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Serbische (verdächtige) Verbrecher und Mafiosi in Spanien festgenommen

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Land Of Eagles
Festgenommener Mafioso auch Kriegsverbrechen verdächtigt

In Serbien laufen Ermittlungen wegen Mordes an rund 95 kosovo-albanischen Haftinsassen im Mai 1999

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Belgrad – Einer der vier in der Vorwoche in Spanien festgenommenen mutmaßlichen serbischen Mafiosi wird in Belgrad auch der Kriegsverbrechen verdächtigt. Wie die Belgrader Tageszeitung „Blic“ unter Berufung auf serbische Ermittler am Dienstag berichtete, wird dem heute 38-jährigen Sinisa Petric angelastet, im Mai 1999 im westkosovarischen Gefängnis Dubrava Anführer der Mörder von rund 95 kosovo-albanischen Haftinsassen gewesen zu sein.

Petric, der 1999 in einem ostserbischen Gefängnis gerade eine 15-jährige Haftstrafe verbüßte, wurde demnach zu Beginn der NATO-Luftangriffe gegen die damalige Bundesrepublik Jugoslawien zusammen mit weiteren elf, wegen Morden verurteilten Häftlingen ins Gefängnis Dubrava versetzt. Zu jenem Zeitpunkt befanden sich dort rund 1.000 Haftinsassen, zu 90 Prozent Kosovo-Albaner. Viele von ihnen waren politische Häftlinge. Die serbische Kriminellengruppe wurde laut Erkenntnissen der Belgrader Ermittler mit Waffen, Pistolen Gewehren, aber auch Granatwerfern ausgerüstet, um kosovo-albanische Häftlinge zu ermorden. Der Tod von Haftinsassen wurde von den damaligen Belgrader Behörden der NATO angelastet, die das Gefängnis im Mai 1999 tatsächlich einmal mit Bomben angegriffen hatte. Beim Luftangriff kamen drei Insassen ums Leben.

Petric wurde aus dem Gefängnis in Dubrava nach dem Massaker an albanischen Häftlingen von einer serbischen Sonderpolizei-Einheit unter Kommando von Milorad Ulemek „Legija“, dem späteren Hauptorganisator der Ermordung des serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic, freigelassen. In Valencia wurde in der Vorwoche auch Vladimir Milisavljevic „Budala“ (Dummkopf), einer der Attentäter auf Djindjic, festgenommen.

Die Geschehnisse im Gefängnis Dubrava waren ans Licht gekommen, nachdem der nichtstaatliche Fonds für humanitäres Recht (FHP) im Mai 2010 diesbezüglich eine Strafanzeige gegen 34 Personen, darunter den einstigen Justizminister Slobodan Jankovic, erstattet hatte. (APA)
 
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