Krajisnik
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Als seine Soldaten in den Wäldern die männlichen Bewohner von Srebrenica erschossen, lud der serbische General Ratko Mladic den Kommandeur der Uno-Truppe zu einem Glas Sliwowitz in sein Quartier. Im Raum stand angebunden ein lebendiges Schwein, und während die Offiziere tranken, kamen Soldaten mit Messern und stachen das Schwein ab, dass das Blut umherspritzte. "So gehen wir mit unseren Feinden um", sagte Mladic zu dem Niederländer. In der brutalen Szene versteckt sich der Antrieb des meistgesuchten Kriegsverbrechers in Europa. Seine Absichten hat der Hauptverantwortliche für den 7 800-fachen Mord von Srebrenica immer fast zwanghaft mitgeteilt.
Seit zehn Jahren wird er gesucht und jetzt wächst täglich die Wahrscheinlichkeit, dass Serbien ihn an das Internationale Kriegsverbrechertribunal ausliefert. Als kürzlich das Belgrader Fernsehen ein Video von Hinrichtungen in Srebrenica durch serbische Milizen zeigte, änderte sich die Stimmung in der serbischen Bevölkerung zu Gunsten einer Übergabe. Gestern meldeten serbische Medien, die Regierung habe Mladic ausfindig gemacht und bereite seine Verhaftung vor. Belgrad dementierte eher zaghaft.
Seit das Tribunal in Den Haag Anklage gegen ihn erhob, hat Mladic, der in Serbien lebt, kaum versucht sich zu verstecken. Immer wieder sah man ihn, sogar in einem Belgrader Fußballstadion - zuletzt, recht rund geworden, im südserbischen Valjevo. Bislang durfte er sich geschützt fühlen.
Düsteres Kriegerpathos hat den aufbrausenden Mladic von Jugend auf begleitet. Im März 1943 geboren, war Ratko ("der Kriegerische") noch ein Kleinkind, als sein Vater in seiner Heimat nahe Sarajevo von nazifreundlichen Ustascha-Milizen ermordet wurde. 14-jährig kam er auf die militärisch-industrielle Oberschule in Belgrad; dort kam der Tod des Vaters von der Hand des Feindes der Aufnahme in eine Ehrenlegion gleich. Als Bester seines Jahrgangs übernahm der erst 22-Jährige in Mazedonien sein erstes Kommando und stieg steil auf. In Wesen und Erscheinung verkörperte er das Ideal eines Offiziers der Volksarmee: ehrliche Haut im Kampfanzug, Kommunist aus gefühlter Volksnähe. Als Kommandant des 9. Armeekorps in der serbisch besiedelten Stadt Knin in Kroatien stand der Oberst schon 1991, zu Beginn, an vorderster Front des Krieges. Nach dem Waffenstillstand in Kroatien übernahm er im Mai 1992 den Oberbefehl der serbischen Armee in Bosnien - bis ihn der von Mladic verachtete, Präsident der bosnischen Serben, Radovan Karadzic im August 1995 absetzte.
Jetzt wird laut serbischen Presseberichten in geheimen Gesprächen noch über die Modalitäten der Übergabe verhandelt - Mladic geht es demnach um Schutz für seine Familie, die ihm besonders seit dem Selbstmord seiner 23-jährigen Tochter Ana 1994 sehr am Herzen liegen soll.
Seit zehn Jahren wird er gesucht und jetzt wächst täglich die Wahrscheinlichkeit, dass Serbien ihn an das Internationale Kriegsverbrechertribunal ausliefert. Als kürzlich das Belgrader Fernsehen ein Video von Hinrichtungen in Srebrenica durch serbische Milizen zeigte, änderte sich die Stimmung in der serbischen Bevölkerung zu Gunsten einer Übergabe. Gestern meldeten serbische Medien, die Regierung habe Mladic ausfindig gemacht und bereite seine Verhaftung vor. Belgrad dementierte eher zaghaft.
Seit das Tribunal in Den Haag Anklage gegen ihn erhob, hat Mladic, der in Serbien lebt, kaum versucht sich zu verstecken. Immer wieder sah man ihn, sogar in einem Belgrader Fußballstadion - zuletzt, recht rund geworden, im südserbischen Valjevo. Bislang durfte er sich geschützt fühlen.
Düsteres Kriegerpathos hat den aufbrausenden Mladic von Jugend auf begleitet. Im März 1943 geboren, war Ratko ("der Kriegerische") noch ein Kleinkind, als sein Vater in seiner Heimat nahe Sarajevo von nazifreundlichen Ustascha-Milizen ermordet wurde. 14-jährig kam er auf die militärisch-industrielle Oberschule in Belgrad; dort kam der Tod des Vaters von der Hand des Feindes der Aufnahme in eine Ehrenlegion gleich. Als Bester seines Jahrgangs übernahm der erst 22-Jährige in Mazedonien sein erstes Kommando und stieg steil auf. In Wesen und Erscheinung verkörperte er das Ideal eines Offiziers der Volksarmee: ehrliche Haut im Kampfanzug, Kommunist aus gefühlter Volksnähe. Als Kommandant des 9. Armeekorps in der serbisch besiedelten Stadt Knin in Kroatien stand der Oberst schon 1991, zu Beginn, an vorderster Front des Krieges. Nach dem Waffenstillstand in Kroatien übernahm er im Mai 1992 den Oberbefehl der serbischen Armee in Bosnien - bis ihn der von Mladic verachtete, Präsident der bosnischen Serben, Radovan Karadzic im August 1995 absetzte.
Jetzt wird laut serbischen Presseberichten in geheimen Gesprächen noch über die Modalitäten der Übergabe verhandelt - Mladic geht es demnach um Schutz für seine Familie, die ihm besonders seit dem Selbstmord seiner 23-jährigen Tochter Ana 1994 sehr am Herzen liegen soll.