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Severina und die bösen Geister
In diesen Tagen gibt es in Kroatien fast keine Zweifel daran, dass der Teufel wirklich existiert. In einigen kroatischen Zeitungen konnte man - bisher undementiert - lesen, dass die katholische Kirche in Kroatien einen (in manchen Medien auch einige) Exorzisten angerufen hat. Einige kroatische Geistliche haben sich immer wieder über dämonische Erscheinungen geäußert.
Der jüngste Bann gilt der berühmtesten und populärsten kroatischen Sängerin, Severina. Was ist passiert, dass "Seve-Nationale" als besessen eingestuft wurde?
Seve-Nationale
Wie beliebt Severina Vuckovic, so ihr bürgerlicher Name, ist, zeigt die Tatsache, dass ihr Song "Djevojka sa sela", was man mit "Das Bauernmädchen" übersetzten kann, 1998 zur Hymne der kroatischen Fußballfans wurde - das bedeutet schon die höheren Weihen, wenn man weiß, wie wichtig Fußball in Kroaten ist. 2006 schließlich sang sie als kroatische Vertreterin beim Eurovisions Song Contest.
Wenn nun Don Kacunko, ein hochrangiger Militärseelsorger der kroatischen Armee, in den Medien über Severina sagt, dass sie "ihre Seele an den Teufel verkauft hat und dass er für ihre Rettung betet", zeigt das, dass etwas Außerordentliches passiert ist.
Die ersten Zweifel
Der erste Verdacht, dass mit "Seve-Nationale" etwas nicht in Ordnung sei, tauchte bereits im Jahr 2004 mit einem privaten Hardcoreporno auf, den sie auf einer Yacht mit einem (Achtung!) verheirateten Geschäftsman aufgenommen hat. Das elf Minuten lange Video ist wahrscheinlich der meist gesehene Film der kroatischen Geschichte. Der Vorfall schüttelte die Geister und rührte etwas auch etwas am bis dato konservativen Image der Sängerin und trug gleichzeitig auch sehr viel zu ihrer allgemeinen Bekanntschaft und Popularität bei. Als Zeichen der Besessenheit konnte es noch nicht dienen.
Die neue CD
Der Auslöser der jüngsten Mahnungen von Don Kacunko, der nicht nur Severina, sondern viele aus dem Pop-Business in den Klauen des Teufels sieht, war das neue Album "Ave Maria", das Severina mit dem bekannten bosnischen Musiker Goran Bregovic in diesen Tagen pompös vorgestellt hat.
Die Texte, die sie auf diesem Album singt, seien "eine Parodie der christlichen Messe", kritisierte Don Kacunko und sie habe das Heilige für ihre Zwecke missbraucht. Man könne, so der Seelsorger, ein ganzes Buch über die verdammenswerten Hervorbringungen dieser Unterhaltungsindustrie füllen und donnerte derselben ein"cloaca maxima mundi" entgegen.
Trotz der scharfen Worte des Don Kacunko (oder vielleicht gerade deswegen) ist der Song mit dem Titel "Gib mal Gas, gib mal Gas!" schon jetzt ein Hit, und das nicht nur in Kroatien, sondern in allen Ländern Ex-Jugoslawiens. Im Stil des im Moment sehr beliebten Turbofolk besingt Severina in ihrem Loblied der Hormone die Gerüche der Lastwägen, ihrer Fahrer und den der Bars, die diese Männer bevölkern: "Die Turbo Saison ist eröffnet".
Dämonen der Vergangenheit
Nun ja, man könnte, wenn man das alles hört, den Worten von Don Kacunko doch eine gewisse Berechtigung zugestehen. Es könnte schon sein, dass dem Teufel daran gelegen sein mag, dass Severina mit ihrem Album am Markt des ehemaligen Jugoslawien reüssiert, fällt es nach den schrecklichen Geschehnissen, die mit dem Zerfall Jugoslawiens verbunden waren, doch schwer zu glauben, dass die Menschen in Kroatien den gleichen musikalischen Geschmack haben können, wie ihren ehemaligen, östlichen Mitbürger.
Severina jedenfalls hat unter kroatischer Flagge gesungen und singt heute für diejenigen, von denen man sich lösen wollte, nämlich die Serben. Ihr Musikstil, der ethno-basierte Turbofolk genießt in Serbien große Beliebtheit. So gesehen, könnte man doch das Wirken böser Geister in Severinas Werk erkennen...
Retourkutsche
Severina selbst blieb Don Kacunko übrigens nichts schuldig. Nach seinen Worten gab sie bekannt, dass er ein "grotesker Mensch und ein Trottel" sei. Wie der Streit weiter gehen wird, ist offen. Sicher ist aber, dass Severina die neue Fußballhymne der Kroaten in Österreich nicht singen wird. Darüber nächste Woche mehr.
In diesen Tagen gibt es in Kroatien fast keine Zweifel daran, dass der Teufel wirklich existiert. In einigen kroatischen Zeitungen konnte man - bisher undementiert - lesen, dass die katholische Kirche in Kroatien einen (in manchen Medien auch einige) Exorzisten angerufen hat. Einige kroatische Geistliche haben sich immer wieder über dämonische Erscheinungen geäußert.
Der jüngste Bann gilt der berühmtesten und populärsten kroatischen Sängerin, Severina. Was ist passiert, dass "Seve-Nationale" als besessen eingestuft wurde?
Seve-Nationale
Wie beliebt Severina Vuckovic, so ihr bürgerlicher Name, ist, zeigt die Tatsache, dass ihr Song "Djevojka sa sela", was man mit "Das Bauernmädchen" übersetzten kann, 1998 zur Hymne der kroatischen Fußballfans wurde - das bedeutet schon die höheren Weihen, wenn man weiß, wie wichtig Fußball in Kroaten ist. 2006 schließlich sang sie als kroatische Vertreterin beim Eurovisions Song Contest.
Wenn nun Don Kacunko, ein hochrangiger Militärseelsorger der kroatischen Armee, in den Medien über Severina sagt, dass sie "ihre Seele an den Teufel verkauft hat und dass er für ihre Rettung betet", zeigt das, dass etwas Außerordentliches passiert ist.
Die ersten Zweifel
Der erste Verdacht, dass mit "Seve-Nationale" etwas nicht in Ordnung sei, tauchte bereits im Jahr 2004 mit einem privaten Hardcoreporno auf, den sie auf einer Yacht mit einem (Achtung!) verheirateten Geschäftsman aufgenommen hat. Das elf Minuten lange Video ist wahrscheinlich der meist gesehene Film der kroatischen Geschichte. Der Vorfall schüttelte die Geister und rührte etwas auch etwas am bis dato konservativen Image der Sängerin und trug gleichzeitig auch sehr viel zu ihrer allgemeinen Bekanntschaft und Popularität bei. Als Zeichen der Besessenheit konnte es noch nicht dienen.
Die neue CD
Der Auslöser der jüngsten Mahnungen von Don Kacunko, der nicht nur Severina, sondern viele aus dem Pop-Business in den Klauen des Teufels sieht, war das neue Album "Ave Maria", das Severina mit dem bekannten bosnischen Musiker Goran Bregovic in diesen Tagen pompös vorgestellt hat.
Die Texte, die sie auf diesem Album singt, seien "eine Parodie der christlichen Messe", kritisierte Don Kacunko und sie habe das Heilige für ihre Zwecke missbraucht. Man könne, so der Seelsorger, ein ganzes Buch über die verdammenswerten Hervorbringungen dieser Unterhaltungsindustrie füllen und donnerte derselben ein"cloaca maxima mundi" entgegen.
Trotz der scharfen Worte des Don Kacunko (oder vielleicht gerade deswegen) ist der Song mit dem Titel "Gib mal Gas, gib mal Gas!" schon jetzt ein Hit, und das nicht nur in Kroatien, sondern in allen Ländern Ex-Jugoslawiens. Im Stil des im Moment sehr beliebten Turbofolk besingt Severina in ihrem Loblied der Hormone die Gerüche der Lastwägen, ihrer Fahrer und den der Bars, die diese Männer bevölkern: "Die Turbo Saison ist eröffnet".
Dämonen der Vergangenheit
Nun ja, man könnte, wenn man das alles hört, den Worten von Don Kacunko doch eine gewisse Berechtigung zugestehen. Es könnte schon sein, dass dem Teufel daran gelegen sein mag, dass Severina mit ihrem Album am Markt des ehemaligen Jugoslawien reüssiert, fällt es nach den schrecklichen Geschehnissen, die mit dem Zerfall Jugoslawiens verbunden waren, doch schwer zu glauben, dass die Menschen in Kroatien den gleichen musikalischen Geschmack haben können, wie ihren ehemaligen, östlichen Mitbürger.
Severina jedenfalls hat unter kroatischer Flagge gesungen und singt heute für diejenigen, von denen man sich lösen wollte, nämlich die Serben. Ihr Musikstil, der ethno-basierte Turbofolk genießt in Serbien große Beliebtheit. So gesehen, könnte man doch das Wirken böser Geister in Severinas Werk erkennen...
Retourkutsche
Severina selbst blieb Don Kacunko übrigens nichts schuldig. Nach seinen Worten gab sie bekannt, dass er ein "grotesker Mensch und ein Trottel" sei. Wie der Streit weiter gehen wird, ist offen. Sicher ist aber, dass Severina die neue Fußballhymne der Kroaten in Österreich nicht singen wird. Darüber nächste Woche mehr.