Dritte Teilnahme
Japan für WM qualifiziert
Großer Jubel im Land der aufgehenden Sonne:
Japan hat sich als erste Mannschaft für die Fußball-WM 2006 qualifiziert und steht damit neben Gastgeber Deutschland als zweiter Teilnehmer für die Endrunde vom 9. Juni bis 9. Juli fest. Der Co-Gastgeber der WM 2002 setzte sich in Bangkok gegen Nordkorea mit 2:0 (0:0) durch. Die Tore für die Japaner, die auf den angeschlagenen Hamburger Bundesliga-Profi Naohiro Takahara verzichten mussten, erzielten Atsushi Yanagisawa (73.) und Masashi Oguro (89.).
Für die Auswahl "Nippons" ist es die dritte WM-Teilnahme nach 1998 und 2002. Bei der Heim-WM hatte die japanische Auswahl immerhin das Achtelfinale erreicht und schied durch ein 0:1 gegen den späteren WM-Dritten Türkei aus. Es war der größte Erfolg für die Asiaten neben dem dreimaligen Gewinn der Asien-Meisterschaft (1992, 2000 und 2004) sowie dem Finaleinzug beim Konföderationen-Cup 2001 in Yokohama.
Durch den Sieg in Bangkok übernahmen die Japaner in der Asien-Gruppe 2 mit zwölf Punkten die Tabellenführung und können nicht mehr vom Gruppen-Dritten Bahrain, der vom früheren Bundesliga-Profi Wolfgang Sidka trainiert wird, eingeholt werden. Der Weltfußball-Verband (Fifa) hatte das Spiel nach Unruhen während des letzten Heimspiels von Nordkorea gegen Iran im März nach Bangkok verlegt.
Die WM-Qualifikation ist auch ein großer Erfolg für den brasilianischen Coach der Japaner, Zico. Dabei war der "weiße Pele" in Japan nicht unumstritten und hatte im Februar 2004 sogar seinen Rücktritt angeboten. Der 52-Jährige blieb aber im Amt und wurde Anfang 2005 mit einem neuen Vertrag bis zur WM 2006 ausgestattet. Vorausgegangen waren ein in der Nachspielzeit sichergestelltes 1:0 gegen den Oman und nächtliche Eskapaden der Stars, die im Trainingslager den Zapfenstreich überzogen. "Die Spieler haben mein Vertrauen missbraucht", klagte Zico damals.
Mittlerweile wurden die Differenzen jedoch ausgeräumt, und Zico bezeichnet den neuen Teamgeist als Basis des Erfolgs. "Wenn man keine herausragenden Einzelspieler wie Brasilien oder Argentinien hat, muss man hart trainieren und eine Einheit formen, in der sich jeder für den anderen einsetzt", sagt er.
In die zweite Runde der WM-Qualifikation startete das Team "Nippon" mit zwei wenig überzeugenden Heimsiegen gegen Nordkorea und Bahrain, beim schärfsten Rivalen Iran setzte es eine 1: 2-Niederlage. Dennoch wurde jetzt das WM-Ticket vorzeitig perfekt gemacht. Auch HSV-Stürmer Takahara sieht den "unglaublichen Zusammenhalt" neben der konditionellen Stärke als Garant für ein erfolgreiches Abschneiden an. "Taka" ist der bekannteste Angreifer im Team.
Japan hat langfristig große Ziele im Welt-Fußball, dabei ist von der fast schon sprichwörtlichen japanischen Bescheidenheit nichts zu merken. "Bis 2050 wird Japan die Fußball-WM ein weiteres Mal ausrichten -und gewinnen", sagt Saburo Kawabuchi, Präsident des nationalen Verbandes JFA.