Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Serbien entzieht Mobtel die Lizenz

Krajisnik

Top-Poster
Sprecher: "Vertrauen auf serbische Oberste Gericht"
Nachdem die serbische Regierung dem größten Mobilfunker des Landes, der Mobtel, die Lizenz entzogen hat, ist vorerst unklar, wie es mit dem Unternehmen weiter geht. Das österreichischen Investoren-Konsortiums um Martin Schlaff, Josef Taus und Herbert Cordt wollte am Donnerstagabend vorerst nicht kommentieren, ob der Betrieb fortgeführt werden könne.

"Wir werden uns den Bescheid ansehen", sagte Konsortium-Sprecher Michael Fink auf Anfrage der APA. Auch die Vorwürfe an sich wollte er nicht kommentieren. Grundsätzlich gebe es gegen den Lizenzentzug aber Rechtsmittel, betonte Fink. Und: "Das Konsortium vertraut auf das serbische Oberste Gericht."

Die serbische Regierung hatte zuvor erklärt, dass sie den Fortbetrieb des Mobilfunknetzes, an dem sie über die staatliche Post selbst beteiligt ist, trotz Lizenzentzug gewährleisten werde.

Laut der serbischen Nachrichtenagentur Tanjug, die sich auf eine Erklärung der staatlichen Medienbehörde beruft, wirft die Belgrader Regierung der Mobtel vor, rechtswidrig einen Vertrag mit einer Firma Mobikos in der abtrünnigen Provinz Kosovo abgeschlossen zu haben. Mobtel soll demnach die Lizenz zum Betrieb von Telekom-Services im Kosovo und in Metohija (Metochien) an Mobikos, die dem Unternehmer und Kosovo-Albaner Ekrem Luka gehört, weitergegeben haben.

Dadurch, dass der Luka die staatliche Lizenz und die staatliche Infrastruktur genutzt habe, habe er einen enormen Gewinn erwirtschaftet und die wirtschaftlichen Interessen des serbischen Staates schwerst geschädigt, schreibt die Behörde laut Agentur. Außerdem seien durch die Fremdnutzung der Infrastruktur direkt die Sicherheitsinteressen Serbiens gefährdet worden. Mobtel hätte daher eine Genehmigung der serbischen Behörden einholen müssen, die die serbische Regierung "niemals erteilt hätte", heißt es.

Und weiter: "Die Regierung wird die staatlichen und nationalen Interessen schützen und die illegale Nutzung von staatlichen Ressourcen im Kosovo und in Metohija, die nur auf eine persönliche Bereicherung der Mobtel- und Mobikos-Eigentümer abzielt, nicht erlauben."

Im Streit zwischen der serbischen Regierung und den österreichischen Mobtel-Miteigentümern über die Mehrheitsverhältnisse im Unternehmen gibt es laut Konsortium-Sprecher Fink unterdessen keine Bewegung.

Auf dem Papier sind die österreichischen Investoren mit 51 Prozent an der Firma beteiligt, der PTT gehören die restlichen 49 Prozent. Die Belgrader Regierung behauptet allerdings auf Grund eines Gutachtens, dass der staatliche Anteil wesentlich höher liege. Der Prozess vor dem Schiedsgericht in der Schweiz sei im Laufen, so Fink. Das Urteil wird nach Informationen von vergangener Woche im kommenden Frühjahr erwartet.


http://www.networld.at/index.html?/articles/0552/30/129583.shtml
 
Mobtel: Serbischer Wirtschaftskrimi

Oppositionspolitiker auf schwarzer Liste der Regierung

Der kritisierte Mobtel-Vertrag im Kosovo wurde noch vor dem Einstieg der Österreicher abgeschlossen. AP

Von Sissi Eigruber


Regierung will den Kaufvertrag der Österreicher sehen.
Indirekter Schlag gegen Vorbesitzer?

Wien/Belgrad. Dem serbischen Mobilfunkunternehmen Mobtel geht es an den Kragen. Die Regierung hat ihm die Lizenz entzogen und das, obwohl sie selbst, über die serbische Post PTT, rund zur Hälfte an ihr beteiligt ist. Die zweite Hälfte – die genaue Höhe der Anteile ist umstritten und soll vor einem Schiedsgericht geklärt werden – gehört einer österreichischen Investorengruppe rund um Martin Schlaff, Josef Taus und Herbert Cordt.
Die Mobtel ist nicht die einzige staatliche Beteiligung am heiß umkämpften Mobilmarkt: Wie aus der Homepage der Telekom Srbija hervorgeht, ist die PTT auch dort Anteilseigner und zwar mit 80 Prozent. Der Mobtel wurde die Betreiberlizenz wegen angeblich rechtswidriger Geschäfte im Kosovo, welche die staatlichen Interessen gefährdet hätten, entzogen.

Die Mobtel werde daher unter Verwaltung der Telekom Srbija gestellt, hieß es laut Regierungsinformationen. Die Mobtel-Kunden könnten gewohnt weiter telefonieren, die Einkünfte aus dem Geschäft würden auf einem Konto geparkt, heißt es aus regierungsnahen Kreisen gegenüber der "Wiener Zeitung".

Was weiter mit dem Geld und mit der Lizenz passieren wird, werde dann wohl der Oberste Gerichtshof entscheiden müssen. Angeblich seien die österreichischen Investoren, die das Unternehmen später an die Telekom Austria weiterverkaufen wollten, gewarnt worden. Die serbische Regierung wolle Einblick in den Kaufvertrag, der zwischen der österreichischen Investorengruppe und dem Voreigentümer, der BK Trade, geschlossen wurde. Von Interesse sei dabei unter anderem, welche Schulden der Käufer übernommen hat und welche nicht.

Umstrittener Investor und Politiker
Die BK Trade gehörte vormals dem in Serbien als Milosevic-Freund und Kriegsgewinnler in Verruf geratenen Unternehmer Bogoljub Karic. Um ihn scheint es eigentlich zu gehen, denn der Geschäftspartner der Österreicher ist inzwischen zum erfolgreichen Oppositionspolitiker aufgestiegen.

Die österreichischen Investoren wollen von diesem Zusammenhang nichts wissen: "Ich weiß nicht, wie sie alle darauf kommen", meint Schlaff-Sprecher Michael Fink. Karic sei in keiner Weise mehr an der Mobtel beteiligt und der Kauf der BK Trade sei vollständig abgewickelt. Was den Entzug der Lizenz betreffe, werde man sich an den Obersten Gerichtshof wenden und vertraue auf den Rechststaat Serbien. Dass, wie von Medien kolportiert, die Sendeanlagen der der Mobtel nach wie vor einer Firma von Karic gehören, könne er vorerst weder bestätigen noch dementieren.

Freitag, 30. Dezember 2005


http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3929&Alias=wzo&cob=213407&currentpage=0
 
Serbien eckt wegen Mobiltelefonie an

Außenhandelsminister will "Gespräche mit österreichischen Besitzern weiterführen"
Kommentar

Ohnmacht oder Ignoranz
Die Begründungen für den am vorletzten Arbeitstag des vergangenen Jahres kurzerhand verstaatlichten Mobilfunkbetreiber Mobtel: Widerrechtliche Übergabe der Mobilfunklizenz an die Firma Mobikos im Kosovo, die dem "albanischen Separatisten" Ekrem Luka gehöre, der "die Unabhängigkeit des Kosovo" finanziere. Weitere Vorwürfe: "Bedrohung der Staatssicherheit."



Der serbische Milliardär und Mobtel-Gründer, Bogoljub Karic, meldete sich daraufhin aus dem Ausland: "Es tut mir leid, dass Ministerpräsident Vojislav Kostunica und seine Koalitionspartner den Verstand verloren haben!" Es sei eine Verleumdung, dass er "serbischen Interessen geschadet" habe. Außerdem habe er seine Anteile in der Mobtel der österreichischen Finanzgruppe um Geschäftsmann Martin Schlaff verkauft. Die serbische Regierung habe also ein zur Hälfte österreichisches Unternehmen "nationalisiert", und zwar zu Beginn der österreichischen EU-Präsidentschaft, so Karic.

Die Kommentare der Experten in Serbien sind für die Regierung verheerend. Indem man Karic in Verbindung mit "albanischen Terroristen" bringe und ihm so moralisch schaden wolle, habe man Österreich vor den Kopf gestoßen. Ein Protest von Vizekanzler Gorbach wurde bereits angekündigt. Der Minister für Außenhandel, Predrag Bubalo, versuchte einzulenken und erklärte, die Gespräche mit den neuen österreichischen Besitzern würden fortgesetzt, das Tenderverfahren für die Mobilfunklizenz in Serbien in Kürze ausgeschrieben.

Streit tobt schon seit Jahren

Trotz Zwangsverwaltung funktionierte Mobtel auch in der Neujahrsnacht tadellos. Alle Mitarbeiter behielten vorübergehend ihre Jobs. Die Finanzen werden über ein Sonderkonto geführt.

Der Streit zwischen Karic und der serbischen Regierung, tobt schon seit Jahren. Als erstes wurde die ebenfalls der Gruppe Karic gehörenden Astra-Bank die Lizenz entzogen. Er klagte vor dem Belgrader Handelsgericht und siegte. Die Nationalbank entzog sie ihm von Neuem. Gut ein Dutzend Mal gab das Handelsgericht Karic in solchen Rechtsstreiten Recht. Regierungsvertreter behaupteten, dass die Richter von Karic korrumpiert seien. Deshalb entschied sich die Regierung zur Mobtel-Verstaatlichung und zu einer Umgehung des Rechtsweges, meinen Beobachter. (Andrej Ivanji aus Belgrad, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.1.2006)


http://derstandard.at/?url=/?id=2291678
 
Karic arbeitete immerschon mit der Albanischen Mafia zusammen und finanzierte zugleich Milosovic. Er spricht ja perfekt Albanisch und ist einer der groessten Kriminellen des Balkans.
 
lupo-de-mare schrieb:
Karic arbeitete immerschon mit der Albanischen Mafia zusammen und finanzierte zugleich Milosovic. Er spricht ja perfekt Albanisch und ist einer der groessten Kriminellen des Balkans.

Niemals würde ein Serbe mit Albanern zusammenarbeiten...üble Vatikanpropaganda....das stolze serbische Volk lässt sich nicht mit Albanern ein.... :mrgreen:

[stream:19ae2ab5a5]http://www.metkovic.stammtisch1.net/audio/Audio File.mp3[/stream:19ae2ab5a5]
 
Zurück
Oben