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Serbien und Kosovo wollen sich versöhnen

Im jahrzehntelangen Streit um das Kosovo zeichnet sich eine Lösung ab: Am Mittwochabend wollten der serbische Premier Ivica Dacic und sein kosovarischer Kollege Hashim Thaci die Gespräche zwischen beiden Regierungen wieder aufnehmen. Diesmal solle es um ein Versöhnungsabkommen gehen, sagte Kosovos Vize-Premier Hajredin Kuci. Eine Einigung gilt als wichtige Voraussetzung für Serbiens Beitrittsverhandlungen mit der EU.

In den Vorgesprächen der letzten Wochen hat sich für die künftigen Beziehungen beider Staaten das sogenannte deutsch-deutsche Modell herausgeschält: Ähnlich wie im 1972 geschlossenen Grundlagenvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR wollen beide eine Lösung unterhalb der gegenseitigen völkerrechtlichen Anerkennung vereinbaren. Serbien will danach der Aufnahme Kosovos in die Uno und andere internationale Organisationen nicht mehr blockieren.

Formal verwaltet die Uno den Kosovo

Die Provinz Kosovo mit ihren zwei Millionen vorwiegend albanischen Einwohnern hatte sich 1989 von Serbien losgesagt, blieb aber noch zehn Jahre lang unter serbischer Herrschaft. Der Krieg gegen Serben endete 1999 nach der Intervention der Nato mit dem vollständigen Abzug der serbischen Streitkräfte sowie von serbischer Polizei und Verwaltung. Formal wird das Kosovo seither von der Uno verwaltet. Die Unabhängigkeit der Republik Kosovo wird nur von 92 der 193 Uno-Mitgliedsstaaten anerkannt.

Beide Regierungen haben in den letzten Wochen ihre jeweilige Öffentlichkeit auf den Kompromiss vorbereitet. Belgrads Premier Dacic sagte, noch während seiner Amtszeit seiner Regierung sollten alle offenen Fragen geklärt werden. Sein kosovarischer Amtskollege Thaci betonte die Unverletzlichkeit der Grenzen Kosovos, erwähnte die Forderung nach Anerkennung durch Serbien aber nicht. (nmn.)

Kompromiss : Serbien und Kosovo wollen sich versöhnen | Politik - Frankfurter Rundschau
 
Tolle Sache, fraglich bleib aber dennoch, ob Serbien die unterzeichneten Abkommen in die Tat umsetzt oder wie bislang diese nicht einhält.

Ich füge mal einfach nachträglich den Deutsch-Deutschen Grundlagenvertrag ein, der ja wie es aussieht in seinen groben Zügen für die Konfliktlösung zwischen Serbien und Kosovo übernommen wird:

Der Vertrag besteht aus zehn Artikeln:

  • In Artikel 1 wird die Entwicklung gutnachbarlicher Beziehungen auf gleichberechtigter Basis vereinbart.
  • In Artikel 2 bekennen sich die beiden Staaten zu den Grundsätzen der Vereinten Nationen.
  • In Artikel 3 verpflichten sie sich, bei der Beilegung von Streitigkeiten auf Gewalt zu verzichten und die gegenseitigen Grenzen zu achten. Die „Unverletzlichkeit der Grenzen“ schließt eine Grenzänderung in beidseitigem Einvernehmen jedoch nicht aus.
  • In Artikel 4 wird bestimmt, dass keiner der beiden Staaten den anderen international vertreten kann.
  • In Artikel 5 versprechen die beiden Staaten, dass sie sich am Prozess der Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa beteiligen und die Abrüstungsbemühungen unterstützen werden
  • In Artikel 6 vereinbaren die beiden Staaten, dass die Hoheitsgewalt sich auf das eigene Staatsgebiet beschränkt und sie gegenseitig die Selbständigkeit und Unabhängigkeit in inneren und äußeren Angelegenheiten respektieren.
  • In Artikel 7 werden Abkommen über Zusammenarbeit auf einer Reihe von Gebieten (unter anderem Wirtschaft, Wissenschaft, Post- und Fernmeldewesen, Kultur und Sport) in Aussicht gestellt.
  • In Artikel 8 wird der Austausch von ständigen Vertretern vereinbart.
  • Artikel 9 bestimmt, dass der Vertrag frühere Verträge nicht berührt.
  • In Artikel 10 wird die Ratifikation und das Inkrafttreten geregelt.

In Bezug auf Punkt 8 hat der serbische Ministerpräsident Dacic aka "Bucko" Stellung genommen und den Austausch von ständigen Vertretern abgelehnt. Mal schauen ob er während der Verhandlungen seine Meinung doch noch ändert und einen ständigen Vertreter in den Kosovo schickt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tolle Sache, fraglich bleib aber dennoch, ob Serbien die unterzeichneten Abkommen in die Tat umsetzt oder wie bislang diese nicht einhält.

Ich füge mal einfach nachträglich den Deutsch-Deutschen Grundlagenvertrag ein, der ja wie es aussieht in seinen groben Zügen für die Konfliktlösung zwischen Serbien und Kosovo übernommen wird:

Der Vertrag besteht aus zehn Artikeln:

  • In Artikel 1 wird die Entwicklung gutnachbarlicher Beziehungen auf gleichberechtigter Basis vereinbart.
  • In Artikel 2 bekennen sich die beiden Staaten zu den Grundsätzen der Vereinten Nationen.
  • In Artikel 3 verpflichten sie sich, bei der Beilegung von Streitigkeiten auf Gewalt zu verzichten und die gegenseitigen Grenzen zu achten. Die „Unverletzlichkeit der Grenzen“ schließt eine Grenzänderung in beidseitigem Einvernehmen jedoch nicht aus.
  • In Artikel 4 wird bestimmt, dass keiner der beiden Staaten den anderen international vertreten kann.
  • In Artikel 5 versprechen die beiden Staaten, dass sie sich am Prozess der Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa beteiligen und die Abrüstungsbemühungen unterstützen werden
  • In Artikel 6 vereinbaren die beiden Staaten, dass die Hoheitsgewalt sich auf das eigene Staatsgebiet beschränkt und sie gegenseitig die Selbständigkeit und Unabhängigkeit in inneren und äußeren Angelegenheiten respektieren.
  • In Artikel 7 werden Abkommen über Zusammenarbeit auf einer Reihe von Gebieten (unter anderem Wirtschaft, Wissenschaft, Post- und Fernmeldewesen, Kultur und Sport) in Aussicht gestellt.
  • In Artikel 8 wird der Austausch von ständigen Vertretern vereinbart.
  • Artikel 9 bestimmt, dass der Vertrag frühere Verträge nicht berührt.
  • In Artikel 10 wird die Ratifikation und das Inkrafttreten geregelt.

In Bezug auf Punkt 8 hat der serbische Ministerpräsident Dacic aka "Bucko" Stellung genommen und den Austausch von ständigen Vertretern abgelehnt. Mal schauen ob er während der Verhandlungen seine Meinung doch noch ändert und einen ständigen Vertreter in den Kosovo schickt.


In einem Satz: Serbien erkennt den Kosovo de facto an.
 
De facto?
Auch wenn ich das nur zu gut finde, aber Flo...das ist zu viel verlangt.
Auf sowas würde Serbien im Leben nicht eingehen. Das ist ja schlimmer als Kosovo anzuerkennen.

Aber man kann das 2-Deutschland-Model ganz gut anwenden.
Bis auf den Part mit der Wiedervereinigung können wir alles gut akzeptieren :D
 
Hmm naja wir wissen alle das die Mehrheit der Albaner UND der Serben nicht für eine wirkliche Versöhnung sind . Im Endeffekt presst nur die UNO diese Wörter aus unseren Politikern raus :D
 
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