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Serbien: Während der Bombardierung Landsleute sterben lassen. Ärzte nichts zu tun etc

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 8317
  • Erstellt am Erstellt am
Das war ja das paradoxe. Man hat mit extrem vielen schwer verletzten gerechnet, gekommen sind allerdings keine. Währenddessen starben andere Menschen die man hätte retten können. wie geht man damit um?
Der gute Mann praktiziert heute übrigens in D in einer Notaufnahme

Würde ja verstehen, wenn man die Ärzte alle an dem Tag in den Dienst noch beruft und sich dann so aufteilt, aber nichts machen zu dürfen und zu warten... krank..
 
Mal abgesehen von seinen Pflichten als Arzt, wie kann er das als Mensch mit seinem Gewissen vereinbaren nichts zu tun während Menschen am sterben sind, obwohl er alle Mittel hat etwas dagegen zu tun? Sollen halt alle Ärzte in Bereitschaft stehen, falls eine Welle an Schwerverletzten ankommt.
 
mhm sehr vornehme runde, welchen wein durften die herren denn munden lassen?

B2T:

Was wäre passiert, wenn man sich geweigert hätte?
 
Als ob das nur im Krieg so wär, zu YU Zeiten war es je nach Ort absolut normal Ärzte zu schmieren das man überhaupt noch kurz vor knapp auf den OP kommt.
 
mhm sehr vornehme runde, welchen wein durften die herren denn munden lassen?

B2T:

Was wäre passiert, wenn man sich geweigert hätte?
Weißwein....Literweise :)

Was passiert wäre? Keine Ahnung....darauf wollte es wohl niemand ankommen lassen
 
Ich glaube der Befehl war wegen der knappen Rationierung von nötigen Medikamenten und Anästhetika für operative Eingriffe. Ich war kurz nach den Bombardierungen in Serbien, und hab mich beim Spielen als Kind dermaßen verletzt, dass ich ins Krankenhaus musste, um die tiefe Fleischwunde zu nähen, und die hatten tatsächlich kein Anästhetikum zur Verfügung um mir die traumatischen Schmerzen beim Nähen zu ersparen, oder sparten diese für ernstere Verletzungen auf.
Die Lage in den Krankenhäusern ist ohnehin spärlich in Serbien, aber zu der Zeit damals war das noch krasser.
Also ich kann mir nur so das Handeln des Arztes erklären.
 
War gerade beim Abendessen mit ein paar Ex- Yugos. Darunter einige die hier einige ex-YU Clubs besitzen. Ehemalige Offiziere und einige Ärzte die zu Zeiten der NATO Bombardierung in Beograd als Ärzte tätig waren.

Nach literweise Wein kam irgendwann das Thema Krieg, mit logischerweise verschiedenen Meinungen, aber alles im Rahmen.
Dann erzählte ein Mann um die 50 das er Chirurg in Beograd zu Zeiten der Bombardierung war. Er sprach davon das man sozusagen Dauerdienst hatte. Man wartete durchgehend auf Bombentreffer die viele schwerverletzte zur Folge hätten. Gleichzteitig hatte man Befehl von ganz oben, Krankeiten wie z.B. Krebs etc. wo operative Eingriffe nötig wären, nicht zu operieren. Er sprach auch davon das viele Menschen verstarben die nicht operiert wurden weil man das operieren verboten hat, da eben auf Schwerverletzte gewartet wurde.

Paradoxer Weise, so sagte er, gab es extrem selten schwerverletzte, so das man tatenlos rumstand und wartete, während Patienten die OP´s brauchten, keine bekamen. Er sagte, entweder gab es nichts zu tun, oder die von den Angriffen betreffenden Personen wurden getötet da die Angriffe sehr Präzise waren.

Ich konnte mir nicht vorstellen das man einfach Leute sterben lässt um andere zu retten, da aber die meisten unter Alkoholeinfluß waren, wollte ich seine aussage jetzt auch nicht negativ kommentieren.
Wäre aber schon krass wenn dem tatsächlich so gewesen ist

Werden jetzt Saufgeschichten zum Thema :)))

Kann diese Story nicht bestätigen. Ich kenne einige Leute die in Belgrader Krankenhäuser
arbeiten. Die Luftangriffe auf Belgrad fanden in der Nacht statt und während des Luftalarms
war man selbstverständlich für Notoperationen in Bereitschaft. Tagsüber wurde normal
weitergeabeitet. Auf Grund der Lage gab es Einschränkungen in der medizinischen Versorgung, aber einen Befehl,
der lebenserhaltende (Krebs-)Operationen untersagte gab es nicht.

...und die Solidarität unter den Menschen war damals sehr gross, so das ein solcher "Skandal"
mit Sicherheit aufgefallen wäre.

Pozdrav
Baba
 
War gerade beim Abendessen mit ein paar Ex- Yugos. Darunter einige die hier einige ex-YU Clubs besitzen. Ehemalige Offiziere und einige Ärzte die zu Zeiten der NATO Bombardierung in Beograd als Ärzte tätig waren.

Nach literweise Wein kam irgendwann das Thema Krieg, mit logischerweise verschiedenen Meinungen, aber alles im Rahmen.
Dann erzählte ein Mann um die 50 das er Chirurg in Beograd zu Zeiten der Bombardierung war. Er sprach davon das man sozusagen Dauerdienst hatte. Man wartete durchgehend auf Bombentreffer die viele schwerverletzte zur Folge hätten. Gleichzteitig hatte man Befehl von ganz oben, Krankeiten wie z.B. Krebs etc. wo operative Eingriffe nötig wären, nicht zu operieren. Er sprach auch davon das viele Menschen verstarben die nicht operiert wurden weil man das operieren verboten hat, da eben auf Schwerverletzte gewartet wurde.

Paradoxer Weise, so sagte er, gab es extrem selten schwerverletzte, so das man tatenlos rumstand und wartete, während Patienten die OP´s brauchten, keine bekamen. Er sagte, entweder gab es nichts zu tun, oder die von den Angriffen betreffenden Personen wurden getötet da die Angriffe sehr Präzise waren.

Ich konnte mir nicht vorstellen das man einfach Leute sterben lässt um andere zu retten, da aber die meisten unter Alkoholeinfluß waren, wollte ich seine aussage jetzt auch nicht negativ kommentieren.
Wäre aber schon krass wenn dem tatsächlich so gewesen ist

das muss bestimmt ein Arzt sein verglichen mit dem Profil "Dragan Dadic"
der Krieg hat fast 3 Monate gedauert, ist natürlich klar dass jemand im fortgeschrittenen Stadium auch innerhalb einiger Wochen sterben kann. Aber wenn jemand innerhalb eines Monats an unmittelbaren Folgen einer nicht erfolgter Operation stirbt, kann man davon ausgehen dass es ungewiss war ob es überhaupt eine OP-Indikation bei dem Patienten gestellt wurde/werden sollte? Sprich, auch in Österreich/Deutschland sterben Krebskranke und sicher nicht wegen Mangelnder Behandlung.
 
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