skenderbegi
Ultra-Poster
Serbien: Enorme Abhängigkeit von Auslands-Investitionen
Der Balkan-Experte Vladimir Gligorov verspricht sich vom EU-Kurs Serbiens positive Impulse - auch für die Wirtschaft.
Vladimir Gligorov ist ausgewiesener Balkan-Experte des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW)
WirtschaftsBlatt: Wie werden sich die weiteren positiven Vertragsverhandlungen mit der EU auf Serbiens Wirtschaft auswirken?
Vladimir Gligorov: Die Schritte in Richtung Europäische Union werden sich positiv auf die serbische Wirtschaft auswirken. Als Erstes werden sich die Transferzahlungen der EU für Serbien steigern, sobald das Land den Kandidatenstatus erreicht hat. In weiterer Folge werden die zukünftigen Regierungen in die EU-Prozesse besser integriert sein, was wiederum die Risiken für das Wirtschaften in Serbien mindert.
Inwieweit wird Serbiens Festhalten an der Nicht-Anerkennung des Kosovo den Beitritt in die EU im Vorfeld behindern?
Kosovo und Serbien müssen sich in einem glaubwürdigen Prozess einander annähern. Das funktioniert nur, wenn es in den wichtigen Fragen zu Verhandlungen zwischen den beiden Ländern kommt, wo konkrete Beschlüsse das Ergebnis bilden. Die Kosovo-Frage spart sich die EU aber für das Endstadium der Verhandlungen mit Serbien auf. Die Lösung dieser politischen Auseinandersetzung kann verschiedenste Formen annehmen, ohne eine Übereinstimmung in dieser Thematik wird Serbien keine weiteren Erfolge bei den
EU-Verhandlungen erzielen können.
Welche Entwicklung hat die serbische Wirtschaft seit Kriegsende bis heute durchlebt?
Das durchschnittliche Wirtschaftswachstum für die Zeitspanne von 2001 bis 2008 lag konstant über fünf Prozent. Diese Wachstumsrate hat sich hauptsächlich durch Investitionen gehalten und wurde hauptsächlich vom Ausland finanziert. In dieser Periode ist der Industrie- sowie der Landwirtschaftssektor nur mäßig gewachsen und die Beschäftigungsrate ist de facto gesunken. Anfangs hat es zwar signifikante Reformen gegeben, aber diese sind nach 2004 abgerissen. Wenn man die Periode der Wirtschaftskrise 2008 bis 2010 dazunimmt, dann ist die Produk tion in dieser Zeitspanne unter das Niveau von 2001 gesunken und die Beschäftigungsrate ist um 15 Prozent gefallen. Ebenso liegt das erwartete Wachstum für die nächsten paar Jahre unter dem durchschnittlichen BIP von 2001 bis 2008.
Die nationalistische Partei Serbiens SNS liegt bei Umfragen wieder hoch im Kurs. Steht die serbische Bevölkerung dem EU-Beitritt noch etwas skeptisch gegenüber?
Die Skepsis der Bevölkerung ist vor allem deshalb gestiegen, da nach der Wirtschaftskrise immer noch keine effektiven Verbesserungen zu spüren sind. Ich glaube aber, dass selbst eine nationalistisch ausgerichtete Regierung den Kurs Richtung EU nicht mehr rückgängig machen kann.
Welche Rolle spielen ausländische KMU für die serbische Wirtschaft?
Noch spielen sie keine große Rolle. In Zukunft könnte sich dies aber ändern. Es sieht aber so aus, als würde der KMU-Sektor in Zukunft hauptsächlich von einheimischen Firmen dominiert.
Das Interview führte Manuela Tomic.
Serbien: Enorme Abhängigkeit von Auslands-Investitionen
wow....
sind dramatische zahlen wenn diese stimmen sollten!!!
demnach gehts serbien wie allen anderen balkanländer ohne das ausland geht nix.
Der Balkan-Experte Vladimir Gligorov verspricht sich vom EU-Kurs Serbiens positive Impulse - auch für die Wirtschaft.
Vladimir Gligorov ist ausgewiesener Balkan-Experte des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW)
WirtschaftsBlatt: Wie werden sich die weiteren positiven Vertragsverhandlungen mit der EU auf Serbiens Wirtschaft auswirken?
Vladimir Gligorov: Die Schritte in Richtung Europäische Union werden sich positiv auf die serbische Wirtschaft auswirken. Als Erstes werden sich die Transferzahlungen der EU für Serbien steigern, sobald das Land den Kandidatenstatus erreicht hat. In weiterer Folge werden die zukünftigen Regierungen in die EU-Prozesse besser integriert sein, was wiederum die Risiken für das Wirtschaften in Serbien mindert.
Inwieweit wird Serbiens Festhalten an der Nicht-Anerkennung des Kosovo den Beitritt in die EU im Vorfeld behindern?
Kosovo und Serbien müssen sich in einem glaubwürdigen Prozess einander annähern. Das funktioniert nur, wenn es in den wichtigen Fragen zu Verhandlungen zwischen den beiden Ländern kommt, wo konkrete Beschlüsse das Ergebnis bilden. Die Kosovo-Frage spart sich die EU aber für das Endstadium der Verhandlungen mit Serbien auf. Die Lösung dieser politischen Auseinandersetzung kann verschiedenste Formen annehmen, ohne eine Übereinstimmung in dieser Thematik wird Serbien keine weiteren Erfolge bei den
EU-Verhandlungen erzielen können.
Welche Entwicklung hat die serbische Wirtschaft seit Kriegsende bis heute durchlebt?
Das durchschnittliche Wirtschaftswachstum für die Zeitspanne von 2001 bis 2008 lag konstant über fünf Prozent. Diese Wachstumsrate hat sich hauptsächlich durch Investitionen gehalten und wurde hauptsächlich vom Ausland finanziert. In dieser Periode ist der Industrie- sowie der Landwirtschaftssektor nur mäßig gewachsen und die Beschäftigungsrate ist de facto gesunken. Anfangs hat es zwar signifikante Reformen gegeben, aber diese sind nach 2004 abgerissen. Wenn man die Periode der Wirtschaftskrise 2008 bis 2010 dazunimmt, dann ist die Produk tion in dieser Zeitspanne unter das Niveau von 2001 gesunken und die Beschäftigungsrate ist um 15 Prozent gefallen. Ebenso liegt das erwartete Wachstum für die nächsten paar Jahre unter dem durchschnittlichen BIP von 2001 bis 2008.
Die nationalistische Partei Serbiens SNS liegt bei Umfragen wieder hoch im Kurs. Steht die serbische Bevölkerung dem EU-Beitritt noch etwas skeptisch gegenüber?
Die Skepsis der Bevölkerung ist vor allem deshalb gestiegen, da nach der Wirtschaftskrise immer noch keine effektiven Verbesserungen zu spüren sind. Ich glaube aber, dass selbst eine nationalistisch ausgerichtete Regierung den Kurs Richtung EU nicht mehr rückgängig machen kann.
Welche Rolle spielen ausländische KMU für die serbische Wirtschaft?
Noch spielen sie keine große Rolle. In Zukunft könnte sich dies aber ändern. Es sieht aber so aus, als würde der KMU-Sektor in Zukunft hauptsächlich von einheimischen Firmen dominiert.
Das Interview führte Manuela Tomic.
Serbien: Enorme Abhängigkeit von Auslands-Investitionen
wow....
sind dramatische zahlen wenn diese stimmen sollten!!!
demnach gehts serbien wie allen anderen balkanländer ohne das ausland geht nix.
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