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Serbien verkauft Erdölindustrie an Russland
Das Serbische Parlament
Foto: dpaSerbien will seine Staatsfinanzen aufbessern und seine Erdölindustrie an Russland verkaufen. Doch der Vertrag sorgt für Ärger. Das Land verschleudere Milliarden, so Kritiker. Umweltschutz und fairer Wettbewerb blieben auf der Strecke.
Für 400 Millionen Euro verkauft Serbien seine Erdölindustrie an Russland. Der entsprechende Vertrag werde an diesem Freitag in Moskau in Anwesenheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie des serbischen Staatsoberhauptes Boris Tadic und des Regierungschefs Vojislav Kostunica unterschrieben. Das berichteten die Medien am Mittwoch in Belgrad.
Im Gegenzug soll die geplante Pipeline für russisches Gas in Richtung Westeuropa durch Serbien führen. Daneben baut die russische Seite einen riesigen Gasspeicher in Nordserbien, berichtete die Zeitung «Blic», die nach eigenen Angaben Einsicht in den noch geheimen Vertrag nehmen konnte.
Serbiens Wirtschaftsminister Mladjan Dinkic war der Abstimmung in der serbischen Regierung über diesen Vertrag am Vortag ferngeblieben. Er wiederholte seine harsche Kritik, 400 Millionen Euro für 51 Prozent des staatlichen serbischen Erdölunternehmen NIS in Novi Sad seien eine Verschleuderung des Staatsvermögens. Das russische Unternehmen Gazprom müsse wenigstens 1,5 Milliarden Euro für NIS zahlen. Die Medien hatten aus dem bisher geheimen Vertragswerk schon vor Wochen zitiert, dem neuen russischen Besitzer werde weiter ein Monopol bei der Einfuhr von Treibstoffen eingeräumt. Daneben solle er nicht zu modernem Umweltschutz verpflichtet werden. Der überaus günstige Verkauf des zweitgrößten serbischen Unternehmens sei der «Dank an Russland für die Unterstützung in der abtrünnigen südserbischen Provinz Kosovo», vermuteten westliche Diplomaten in Belgrad. Russland wolle den Vertrag im Eiltempo unter Dach und Fach bringen, bevor sich das Kosovo auch gegen den Widerstand Moskaus einseitig für unabhängig erklärt. Diese Erklärung wird im Februar oder bis spätestens März erwartet. (dpa)
NETZEITUNG AUSLAND: Serbien verkauft Erdölindustrie an Russland
Foto: dpaSerbien will seine Staatsfinanzen aufbessern und seine Erdölindustrie an Russland verkaufen. Doch der Vertrag sorgt für Ärger. Das Land verschleudere Milliarden, so Kritiker. Umweltschutz und fairer Wettbewerb blieben auf der Strecke.
Für 400 Millionen Euro verkauft Serbien seine Erdölindustrie an Russland. Der entsprechende Vertrag werde an diesem Freitag in Moskau in Anwesenheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie des serbischen Staatsoberhauptes Boris Tadic und des Regierungschefs Vojislav Kostunica unterschrieben. Das berichteten die Medien am Mittwoch in Belgrad.
Im Gegenzug soll die geplante Pipeline für russisches Gas in Richtung Westeuropa durch Serbien führen. Daneben baut die russische Seite einen riesigen Gasspeicher in Nordserbien, berichtete die Zeitung «Blic», die nach eigenen Angaben Einsicht in den noch geheimen Vertrag nehmen konnte.
Serbiens Wirtschaftsminister Mladjan Dinkic war der Abstimmung in der serbischen Regierung über diesen Vertrag am Vortag ferngeblieben. Er wiederholte seine harsche Kritik, 400 Millionen Euro für 51 Prozent des staatlichen serbischen Erdölunternehmen NIS in Novi Sad seien eine Verschleuderung des Staatsvermögens. Das russische Unternehmen Gazprom müsse wenigstens 1,5 Milliarden Euro für NIS zahlen. Die Medien hatten aus dem bisher geheimen Vertragswerk schon vor Wochen zitiert, dem neuen russischen Besitzer werde weiter ein Monopol bei der Einfuhr von Treibstoffen eingeräumt. Daneben solle er nicht zu modernem Umweltschutz verpflichtet werden. Der überaus günstige Verkauf des zweitgrößten serbischen Unternehmens sei der «Dank an Russland für die Unterstützung in der abtrünnigen südserbischen Provinz Kosovo», vermuteten westliche Diplomaten in Belgrad. Russland wolle den Vertrag im Eiltempo unter Dach und Fach bringen, bevor sich das Kosovo auch gegen den Widerstand Moskaus einseitig für unabhängig erklärt. Diese Erklärung wird im Februar oder bis spätestens März erwartet. (dpa)
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