben ihm. (ksch)
Zwei junge Frauen erschossen
52-Jähriger bringt nach einem Streit zwei junge Frauen in einer Gossauer Wohnsiedlung um
Gossau. Am Mittwoch-abend wurden zwei junge Frauen erschossen. Der mutmassliche Täter, ein 52-jähriger Schweizer serbischer Herkunft, liess sich widerstandslos festnehmen. Sein Tatmotiv ist noch unklar.
Kathrin Schwander
Eine 24-jährige Frau und deren 20-jährige Kollegin waren am Mittwochabend bei einem Bekannten auf Besuch. Dabei kam es zu einem Streit. Später fielen Schüsse. Die 24-jährige wurde in der Wohnung getötet, die jüngere Frau fand man später im Treppenhaus. Nach der Bluttat rief der Täter der Polizei an und liess sich widerstandslos verhaften.
Die Staatsanwaltschaft eröffnete noch in der Nacht das Strafverfahren gegen ihn. Der 52-jährige Mann ist Schweizer mit serbischen Wurzeln. Die getöteten Frauen stammen aus Bosnien-Herzegowina und Serbien-Montenegro. Sie wohnten bereits seit mehreren Jahren in der Schweiz.
«Er hat sich immer aufgeregt»
«Ich hörte Lärm und lief auf den Balkon», berichtet eine Nachbarin. «Der Mann im Haus gegenüber ging wütend auf und ab. Er rief immer wieder: ‹Ich bringe dich um›.» Dann habe sie Schüsse gehört. Der lauteste Schuss sei jener im Treppenhaus gewesen. Warum der Mann die beiden Frauen umgebracht hat, weiss die Nachbarin nicht. «Die 24-Jährige war oft bei ihm zu Besuch. Man sagt, sie habe im Sommer bereits einmal Streit mit ihm gehabt.» Dabei sei es offenbar um Geld gegangen, welches die Frau dem Mann schulde. Die jüngere Frau habe den Mann weniger gut gekannt. «Sie begleitete ihre Kollegin wohl, um sie zu beschützen», vermutet die Nachbarin. Der Mann ist laut Nachbarn psychisch angeschlagen und lebt von einer Rente. Man geht ihm aus dem Wege. Er lebt mit seiner Mutter, die auf den Rollstuhl angewiesen ist, seit vielen Jahren in der Wohnung. «Er hat sich immer über alles aufgeregt. Vor allem über die Kinder. Einmal ist er sogar vor meiner Türe gestanden und hat gesagt, dass ihn meine Tochter nerve», erzählt die Nachbarin.
Zettel am Briefkasten
Vor dem Eingang des Wohnhauses stehen Blumen und Kerzen in einem kleinen Kreis. Am Briefkasten des mutmasslichen Täters klebt ein Zettel. «Ich möchte Sie bitten, mir mein Feuerzeug und die anderen Sachen von diesem Haus/Wohnung zu- rückzugeben. Bitte in den Briefkasten legen.» Das hat er darauf geschrieben. Die Nachbarin weiss nicht, was der Zettel soll. Er hängt schon seit April dort. «Niemand hat ihm etwas weggenommen», sagt sie. Das Treppenhaus führt an den Tatort, in den obersten Stock. Dort fand die jüngere Frau wahrscheinlich den Tod. Die Blutspuren zeugen davon. Vielleicht starb sie aber auch erst später. «Es war eine grosse Aufregung, weil man nicht wusste, ob sie tot war oder nicht», rapportiert die Nachbarin die schrecklichen Geschehnisse vom Mittwochabend. Und mit den Worten: «In dieser Siedlung ist noch nie so etwas geschehen. Wir müssen jetzt wieder unsere Ruhe finden» zieht sie sich schliesslich in ihre Wohnung zurück.
Klagender Trauerzug
Während sich die meisten Journalisten schon vom Tatort entfernt haben, erscheinen sechs Angehörige der 20-jährigen Frau, die getötet wurde. Einem Trauerzug gleich, ziehen sie in die Siedlung ein: Weinend, klagend, schreiend. Sie halten und stützen einander und legen vor der Haustü- re eine Rose nieder. Eine Frau, offenbar die Tante der Verstorbenen, reisst den Zettel vom Briefkasten, den der mutmassliche Täter geschrieben hat. Der Bruder der Getöteten ist auch da. Er kniet am Boden und weint laut. «Er ist ohne Mutter aufgewachsen, jetzt hat er auch noch seine Schwester verloren», sagt die junge Frau neben ihm. (ksch)